Verkauf für SilvesterAnsturm auf Böller und Raketen ist in Rhein-Erft groß

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Ein Einkaufswagen ist voll geladen mit Kisten mit Feuerwerkskörpern.

Ein Kunde in Brühl hat seinen Einkaufswagen ordentlich mit Feuerwerk beladen.

Nach einem zweijährigen Verkaufsverbot von Silvester-Feuerwerk gab es bei Supermärkten und Discountern in Rhein-Erft lange Schlangen und leere Regale.

Schlangen vor den Supermärkten und Ware, die ruckzuck ausverkauft ist: Davon berichteten Kunden und Marktmitarbeiter am Donnerstag. Der Ansturm galt dem Silvesterfeuerwerk, dessen Verkauf am Donnerstag startete. Denn das Verkaufsverbot für Böller und Raketen ist Geschichte.

Zwei Jahre lang waren das Böllern und Versammlungen an Silvester aufgrund der Pandemie verboten. Und offenbar gibt es Nachholbedarf. Mancher kam gar aus dem Ausland, um hier Böller und Raketen zu kaufen. So wie Maik Jakobs aus den Niederlanden, der mit seiner Freundin in der Brühler Giesler Galerie unterwegs war.

Das gibt es zwar bei uns in den Niederlanden auch alles, aber es ist doppelt so teuer
Maik Jakobs aus den Niederlanden

„Wir waren hier gestern im Phantasialand und haben in Brühl übernachtet“, sagte Jakobs. „Und ein Freund hat mich nun gebeten, ihm Feuerwerk mitzubringen. Das gibt es zwar bei uns in den Niederlanden auch alles, aber es ist doppelt so teuer.“ Er freue sich jetzt auf eine schöne Feier mit Freunden und Familien an Silvester.

Die Nachfragte nach Feuerwerk sei groß, bestätigte eine Baumarkt-Mitarbeiterin aus Brühl. „Am Aldi Richtung Fischenich standen die Leute heute morgen Schlange, bevor geöffnet war.“ Ihr Geschäft verkaufe jedoch aus Umweltgründen keine Raketen oder Böller. Auch ein Supermarkt-Filialleiter berichtete von einem großen Ansturm. Die erste Lieferung Feuerwerkskörper sei sehr schnell weggegangen. Die Regale in seinem Geschäft waren am Donnerstagvormittag bereits so gut wie leer. Mit der nächsten Lieferung am Mittag erwarte er einen weiteren Schwung von Kunden, sagte der Filialleiter.

Brühler gönnt seinem 16 Jahre alten Sohn das Böllern gern

Auch ein Brühler, der nicht mit Namen genannt werden will, lud auf dem Parkdeck der Giesler Galerie mehrere Ladungen Feuerwerkskörper in seinen Kofferraum. Er war mit seinem Sohn einkaufen. „Mein Sohn ist jetzt 16, hat also nicht mehr richtig Silvester gefeiert, seit er 14 Jahre alt ist. Feuerwerk ist vor allem für die Kinder etwas Besonderes.“ Der Brühler sagte, dass das Geld für die Böller womöglich woanders besser aufgehoben sei, „aber ich möchte das meinem Sohn jetzt auch gönnen. Jungs und Feuer gehören ja auch irgendwie zusammen“.


Feuerwehren mahnen zur Vorsicht beim Umgang mit Feuerwerk

Bei aller Vorfreude auf die Silvesterfeier, die bei diesem Jahreswechsel wieder wie gewohnt mit Raketen und Böllern begangen werden darf, sollte die Vorsicht nicht zu kurz kommen. Das betonen unter anderem auch die Feuerwehren Brühl und Kerpen, die auf ihren Internetseiten Sicherheitshinweise für den Umgang mit Feuerwerk zusammengestellt haben.

Feuerwerks- und Knallkörper sollten nur im Freien abgebrannt werden, darauf weisen die Feuerwehren hin. Und sie dürften auf keinen Fall auf Menschen oder Tiere gerichtet werden. Zudem sollten Fenster und Balkontüren geschlossen werden. „Kaufen Sie nur geprüftes Feuerwerk und keine sogenannten Grau- oder Billigimporte“, heißt es bei der Feuerwehr Kerpen. „Starten Sie Raketen immer möglichst senkrecht, jedoch niemals aus der Hand.“ Stattdessen sollten Starthilfen wie beispielsweise Glasflaschen verwendet werden, damit die Raketen beim Start nicht umkippen.

Beide Feuerwehren betonen zudem, dass Feiernde vor allem auf Blindgänger gut achten sollten, also Feuerwerkskörpern, die nach dem Anzünden nicht detoniert seien. Blindgänger sollten auf keinen Fall ein zweites Mal gezündet werden. „Nähern Sie sich einem Blindgänger nicht sofort; warten Sie ab und übergießen ihn dann mit Wasser.“ Sollte es zu einem Brand oder Verletzungen kommen, solle sofort der Rettungsdienst und die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert werden. (at)

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