25 Jahre als Standesbeamter in ErftstadtNach knapp 2000 Trauungen im Ruhestand

Viele Fotos und Zeitungsberichte erinnern an die erfolgreiche Tätigkeit von Theo Mittelstaedt als Standesbeamter in Erftstadt.
Copyright: Dr. Horst Komuth
Erftstadt – Ein ganz besonderer Mitarbeiter der Stadt wird am Mittwochnachmittag im Rittersaal von Burg Konradsheim von Bürgermeister Volker Erner und anderen Gästen quasi in den „endgültigen Ruhestand“ versetzt. Die Rede ist von Theo Mittelstaedt (75), der als Standesbeamter rund 2000 Trauungen vorgenommen hat. Seit seiner Pensionierung vor etlichen Jahren war er als Ehrenstandesbeamter tätig.
Mittelstaedt, ein gebürtiger Euskirchener, erinnert sich noch genau: Am 6. April 1972 verheiratete Hans Schwegeler, sein Vorgänger als Standesbeamter, ihn mit Claudia an deren 18. Geburtstag. „Ich war zu der Zeit noch Personalratsvorsitzender der Stadtverwaltung.“
1993 hatte der damalige Stadtdirektor Ernst-Dieter Bösche Mittelstaedt schließlich zum Standesbeamten für den Bezirk Erftstadt ernannt. „Die Zahl der Trauungen hat über die Jahre zugenommen und ebenso ist das Programm rund um die eigentliche Eheschließung umfangreicher geworden“, sagt Mittelstaedt.
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Seien es der Schmuck, die musikalische Begleitung oder aber auch ungewöhnliche Ideen. „Ich denke da an jene Trauung, als die Ringe von einem Hund überbracht werden sollten“, berichtet Mittelstaedt schmunzelnd. Doch der Vierbeiner bekam wohl irgendwie Panik und rannte davon. „Es kam, wie es kommen musste. Alle rannten nun hinter dem Hund her.“
Die größte Trauung im Leben des Standesbeamten war an Weiberfastnacht, als ein Paar sich im großen Sitzungssaal des Liblarer Rathauses vor einer Gästeschar von 400 Besuchern das Jawort gab. Und geradezu unbemerkt von der Öffentlichkeit vermählte er auch Patricia Kelly von der gleichnamigen Sängerfamilie.
Freude hatte Mittelstaedt nicht nur an den vielen Trauungen, sondern auch an den vielen Beweisen von Sympathie. Kistenweise erhielt er Briefe und Fotos von Paaren, die sich im Nachgang zur Trauung bei ihm bedankten. Freudig berichtet er, einer der ersten Standesbeamten gewesen zu sein, der auch samstags Trauungen anbot.
Selber seit 46 Jahren glücklich verheiratet
Dass die Zahl der Trauungen gestiegen sei, hänge auch damit zusammen, dass sehr gerne die einst von ihm vorgeschlagenen Wochenendtrauungen ermöglicht wurden. Und sehr wichtig sei auch vielen Heiratswilligen das Ambiente für die Trauung. „Ich fand es sehr schön, dass ich für Trauungen vor allem in der Burg Konradsheim tätig sein konnte“, berichtet Mittelstaedt, der auf eine insgesamt 25-jährige Tätigkeit als Standesbeamter zurückblicken kann.
Er selbst ist übrigens auch glücklich verheiratet. „Und das schon seit 46 Jahren“, berichtet er. „Daher konnte ich auch alle Eheschließungen mit Freude und innerer Überzeugung vollziehen“, betont er.
Mittelstaedt, der auch vielfach anderweitig erfolgreich engagiert war (etwa beim Roten Kreuz, der Wasserwacht Erftstadt oder dem Gartenbauverein) freut sich, sich nun noch mehr der Familie und der Freizeit widmen zu können. Sein Zuhause ist der Erper Cordenhof, den er im Laufe vieler Jahre von Grund auf in eine hübsche Wohnanlage umgestalten ließ.