Schule war überschwemmtErste Lerngruppen können in Paul-Klee-Schule heimkehren

So sah der Schulhof am Tag der Katastrophe am 10. Juni um die Mittagszeit aus. Da war das Wasser schon einen halben Meter gesunken.
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Leichlingen – Gute Nachrichten brachte Rotarier-Präsident Klaus Geusen am Montag mit in die Leichlinger Paul-Klee-Schule: Einen Scheck über 3000 Euro. Das Geld hat der Rotary-Club Leverkusen-Opladen bei einem Sonderspendenaufruf unter seinen 51 Mitgliedern für die Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) eingesammelt. Sie ist bei der Regenflut in der Nacht zum 10. Juni komplett überschwemmt worden, hat bei der Hochwasserkatastrophe nahezu ihr gesamtes Inventar verloren und musste den Unterricht einstellen.

Im D-Trakt beginnt nächste Woche der Unterricht: Tracey Searle-Westerfeld (l.) vom Förderverein und Schulleiterin Kattrin Reinartz-Nebe freuten sich über die Spende der Rotarier, die (v.r.) Fritz Ellinghaus, Thomas Berrang und Bernd Sielemann überbrachten.
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Die Spendenübergabe fand auf der Großbaustelle zwischen Handwerkern statt, denn sie und nicht Lehrer führen seitdem das Regiment im Schulgebäude. Das Geld hilft dem Förderverein bei der Beschaffung neuer Materialien.
Fünf Ausweich-Quartiere
Gute Nachrichten konnte in Büscherhöfen auch Schulleiterin Kattrin Reinartz-Nebe bekanntgeben: Nächste Woche kann, nach fünfmonatiger Zwangsschließung, der Unterricht im damals unter Schlamm begrabenen Gebäude teilweise wieder aufgenommen werden. Die 174 körperlich und motorisch beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen der LVR-Förderschule mussten auf fünf andere Schulen von Köln bis Düsseldorf verteilt werden. Die ersten sechs der durch das Hochwasser heimatlos gewordenen 16 Lerngruppen ziehen nun in ihr Haus zurück. Sie können in den D-Trakt genannten Flügel heimkehren, der zuerst renoviert worden ist. Schulleitung, Verwaltung und Lehrer werden in Containern auf dem Hof an der Neukirchener Straße untergebracht.

Millionenschaden: Rollstühle, Schwimmbad, Turnhalle und Klassenzimmer gingen in den Fluten des nächtlichen Starkregens unter.
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Heimgeholt werden als erste die Gruppen, die zwischenzeitlich in der Leichlinger Realschule Unterschlupf gefunden haben. In der übernächsten Woche, freut sich Reinartz-Nebe , können vier weitere Gruppen zurück kommen. Jene, die zurzeit in der Martin-Buber-Förderschule des Kreises in Witzhelden-Kuhle und an der Virneburg in Langenfeld unterrichtet werden. Ausgelagert bleiben dann noch die Kinder in den LVR-Schulen in Köln und Düsseldorf.
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Auf elf Millionen Euro werden die Sanierungskosten geschätzt. Im frisch renovierten D-Trakt ist nun nichts mehr davon zu sehen, dass die gesamte Paul-Klee-Schule unter Wasser stand. Aber die Turnhalle und das Schwimmbad liegen noch komplett brach, so dass der Betrieb nächste Woche nur mit Einschränkungen aufgenommen werden kann.
Zwei neue Busse
Über die große Anteilnahme am Schicksal der Schule und die hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist Tracey Searle-Westerfeld beeindruckt. Mittlerweile seien aus vielerlei Quellen und Aktionen bereits 75 000 Euro auf dem Konto des Fördervereins eingegangen, sagte die Vorsitzende beim Besuch der Rotarier. Geld, das auch dringend nötig sei, weil bei der Überflutung „vom Lego-Stein bis zu beiden Schulbussen alles kaputtgegangen“ sei. Aus Rücklagen, Versicherungssummen und mit der Hilfe von Stiftungen und Autohändlern konnten inzwischen zwei neue rollstuhlgerechte Kleinbusse angeschafft werden. Auch Sitzsäcke und Kettcars sind bereits bestellt worden. Spenden wie die des Rotary-Clubs sollen für weitere dringende Anschaffungen, Lehrmaterialien und Therapiegeräte, Bücher, Spielsachen, Autositze, Hebebühnen und Kommunikations-Hilfsmittel verwendet werden, sagte Searle-Westerfeld.
Die Aufgabe wird den Verein noch lange beanspruchen. Das weiß auch der Rotary-Club, der seine Spende daher auch als Appell an andere Organisationen verstanden wissen möchte, die Not der Paul-Klee-Schule und ihrer Kinder nicht zu vergessen.