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Treff am Leichlinger SchlossWie Corona den Herbstmarkt auf Eicherhof verändert hat

Lesezeit 3 Minuten
LEV Eicherhof

Das Ambiente macht's. Der Herbstmarkt auf Schloss Eicherhof lockte viele Besucher. 

Leichlingen – Herbstlich trüb zeigte sich das Wetter zunächst, als sich am Samstag die Tore des Herbstmarktes vor Schloss Eicherhof in Leichlingen öffneten. Rund um das efeuberankte Schloss von 1763 präsentierten 75 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Angebote mit so manchen Überraschungen und Leckereien.

„Junge kreativ“ veranstaltet den beliebten Markt seit 2013 regelmäßig, lediglich in den letzten eineinhalb Jahren unterbrochen, erklärte Gitta Havenith, die Veranstaltungsleiterin von „Junge kreativ“, die am Eingang die Tickets verkaufte. Konstant vier Euro Eintritt kostet der Besuch weiterhin, trotz der allgemeinen Teuerungswelle.

300 Eintrittskarten waren schnell weg

Dass der Markt auch nach den Corona-Schließungen nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat, bewiesen die Besucherzahlen. Bereits eine Stunde nach der Öffnung hatte man um die 300 Tickets verkauft und der Zustrom riss trotz des bedeckten Himmels nicht ab.

Die Pandemie jedoch hat den Markt verändert. Einige der alten Stammanbieter sind nicht mehr dabei. „Etwa 40 Prozent sind in diesem Jahr erstmals da“, berichtete Havenith. „Das hat dem Markt nochmal ein neues Gesicht gegeben.“ Hochwertige Handwerkskunst, Naturkosmetik, Handarbeiten, handwerkliche Geräte – das Angebot ist so vielseitig wie besonders.

Alte Bekannte neben Neuen

Alte Hasen präsentieren sich neben den neuen Anbietern. „Ich bin seit Jahren auf diesem Markt. Er war einer der ersten, auf dem ich meine Sachen angeboten habe“, erzählt eine Standbesitzerin, die Naturseife verkauft. „Das Ambiente ist wunderschön und ich habe längst meine Stammkunden. Man kennt einander.“ Ihre Augen leuchten, als sie das erzählt.

Aber auch für Verpflegung war reichlich gesorgt. Neben Flammkuchen, Champignons, Crêpes oder der Wurst im Brötchen konnten die Besucher Lakritze oder Käse und Speck aus Tirol kaufen. Um die Mittagszeit saßen die Leute an eigens aufgestellten Biertischgarnituren und genossen ihr Essen vor der herrschaftlichen Kulisse des geschichtsträchtigen Schlosses.

Die Geschichte zum Produkt

Neben den vielseitigen Produkten brachten die Anbieter auch jeweils eine eigene Geschichte mit. Während die einen mit Corona vieles verloren, starteten die anderen nochmal durch und betraten neue Wege, wie zum Beispiel glocalgin.de. Dieser Stand lockte mit einer exotischen und bunten Optik, kommt der Gin, der hier verkauft wird, doch direkt aus China. Laut Claudia Olschewski und Christian Rüdiger sind sie die ersten, die dieses Produkt eines Familienbetriebs nach Europa und Deutschland holen. Erst seit drei Wochen kann man ihn in ihrem Onlineshop erwerben. 

Ihr Stand auf dem Markt wurde für einige Besucher kurzfristig zum Regenschutz, als der Himmel seine Schleusen ein wenig öffnete. Manch ein Besucher und manch eine Besucherin nutzte diese Zeit, um das neue Getränk zu verkosten.

Für das Ehepaar Gerhardt, das eine selbst entwickelte Naturkosmetikserie vertreibt, ist der Marktstand Teil eines Neuanfangs. Geplant war der Verkauf von Naturkosmetik bereits, als die Pandemie die Welt lahmlegte. Das sollte jedoch erst nebenberuflich geschehen. Als die Hauptjobs dann wegbrachen und sie vor dem Nichts standen, nutzen sie ihren Plan als neue Existenzgrundlage. Nun gibt es ihren Onlineshop und den Marktstand.

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Beides steht für Naturprodukte und Nachhaltigkeit. Der Herbstmarkt in Leichlingen ist so zur Win-Win-Situation für Käufer und Verkäufer geworden. Der Käufer erhält ein hochwertiges Produkt, während der Anbieter seine Ware ohne Zwischenwege sofort an die Kunden weitergeben kann. Ein wunderbarer Beitrag zur Nachhaltigkeit.