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Serie LadenLokalDas Königsrad-Team in Frechen kümmert sich um alle Anliegen rund ums Rad

3 min
Ein Mann repariert ein Fahrrad.

Königsrad-Inhaber Hermann Ackermann hat schon fast 40 Jahre Erfahrung mit der Reparatur von Fahrrädern.

In unserer Sommerserie stellen wir inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte vor. Wir starten mit dem Geschäft Königsrad in Frechen-Königsdorf.

1817 hat Karl von Drais mit seiner Laufmaschine das erste zweirädrige Fortbewegungsmittel für den Menschen erfunden. Das gilt heute als Geburtsstunde des Fahrrads. Heute, mehr als 200 Jahre später, gibt es davon gleich mehrere Varianten: Mountainbike, Rennrad, Trekkingrad, E-Bike, Pedelec, Citybike und Lastenräder. Viele Unterschiede, die eine Menge Expertise benötigen - das weiß man auch bei Königsrad in Frechen-Königsdorf, wo in der Werkstatt eigentlich immer was zu tun ist.

2021 haben Martina Strobel und Hermann Ackermann den Fahrradladen in der Franz-Lenders-Straße in Königsdorf eröffnet. Damals gab es noch ganz besondere Bedingungen. „Das war völlig verrückt. Das hab ich so noch nicht erlebt“, sagt Inhaber Hermann Ackermann. Der Fahrradmarkt war zu dem Zeitpunkt wie leer gefegt. Während der Corona-Pandemie wollten enorm viele Menschen ein Fortbewegungsmittel für die unmittelbare Umgebung.

Frechen: Jede Menge Know-How

„Wir sind mit vielleicht vier bis sechs Rädern am Lager gestartet“, erinnert sich Hermann Ackermann. An der Idee des Geschäfts hatten die Inhaber allerdings nie gezweifelt. „Wir sind beide aus dem Service. Wir werden auf jeden Fall Erfolg haben“, hat er damals der Mit-Inhaberin Martina Strobel gesagt. Beide kennen sich seit mehr als 30 Jahren.

Sie bringt langjährige Erfahrung als Geschäftsführerin eines Jack-Wolfskin-Ladens mit. Er repariert seit fast 40 Jahren Fahrräder. Anfang der 90er-Jahre hatte er schon mal einen Fahrradladen in der Kölner Südstadt. Etwa 20 Jahre hat er bei sich zu Hause eine Werkstatt betrieben. Seine Fähigkeiten hat er nicht über den klassischen Ausbildungsweg. Viel konnte er in der Familie lernen und durch das praktische Anwenden dann immer weiter verbessern.

Eigentlich bräuchten wir noch jemanden, der nur in der Werkstatt arbeitet
Hermann Ackermann, Inhaber von Königsrad

Zwei seiner Brüder haben Erfahrung im mechanischen Arbeiten und konnten zur Not immer helfen. Seine Berufserfahrung konnte er sich mittlerweile von der IHK als Meister ähnliche Qualifikation anerkennen lassen. Die Idee, ein gemeinsames Geschäft zu eröffnen, kam aus einem kleinen Witz heraus. Im Scherz hatte man mit dem gemeinsamen Bekannten Ralf Wetzlar besprochen, dass man im Raum Königsdorf eigentlich so einen Laden aufmachen müsse.

Dort gebe es so ein Angebot nämlich noch gar nicht. Die Idee wurde dann schnell konkreter. Wetzlar arbeitet heute selbst noch als Mini-Jobber mit den beiden zusammen. Zudem gibt es noch einen angestellten Gesellen und immer wieder Schüleraushilfen. Viel zu tun ist immer noch. „Eigentlich bräuchten wir noch jemanden, der nur in der Werkstatt arbeitet“, sagt Hermann Ackermann.

Er selbst hat oft 60 Stunden in der Woche zu tun. Im Geschäft geht immer wieder die Klingel und neue Kunden kommen herein. Der häufigste Grund für einen Besuch sind platte Reifen. „Wir sind sowas wie der Schuster für runde Sohlen“, sagt Ackermann. 30 bis 40 Räder befinden sich durchgehend in der Werkstatt zur Reparatur. Etwa 100 werden im Geschäft zum Verkauf angeboten. Neuerdings wurde das Sortiment noch um Räder der Marke Kettler erweitert. Vor allem im Bereich Lastenräder zum Kindertransport.

Nur rund um den Jahreswechsel ist mal weniger zu tun und es bleibt etwas Zeit zum Durchschnaufen. Doch die ruhige Phase bleibt meistens nicht bestehen: Schnell gibt es in der Nähe schon wieder einen platten Reifen, ein kaputtes Ventil, eine fehlende Schraube oder andere Probleme, mit denen einem hier fachkundig geholfen wird. So bleibt der Alltag im Laden so abwechslungsreich - so wie die Fahrräder, die Tag für Tag hineingeschoben werden.