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„Speedway“Elsdorf will Autoverkehr auf Zufahrt zu Terra-Nova-Freizeitradweg verbieten

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Straßen, die sich kreuzen. Am Rand Bäume und Büsche.

Autofahrer dürfen den sogenannten Speedway nicht nutzen, tun dies aber dennoch regelmäßig.

Politiker wollen illegale Fahrten auf der rund 14 Kilometer langen Trasse, im Volksmund Speedway genannt, in Elsdorf unterbinden. Außerdem soll die Stadtverwaltung ein Parksystem entwickeln.

Die beiden nördlichen Zufahrten zum Terra-Nova-Freizeitradweg, den der Volksmund Speedway nennt, sollen mithilfe von Pollern für Auto verschlossen werden. Das hat der Verkehrsausschuss im Grundsatz beschlossen. Zudem beauftragte er die Stadtverwaltung, ein Parksystem zu entwickeln, damit Besucher ihre Autos in organisierter Form abstellen können.

„Ich habe selbst schon erlebt, dass mich Autos mit hohem Tempo auf dem Speedway überholt haben, als ich dort mit dem Fahrrad unterwegs war“, gab Ausschussvorsitzender Gerhard Jakoby (CDU) seine Erfahrungen wieder. Auch andere Politiker konnten von ähnlichen Erfahrungen sowie von Polizeieinsätzen auf der rund 14 Kilometer langen kreuzungsfreien Trasse berichten, auf der früher ein Erdtransport-Fernband aus dem Tagebau Hambach zum Tagebau Fortuna/Bergheim verlief.

Befragte Landwirte skeptisch über Pollerlösung

Eine Anwohnerin sprach von „Autos im Minutentakt, besonders an den Wochenenden“ auf den Wirtschaftswegen. Die Stadt hatte nach Absprache mit der Polizei den Plan gefasst, drei Wirtschaftswege in Esch – zwei an der Holzgasse und einen an der Laurentiusstraße – an den Zufahrten mit Pollern abzusperren.

Die Landwirte, die die Querungwege des Speedway als Zufahrten zu ihren Feldern nutzen, wurden befragt und reagierten skeptisch. Sie müssten auf dem Weg zu ihren Feldern und zurück je zweimal anhalten, um die Sperrpfosten zu entfernen und wieder aufzustellen. Erleichtert werden könne dies, wenn die Landwirte bei der Fahrt zum Acker den Poller entnähmen und erst nach getaner Arbeit wieder einsetzten, argumentierte die Stadt. Laut Fachbereichsleiter Hubert Portz waren die Bauern am Ende aber doch einverstanden.

Verwaltung soll klarstellen, wie viele Poller benötigt werden

Michael Gülden (CDU), selbst Landwirt, forderte, die Poller auf dem Speedway zu platzieren. Daraus wurde später der Wunschstandort an den Zuwegungen neben der Strecke, und zwar beiderseits. Die Verwaltung argumentierte, dass dadurch nicht der Abkürzungsverkehr über die Feldwege unterbunden werde. „Da werden Verbotsschilder ignoriert“, klagte Portz. Die Poller sollten „ein Signal an die motorisierten Verkehrsteilnehmer“ sein, „dass das unzulässige Befahren der Feldwege zukünftig nicht mehr geduldet wird“.

Die Polizei habe sich bereit erklärt, die Überwachung zu intensivieren. Die Verwaltung räumte allerdings ein, dass in der Vergangenheit „verstärkte Kontrollen nicht zu einer Verbesserung der Situation beigetragen“ hätten. Nun soll die Verwaltung, so der einstimmige Beschluss des Ausschusses, darstellen, wie viele Poller benötigt werden, wenn sie unmittelbar an oder in der Nähe der Einmündungen zum Speedway aufgestellt werden. Harald Könen (SPD) erinnerte zudem an seinen Antrag vom Frühjahr des vergangenen Jahres, für Nutzer des Freizeitradwegs ein Parksystem zu entwickeln.

Dadurch könne auch das Befahren der Wirtschaftswege bei der Parkplatzsuche eingedämmt werden. Der Ausschuss schloss sich wiederum einstimmig an, dass die Verwaltung ein solches Konzept endlich erarbeiten soll. „Ich weiß nicht, ob es überhaupt Poller geben wird. Ich bin inzwischen dagegen, weil das in der Konsequenz den Einstieg in stadtweite Sperrsituationen bedeuten würde“, sagte Jakoby auf Nachfrage dieser Zeitung nach der Sitzung.