DreharbeitenWeiße Pracht bei 23 Grad

Oliver Pocher drehte in Hürth-Stotzheim den Film "Der Weihnachtskrieg" - und das mitten im Sommer.
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Hürth – Ein kleiner Windstoß genügt, und schon verschwinden die Leute in der Stotzheimer Straße „Am Abtshof“ derzeit in einer dichten Flockenwolke. Unwillkürlich stellen sich weihnachtliche Gefühle ein, wenn man seinen Blick über die weiß bedeckten Straßen, Bürgersteige, Bäume und Sträucher schweifen lässt.
Für das Produktionsteam des TV-Films mit dem Arbeitstitel „Der Weihnachtskrieg“ ist es ein wahrer Segen, dass die feinen Zelluloseschnipsel, die in dem kleinen Hürther Örtchen für Winterflair sorgen, nicht wie Butter in der Sonne schmilzen – immerhin zeigt das Thermometer gerade 23 Grad an – plus, wohlgemerkt.
Anwohner wenig begeistert
Nicht ganz so begeistert von dem Dauerschnee-Imitat sind die Anwohner. „Kein Kommentar“, sagt ein Bürger aus der unmittelbaren Nachbarschaft auf die Frage, was er denn von den Dreharbeiten halte. Dann fügt er hinzu, dass er nicht noch einmal seine Zustimmung zu so etwas geben würde. Sie müssten dauernd Staubsaugen, weil sich Kunstschnee und Staub überall verteilten. Ob er eine Entschädigung von der Produktionsfirma erhalte? „Nicht dass ich wüsste“, antwortet der Anwohner nur kurz.
Für Oliver Pocher ist die weiße Pracht ein willkommenes Hilfsmittel. „Wenn man sich hier so umguckt, dann kommt man doch ganz automatisch in Winterstimmung“, sagt der Teilzeitschauspieler. Er spielt in der 90-minütigen Komödie, die noch vor Heiligabend auf Sat 1 zu sehen sein soll, einen Kita- Leiter, bei dem zwei Nachbarsfamilien um den letzten freien Kita-Platz buhlen. Christoph Grunert als reicher August Achenbach und Janek Rieke als Thomas Wieland spielen die Väter der konkurrierenden Familien.
Pocher kennt sich in Hürth gut aus. „Ich habe selber früher eine Zeit lang in Gleuel gewohnt“, verrät er und ergänzt, dass sich dort seither nicht so viel verändert habe. Auch wenn es in dem TV-Film, für den noch etwa zwei Wochen lang in Stotzheim gedreht wird, um ein Wettrüsten der Weihnachtsdekos geht, hat er selber es nicht so sehr mit den Christfestvorbereitungen. „Ich feiere gerne Weihnachten“, gesteht er, aber die Vorbereitungen scheue er, auch weil er meist bis kurz vor Heiligabend arbeiten müsse.