Augen auf, Tasche zuPolizei warnt auf Brühl Markt vor Taschendieben

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Das Bild zeigt eine Polizistin in Zivil, die auf dem Wochenmarkt zwei Frauen vor Taschendieben warnt.

Die Polizistin Martina Rautenberg informiert über vorbeugende Maßnahmen zum Taschendiebstahl.

Die Zahl der Taschendiebstähle ist in diesem Jahr im Rhein-Erft-Kreis leicht angestiegen. Die Polizei klärt auf.

Mit geschultem Blick mustern die Kriminalkommissarinnen in Zivil, Martina Rautenberg und Rebecca Schmitz, die Passanten in der Fußgängerzone. Ihr Augenmerk liegt auf dem Umgang der Menschen mit ihren Taschen. Tragen sie etwa beim Besuch des Wochenmarktes Rucksäcke auf dem Rücken oder haben ältere Menschen ihr Tasche vielleicht in der Ablage ihres Rollators abgelegt?

Schon kurz nach Beginn ihres Streifzugs im Zuge der Kampagne „Augen auf und Tasche zu“ begegnen die Beamtinnen der Dienststelle Kriminalprävention Opferschutz bereits einer alten Dame, die ihre Tasche offen sichtbar im Rollator vor sich hin schiebt. Auf die freundliche Anfrage der Beamtinnen lässt sie sich auf ein Gespräch ein. Die Frau erzählt, sie sei erst kürzlich Opfer eines Taschendiebs geworden.

Das Bild zeigt die Polizistinnen Rebecca Schmitz und Martina Rautenberg vor einem Plakat.

Die Polizistinnen Rebecca Schmitz und Martina Rautenberg informierten über vorbeugende Maßnahmen zum Taschendiebstahl.

Offensichtlich habe man sie beobachtet, wie sie in einer Bank Geld abgehoben habe, schildert sie. Beim Besuch einer öffentlichen Toilette, habe sie durch den geöffneten Türspalt der Kabine noch eine Hand, verdeckt von einem Mantel, gesehen, die ihre Tasche aus dem Rollator vor der Tür genommen habe. Den Verlust von Tasche und Geld habe sie zur Anzeige gebracht. Einen Brustbeutel für den Transport größerer Geldbeträge, oder wenigstens das Portemonnaie am Körper zu tragen, so lauten die Ratschläge der Präventionsexpertinnen.

550 Taschendiebstähle in 2022 angezeigt

Auch Bärbel Kowalla und Theresa Kaib lassen sich am Blumenstand auf ein Gespräch ein. Vorbeifahrende Lieferfahrzeuge sorgen hier für dichtes Gedränge, für Taschendiebe eine ideale Situation. Sie würden das schon merken, wenn sich jemand an ihren Rucksäcken auf der Suche nach der Geldbörse zu schaffen mache, glauben die Frauen zuversichtlich: „Wir passen auf.“ Die Beamtinnen sind davon nicht so überzeugt, sie empfehlen ihnen, Rucksäcke vor dem Körper zu tragen.

Taschendiebe gingen mit viel Geschick vor, bisweilen teilten sich zwei bis drei die Arbeit. Einer passe auf, der andere gehe vom Opfer unbemerkt in der Regel mit sehr viel Geschick zu Werke. Möglicherweise sei noch ein dritter Täter involviert, der die Tasche in Empfang nehme, erfährt man am Stand der Kriminalpolizei mit Informationsmaterial zu diesem Thema.

Herbert Reul eröffnete die Aktionswoche

Am Montag hatte Innenminister Herbert Reul die landesweite Aktionswoche „Augen auf und Tasche zu“ eröffnet. Am Mittwoch machten die Beamtinnen mit ihrer aufsuchenden Präventionsarbeit Station in Brühl, am Freitag werden sie in Frechen unterwegs sein.

Polizeisprecherin Diana Schweren hat Fallzahlen aus dem Rhein-Erft-Kreis. Demnach sind vor zwei Jahren 600 Taschendiebstähle zur Anzeige gebracht worden. 2022 waren es 550. Einen leichten Anstieg zum Vorjahr verzeichnet die Kriminalpolizei in diesem Jahr im Vergleichszeitraum Januar bis August.

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