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BesitzerehepaarEine Orangerie für Schloss Gymnich

Lesezeit 3 Minuten

legen nun erste Pläne für die Sanierung des Schlosses Gymnich vor. (Foto: Rosenbaum)

Erftstadt – Es war ein ganz markanter Moment. Katharina Overlack ging zusammen mit ihrem Mann im September 2012 durch Schloss Gymnich und erläuterte, was alles zu sanieren, was alles zu leisten sein wird an dieser historischen Anlage, die das Ehepaar gerade einmal zwei Monate zuvor für rund drei Millionen Euro ersteigert hatte. Plötzlich hielt die neue Hausherrin inne und sagte den Satz, in dem sich die Motivation und die Vision des Ehepaars komprimiert: „Tradition liegt uns am Herzen.“ Und dieses Herzensanliegen soll nun ein steinernes und gläsernes Zeugnis bekommen. Das Ehepaar möchte die Hofanlage wieder vervollständigen. „Bis ins 19. Jahrhundert hinein hat im südöstlichen Eingangsbereich eine Orangerie gestanden. Wir möchten dort gerne wieder eine bauen“, sagt das Ehepaar Overlack.

Ein Gesamtkonzept für das Vorhaben möchten die Schlossherren dem Rat der Stadt Erftstadt vorstellen. Einerseits ist das teilweise baurechtlich notwendig, andererseits möchte das Ehepaar Overlack die Erftstädter bei allen Schritten mitnehmen. Der Rundschau erläutert Gerd Overlack bereits: „An der grundlegenden Idee, das Schloss wieder als Hotel zu betreiben, hat sich nichts geändert. Allerdings bieten die Räume im Schloss lediglich Platz für Gesellschaften bis 60 Personen.“ Veranstaltungen und Feierlichkeiten sollen aber ein wesentliches wirtschaftliches Standbein des Hotel- und Gastronomiebetriebes sein. „In einer Orangerie könnten wir Veranstaltungen für 200 bis 350 Personen durchführen – in einem edlen Ambiente. So etwas gibt es nicht häufig. Das wäre ein nicht unbedeutender Angebotsvorteil“, sagt Gerd Overlack. Die Räume im Schloss könnten neben kleineren Veranstaltungen unter anderem für Sektempfänge genutzt werden. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt ist ihm dabei auch wichtig: „Durch die Orangerie wird die Hofanlage wieder geschlossen, so, wie sie es vom Ursprung her immer war.“

Parallel zu diesem Plan möchten Katharina und Gerd Overlack die Stallungen zu Privatwohnungen umbauen: „Für uns und für unsere Kinder.“ Nicht zu vernachlässigen: Auch die Sanierung des Schlosses ist Bestandteil der Pläne. Arbeiten am Dach sind dringend notwendig. Das Wasserschloss gründet auf Holzpfählen. Auch dort herrscht dringender Handlungsbedarf. Und dann ist da noch die Heizungsanlage. Nachtspeicher. „Die Stromkosten sind untragbar“, sagt Gerd Overlack. Die Schlossbesitzer haben Experten zurate gezogen. Noch sind die Würfel nicht endgültig gefallen. Aber: „Zurzeit denken wir für das Heizungssystem an eine Holzschnitzelanlage, mit der Gas erzeugt werden kann.“

Im Mai 2014 könnten die Arbeiten an Schloss, Stallungen und Orangerie beginnen. „In zwei Jahren könnte mit der Fertigstellung zu rechnen sein. Gemessen an anderen Plänen, die für Schloss Gymnich in der Vergangenheit vorlagen – unter anderem auch für einen Golfplatz – dürften unsere Pläne die absolut schonendste Nutzung der historischen Anlage darstellen“, sagt Gerd Overlack.