Der Fußballverein hat neue, inklusive Sport-Angebote in fünf Disziplinen geschaffen. Teilnehmer können sich noch beim 1. FC Köln melden.
InklusionSo eng arbeiten die Gold-Kraemer-Stiftung aus Frechen und der 1. FC Köln jetzt zusammen

In Kooperation mit der Frechener Gold-Kraemer-Stiftung und der Aktion Mensch hat der 1. FC Köln fünf neue inklusive Sportangebote eingerichtet.
Copyright: 1. FC Köln Stiftung
Nach einem starken Sprint den Ball ins Tor versenken, ohne etwas sehen zu können. Einen Mitspieler gekonnt umdribbeln, obwohl das Laufen nicht möglich ist. Oder mit einem amputierten Bein und an Krücken das eigene Tor erfolgreich verteidigen - Aktionen und Situationen, die für einen Fußballer eigentlich unvorstellbar sind. Nicht so für die etwas mehr als hundert Sportler, die seit kurzem regelmäßig beim 1. FC Köln bei besonderen Angeboten trainieren.
Der Fußballclub hat sein Engagement für Inklusion neu aufgestellt und verstärkt: Im Rahmen des Stiftungsprojekts "Inklusive Sportangebote beim 1. FC Köln" wurden kürzlich fünf neue Offerten geschaffen, um in der Region den Breitensport und die Inklusion zu fördern. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Club-Stiftung gemeinsam mit der Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung aus Frechen.
Ambitionierte Trainingsmöglichkeiten in fünf Disziplinen
In fünf Disziplinen wurden ambitionierte Trainingsmöglichkeiten geschaffen: Angeboten werden nun Blindenfußball, der vom Kölner Polizei-Sportverein übernommen wurde, Amputiertenfußball, Goalball, Inklusionsfußball und Walking Football.
Goalball ist die weltweit beliebteste Ballsportart für Menschen mit Sehbehinderung und bereits seit 1976 paralympisch. Gespielt wird es mit einem Klingelball, der ins gegnerische Tor geworfen werden muss.

Neue inklusive Angebote, wie hier Goalball, hat die Stiftung des 1. FC Köln in Kooperation mit Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung ins Leben gerufen.
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Walking Football wird im Kleinfeld ohne Körperkontakt gespielt und gilt als eine der am meisten wachsenden Sportarten. Die Spieler dürfen nicht laufen, der Ball darf nur flach gepasst werden. Es wird nicht nur von Menschen mit Behinderung, sondern international auch von Ex-Fußballern gespielt, die aufgrund von Verletzungen aus dem Spielbetrieb ausscheiden mussten.
Teams sollen auch in der Bundesliga auflaufen
Die Angebote beim 1. FC Köln richten sich besonders an Menschen mit Behinderung, werden aber inklusiv gestaltet und sind grundsätzlich für alle geöffnet. Nur bei Wettkämpfen dürfen lediglich die Sportler mit Beeinträchtigungen antreten. Im Blindenfußball sowie auch im Goalball sollen die Teams mit dem Geißbock auf der Brust künftig möglichst in der Bundesliga auflaufen. Bei allen Disziplinen können sich noch Teilnehmer melden, die Amputiertenmannschaft befindet sich noch im Aufbau.

Auch Blindenfußball bietet die Stiftung des 1. FC Köln in Kooperation mit Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung an.
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Angelegt ist das vom verantwortlichen FC-Stiftungsmanager Malte Strahlendorf geleitete Projekt zunächst auf zwei Jahre, eine Fortführung gilt aber aktuell als sicher. Das Kostenvolumen beläuft sich für die beiden Anfangsjahre auf 330.000 Euro, wobei 250.000 Euro von der Aktion Mensch bereitgestellt werden. So könne ein „professioneller Start“ finanziert werden, wertet Thomas Stephany, Bereichsleiter Freizeit, Sport, Kultur bei der Aktion Mensch.
Frechen: Zusammenarbeit wurde intensiviert und sehr viel enger
Auch die Gold-Kraemer-Stiftung ist finanziell beteiligt, macht aber traditionell über die Spendenhöhen bei Projekten keine Angaben. Die Frechener Stiftung sei ein „sehr, sehr wichtiger Partner“, so Strahlendorf, der selber bis November 2024 fast zehn Jahre lang dort tätig war und dann zur 1. FC Köln Stiftung wechselte. „Sie ist nicht nur finanzieller Partner, sondern auch auf operativer und beratender Ebene tätig“, erläutert der Stiftungsleiter.

Malte Strahlendorf ist der verantwortliche Projektmanager der Stiftung des 1. FC Köln.
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Das bedeutet, dass das inklusive Knowhow sowie Ideen der Frechener in das neueProjekt einfließen. Zudem wirken Sportler des Zentrums für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) der Gold-Kraemer-Stiftung bei vielfältigen Maßnahmen und Aktivitäten als Übungsleiter und in der Organisation mit.
Ausbildung beim Greenkeeping und als Koch im Sportinternat des 1. FC Köln
Schon vor der Ausweitung des inklusiven Sportangebots gab es eine Kooperation zwischen dem 1. FC Köln und der Gold-Kraemer-Stiftung. Die inklusive Fußballmannschaft aus Frechen trainiert am Geißbockheim, zwei Spieler machen als Greenkeeper und als Koch im Sportinternat des Fussballvereins eine Ausbildung, ein weiterer absolviert ein Praktikum im Greenkeeping. Die Zusammenarbeit sei nun aber noch sehr intensiviert und viel enger geworden, so Strahlendorf.
„Wir sind der Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung sehr dankbar für ihre Unterstützung bei diesem Projekt
„Wir unterstützen gerne tatkräftig das Engagement des 1. FC Köln und seiner Stiftung, damit sich in unserer Region der Fußball mit all seinen Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung immer weiter öffnet und vielfältiger wird. Wir freuen uns sehr, dass wir auf diese Weise die seit vielen Jahren vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit weiter vertiefen können“, analysiert Dr. Volker Anneken, Fachgeschäftsführer der Gold-Kraemer-Stiftung.
Auch der FC-Geschäftsführer Philipp Türoff bewertet das Projekt sehr positiv und zuversichtlich: „Wir sind der Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung sehr dankbar für ihre Unterstützung bei diesem Projekt. Uns ist es wichtig, dass es für den inklusiven Sport beim FC eine echte Perspektive gibt und wir ihm eine dauerhafte Heimat bieten können. Dafür sehen wir uns nach dem gelungenen Start sehr gut aufgestellt.“

Neue inklusive Angebote hat die Stiftung des 1. FC Köln in Kooperation mit Aktion Mensch und der Gold-Kraemer-Stiftung ins Leben gerufen.
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Wer eines der Teams verstärken will oder sich für die inklusiven Sportangebote des FC interessiert, kann sich per E-Mail an stiftung@fc-koeln wenden.