Der Frechener Karnevalsprinz Werner I. besetzte mit seinem farbenfrohen Gefolge das Rathaus und enthob Susanne Stupp ihres Amtes.
WeiberfastnachtWie Frechens Bürgermeisterin zur Bürgerin wurde

Gemeinsam wurde zum Gesang des Prinzen geschunkelt.
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Im Frechener Rathaus wurde am Vormittag schon eifrig gefeiert, in dem Verwaltungsbau hatten alle den Stift früh beiseitegelegt. Bürgermeisterin Susanne Stupp und ihre Kolleginnen und Kollegen, allesamt fantasievoll kostümiert, warteten mit Spannung darauf, dass der Frechener Karnevalsprinz Werner I. mit seinem farbenfrohen Gefolge das Rathaus besetzte und die Bürgermeisterin ihres Amtes enthob.
Die Machtübernahme verlief dann doch sehr undramatisch und ohne großen Widerstand. Der Prinz verstand es, mit seiner Gesangsdarbietung, einem Roland-Kaiser-Medley, zu überzeugen und so wurde die abgesetzte Verwaltungschefin kurzerhand mit auf den Marktplatz verschleppt, wo die Truppe pünktlich um 11.11 Uhr eintraf.

Stammgäste aus Hürth sind Petra und Stephan in der fünften Jahreszeit.
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Dort warteten neben den Vertretern des Festkomitees Frechener Karneval auch schon viele Frechenerinnen und Frechener auf das angekündigte bunte Spektakel, das die Prinzengarde-Regimentskapelle musikalisch eröffnete. Anfangs waren es mehr die älteren Gäste, die sich vor der Bühne zum Schunkeln und Mitsingen eingefunden hatten. Die Jugend saß zu der Zeit zumeist noch auf der Schulbank, kam erst später hinzu.
Zusammen mit Festkomitee-Präsident Ralf Inden eröffneten Prinz Werner I. und die entmachtete Bürgermeisterin Stupp den Straßenkarneval mit einem dreifachen „Frechen Alaaf“. Auch Kinderprinzessin Greta I. war mit von der Partie, begrüßte ihre Untertanen auf dem Marktplatz und stellte ihr Motto vor. Gemeinsam freuten sich die Tollitäten auf die bevorstehenden tollen Tage, den Höhepunkt der närrischen Zeit.
Und etwas durfte auch in diesem Jahr nicht fehlen: Gemäß eines Gebotes von Prinz Dieter II. aus dem Jahr 2014 musste die abgesetzte Bürgermeisterin einen gefüllten Bartmannkrug in einem Zug leeren. Das schaffte sie auch in diesem Jahr mühelos, wie der 84-jährige Fritz feststellte. Er war übrigens der Einzige auf dem Platz mit einer roten Pappnase.

In langer Schlange marschierten die Gesellschaften auf den Marktplatz.
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Fasziniert verfolgte die kleine Nala das Treiben vom Arm ihrer Mutter aus. Für die Zweijährige war da der erste Kontakt mit dem rheinischen Karneval. Stammgäste beim Straßenkarneval auf dem Marktplatz sind dagegen Stephan und Petra aus Hürth. „Meine Frau kommt aus Frechen, daher sind wir immer hier“, erklärte der Ehemann.
Und währen der Prinz mit seinem Team, Prinzenführer Ferdi Huck, Adjutant Jörg Böhme und Fahrer Josef Borgmann, das Lied „Warum hast Du nicht nein gesagt“ anstimmte, schunkelten Wilhelm Dietrich mit Sohn René, beide gebürtige „Freischener“, im Takt mit. Sie wollten nach der Veranstaltung mit ihren Frauen auf alle Fälle noch ins „Zeiler“, dem früheren „Haus des Karnevals“.

Entmachtet und zur „Bürgerin “degradiert wurde Susanne Stupp.
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Viel Beifall erhielt auch die Prinzengarde, die nicht nur die Kapelle mitgebracht hatte. Auch das Tanzkorps mit Regimentstochter Eileen Breuer kam gut an und wurde mit Lob und Beifall bedacht.
Nach dem Auftritt der Tollitäten präsentierten sich die Kinder- und Jugendtanzkorps der Frechener Gesellschaften auf der Bühne. Die Weißpfennige aus Königsdorf machten den Anfang und wurden dann von den Bachemer Rhein-Erft-Perlen abgelöst.
Nach einem musikalischen Zwischenspiel ging es dann weiter mit dem Tanzcorps des G.V. „Freundschaft“ Hücheln und dem Kindertanzcorps der Ehrengarde der Stadt Frechen. Das Kindertanzcorps der Stadtgarde Grün-Weiß setzte den Schlusspunkt unter die Eröffnungsveranstaltung, während der Prinz mit seinem Gefolge schon wieder auf Tour war.