SchnappschussWaschbär in flagranti ertappt

Bei der „Arbeit“ auf dem Dach gestört: Ein bisschen wie ein ertapptes Kind schaut der Waschbär in die Kamera.
Copyright: privat Lizenz
Odenthal – Der Blick spricht Bände. Wie ein Kind, das erwischt worden ist, schaut dieser Waschbär in die Kamera. Im richtigen Moment hat BLZ-Leser Rainer Imhorst auf den Auflöser gedrückt.
Er saß mit seiner Frau Christa beim Frühstück und ließ es sich schmecken. Getrübt wurde die Idylle durch merkwürdige Geräusche, die das Paar vom Dach vernahm. Dort hatte sich der ungebetene Gast an die Arbeit gemacht. Er entfernte die Ziegel, vermutlich um sich ein Quartier für die Winterzeit zu schaffen. In aller Seelenruhe begann er, das Dach abzudecken. Waschbären halten keinen Winterschlaf, sondern schränken ihre Aktivitäten ein.
Tier muss sich andere Bleibe suchen
Familie Imhorst wohnt ländlich, einen Waschbären haben die beiden aber bislang noch nicht entdeckt. Also bat Rainer Imhorst den tierischen Handwerker, einen kleinen Moment zu warten. Er holte seine Kamera und hielt den ungewöhnlichen Augenblick fest. Anschließend bat er den Bären mit der Gesichtsmaske höflich, aber bestimmt, das Dach zu verlassen. Das Tier ließ sich überzeugen und trat den Rückzug an. Es hangelte sich vom Dach, stürzte in einen Rhododendronbusch und suchte das Weite. In der kurzen Zeit hatte der Besucher flinke Finger bewiesen und einen halben Quadratmeter abgedeckt. Wie es sich für einen Handwerker gehört, hatte er die Ziegel so abgelegt, dass keiner beschädigt war oder fehlte. Als Imhorst das Loch geflickt hatte, stutzte er gleich noch den Baum, über den der Bär aufs Dach gelangt war. Das Tier muss sich eine andere Bleibe für den Winter suchen.