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Dreijähriger gerettet Nach Sturz in Erdloch: Die Anwohner in Bedburg brauchen Klarheit

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Zu sehen ist ein tiefes Erdloch.

In dieses 4,20 Meter tiefe Loch ist am Freitag ein Dreijähriger gestürzt, nachdem sich die Erde plötzlich unter ihm aufgetan hatte. Der Grund für die Unterspülung ist noch unklar,

Es muss nun zügig Klarheit geschaffen werden, was für die Unterspülung verantwortlich ist, findet unser Autor Dennis Vlaminck.

Es ist eine der vielen Horrorvorstellungen aller Eltern: Das eigene Kind verschwindet von einer Sekunde auf die andere in einem dunklen und engen Schacht, so tief, dass man ohne fremde und fachmännische Hilfe nichts tun kann, außer von oben gut zuzureden und zu hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Die Ohnmacht angesichts eines solchen Unglücks ist ein entsetzliches Gefühl.

Dank des beherzten und wagemutigen Eingreifens der Bedburger Feuerwehrleute konnte der Dreijährige in Lipp zumindest äußerlich unverletzt und schnell gerettet werden. Doch mit der großen Erleichterung darf es nun nicht getan sein: Ohne Ursachenforschung geht es nicht.

Bedburg: Es muss geklärt werden, ob es noch mehr verborgene Löcher gibt

Wie in aller Welt kann sich ein derart tiefes Loch an einem geschützten Ort wie dem heimischen Garten so plötzlich auftun, eben gerade dort, wo man gewachsenen und daher festen Boden vermuten müsste? Wo ist all das Erdreich hin? Für die Hausbewohner, aber auch die anderen Menschen in dem Viertel muss zwingend geklärt werden, ob es ähnliche Bodenstrukturen auch an anderer Stelle geben könnte. Ein nicht fachgerecht zugeschütteter Bunker wäre sicher eine Erklärung für die Unterspülung.

Aber eben auch, dass sich eine alte Lehmgrube nach Jahrzehnten wieder aufgetan hat. In der Lipper Ziegelei wurden über Jahrzehnte Backsteine in großer Zahl gebrannt. Entsprechend viel Lehm muss aus dem Boden gewonnen worden sein. Wie schwer es ist, selbst kleine Gruben mit Erdreich so zu verfüllen, dass nichts nachrutscht, kann man auf jedem Friedhof an frischen Gräbern nach einem Regenguss selbst in Augenschein nehmen. Für die Anwohner wäre nun Klarheit über die Bodenverhältnisse auf dem Ziegeleigelände wichtig.