Heiraten in BrühlHochzeit in historischem Rathaus nur noch bis nächstes Jahr möglich

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Noch ist die Fensterfront des Max-Ernst-Kabinetts zum Garten hin zugewuchert.

Noch ist die Fensterfront des Max-Ernst-Kabinetts zum Garten hin zugewuchert.

Brühl – Nur noch bis Anfang des kommenden Jahres können im historischen Rathaus am Steinweg Trauungen stattfinden. Denn im Frühjahr sollen die Bauarbeiten für den angrenzenden neuen Rathausanbau und für die Umgestaltung des dahinter liegenden Janshofes beginnen. Gleichzeitig wird der denkmalgeschützte Teil, in dem sich auch das Standesamt befindet, saniert. Doch für Ersatz ist gesorgt.

Das Standesamt soll während der gesamten mindestens zweijährigen Bauphase in das Max-Ernst-Kabinett umziehen, berichtet Alois Rampe. Bei ihm als Fachbereichsleiter Zentrale Dienste laufen die Pläne für die Ausweichquartiere für die städtischen Mitarbeiter während der Bauarbeiten zusammen.

Die Stadtverwaltung habe für den Umzug in das seit Jahren leerstehenden Haus mitten in der Stadt 75.000 Euro eingeplant, so der 56-Jährige. „Dieses Budget enthält alle Renovierungs- und Umzugsarbeiten.“ Das umfasse die Herrichtung aller Räume, die Einrichtung des Trauzimmers samt der dazugehörigen Büros sowie die Verschönerung des Gartens. Der Umzug sei für Ende Februar 2018 geplant. „Aber einige Details müssen dazu erst noch geklärt werden.“

Haus steht seit 2013 leer

Die Villa an der Schlossstraße war im Jahr 1952 von dem damaligen Stadtbaurat Baedorf errichtet worden. Später hatte die Stadt das Haus gekauft und dort 1980 das Kulturamt untergebracht und das Max-Ernst-Kabinett eingerichtet, in dem Werke des berühmten Künstlers aufbewahrt und gezeigt wurden.

Alternativen

Heiraten können Brühler nicht nur im Standesamt. Die Möglichkeit zur Trauung haben sie auch im Kapitelsaal des Rathauses Uhlstraße, im Kaiserbahnhof (Kierberger Straße), in der Kornkammer (Kurfürstenstraße), der Manufaktur (Hamburger Straße) sowie den Hotels Ling Bao und Matamba im Phatasialand und im Wasserturm (Liblarer Straße). (höh)

Seit 2005 sind die Bilder im Max-Ernst-Museum untergebracht. Danach wurde das Gebäude als Fantasielabor genutzt, doch das ist mittlerweile in das Geburtshaus von Max Ernst. Seit 2013 steht die Villa leer. Die Idee, dort ein inklusives Begegnungszentrum einzurichten, wurde von der Politik verworfen.

Derzeit blättert der Lack von den Fensterläden, Efeu rankt die Wände empor, auch der Balkon ist zugewuchert. „Aber mit ein bisschen Phantasie kann ich mir sehr gut vorstellen, hier Trauungen vorzunehmen“, sagte der Standesbeamte Michael Cibura. Das Gebäude habe viel Charme. Im Erdgeschoss sei Platz für einen Eingangsbereich und ein mehr als 50 Quadratmeter großes Trauzimmer. Ein alter Kachelofen werde bleiben.

Holztisch wird mitgenommen

„Mit weiß gestrichenen Wänden und einem neuen Teppichboden wird der Raum sehr schön werden“, ist Cibura überzeugt. Mit umziehen werde auf jeden Fall der drei Meter lange Holztisch, an dem am Steinweg schon viele Brautpaare gesessen hätten.

„Hier im Kabinett haben wir mehr Platz für Gäste“, so der 57-Jährige. Man könne vielleicht den Garten, wenn er denn hergerichtet sei, den Hochzeitsgesellschaften für einen kleinen Sektempfang zur Verfügung stellen, führt er aus.

Genügend Platz für Akten

„Im oberen Stockwerk können für die vier Mitarbeiter des Standesamtes drei Büroräume eingerichtet werden.“ Zudem gebe es genügend Platz für die Akten. Die zwei Eingänge, die jeweils zwei Stufen haben, könnten mit mobilen Rampen barrierefrei gestaltet werden, ergänzt Alois Rampe.

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