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Lise-Meitner-StraßePläne für Discounter und Supermarkt in Brühl-Ost gestoppt

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An die Lise-Meitner-Straße werden keine Lebensmittelmärkte kommen. Die Stadt hatte geplant, sie auf dem Grundstück des ehemaligen Gartencenters anzusiedeln.

Brühl-Ost – Die Planungen, dass ein Supermarkt und ein Discounter von der Berzdorfer Straße an die Lise-Meitner-Straße ziehen, sind gestoppt. Die Bezirksregierung Köln hat der Stadtverwaltung bei dieser Idee jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht. In einem kürzlich geführten Gespräch sei der Stadtverwaltung mitgeteilt worden, dass die Bezirksregierung einer landesplanerischen Anpassung zur Entwicklung des Plangebietes zu einem Sondergebiet mit großflächigen Betrieben mit zentrenrelevanten Sortimenten ablehne, heißt es von der Verwaltung.

Eine Ansiedlung der beiden Märkte an der Lise-Meitner-Straße würde dem Landesentwicklungsplan widersprechen, so die Begründung. Es wird befürchtet, dass die beiden Supermärkte der Innenstadt Kaufkraft abziehen. „Die Planung widerspräche damit dem Ziel der Weiterentwicklung und Stärkung der Innenstädte im Sinne des Förderprogramms Aktive Stadtzentren aus dem die Fördermaßnahme »Brühl City« zurückfordert beziehungsweise“, zitiert die Verwaltung die Bezirksregierung.

Nach dem Gespräch hat die Stadt die Reißleine gezogen. Offenbar droht die Gefahr, dass die Bezirksregierung die Fördermittel zurückfordert, die sie bislang in die Entwicklung der Brühler Innenstadt gesteckt hat, sollte die Stadt den Bebauungsplan für die Lise-Meitner-Straße weiter verfolgen. Auch künftige Fördermaßnahmen könnten gefährdet sein.

„Das ist sehr ärgerlich“, sagt Planungsdezernent Gerd Schiffer. „Vor allem, weil da ein Jahr Arbeit drin steckt.“ Im November 2015 ist das Vorhaben gestartet. Die Ansiedlung der Lebensmittel-Märkte an der Lise-Meitner-Straße sollte unter dem Aspekt der Nahversorgung des Stadtteils Brühl-Ost ermöglicht werden. Um gewisse Kriterien zu erfüllen, musste unter anderem mehr Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe geschaffen werden. Dafür wurden die Gewerbefläche, auf der sich der ehemalige Schlachthof befindet, und die Fläche des Containerdorfs in Wohnbauflächen umgewandelt. Die Frage nach einem Störfallbetrieb in der Nähe wurde geklärt, und das derzeitige Sondergebiet an der Berzdorfer Straße sollte sozusagen als Ersatz in Gewerbeflächen umgewandelt werden. Bei der Ratssitzung am Montag sind all diese Beschlüsse zurückgenommen worden. Schiffer: „Es ist bedauerlich, dass wir keinen Weg gefunden haben, eine städtebauliche Lösung an dieser Stelle zu finden, die mit der Landeszielplanung übereinstimmt.“