Über 115 Aussteller zeigen am Wochenende 24. und 25. Mai Erzeugnisse, die von farbenfrohem Geschirr bis zu kostbaren Unikaten reichen.
KunsthandwerkFrechener Töpfermarkt ist seit 50 Jahren Kult

Auf dem 50. Töpfermarkt gibt es Farbenfrohes aus Ton.
Copyright: Keramion
„Ein keramisches Angebot für Groß und Klein, für Jung und Alt“, erwartet die Besucherinnen und Besucher beim 50. Frechener Töpfermarkt. Auch nach einem halben Jahrhundert hat die Veranstaltung, die von der Stiftung Keramion in Kooperation mit der Stadt Frechen ausgerichtet wird, nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.
Frechen: Riesige Auswahl
Das Jubiläum wird zwar nicht mit besonderen Aktionen gefeiert, aber man kann sich auf ein ebenso umfangreiches wie qualitätvolles Angebot freuen. Über 115 professionelle Keramiker und Keramikerinnen zeigen ihre Erzeugnisse, die von farbenfrohem Geschirr bis zu feinem Schmuck und kostbaren Unikaten reichen.
„Wenn ich auf dem Töpfermarkt eine Salatschüssel oder einen anderen Gegenstand kaufe, erhalte ich ein handgefertigtes Kunstwerk, das nicht in Massenproduktion hergestellt wurde“, sagt Keramion-Leiterin Christine Otto, die viel Wert auf Individualität legt. „Ich empfehle jedem, sich ein schönes Objekt auf dem Töpfermarkt zu gönnen, das dem Zuhause eine persönliche Note verleiht“, so die langjährige Organisatorin.

Rund um das Frechener Rathaus ist der Töpfermarkt zu finden.
Copyright: Keramion
Die Auswahl ist jedenfalls groß. Bei Kerstin Ruschel kann man sich mit zartfarbigem Geschirr eindecken; besonders apart sind auch die mit zarten blauen Sprenkeln versehenen Teller von Vincent Posteuka. Farbenfrohe Geschirrserien in formenreichen Variationen findet man am Stand von Elisabeth Ruland.
Ein Hingucker in jedem Getränk sind die Trinkhalme aus Keramik von Lynn Schoonbrodt. „Die Belgierin entwickelt mit Innovationsgeist moderne, anwendungsorientierte und zugleich ästhetische Produkte für den Alltag“, schwärmt Christine Otto. Bei Christiane Möhring sind Licht- und Wasserobjekte zu haben, Porzellanliebhaber werden bei Roswitha Winde-Pauls fündig, die Gefäßunikate, Vasen und dünnwandige Becher aus Limoges-Porzellan fertigt.
„Man spürt in jedem Unikat die Sorgfalt und Hingabe der Keramikerinnen und Keramiker“, lobt die Leiterin des Keramions, die 2004 das erste Mal den Frechener Töpfermarkt als Besucherin erlebt hat, den sie seit 2007 organisiert. Für das gastronomische Angebot sorgen unter anderem das Café Schnörkellos und die KG Kajuja Frechen. An beiden Tagen findet von 12 bis 16 Uhr ein Kinderprogramm statt.
Der 50. Frechener Töpfermarkt ist am Samstag, am 24.Mai von 10 bis 18 Uhr, am Sonntag, 25. Mai von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Im Flyer zum Töpfermarkt ist ein Gutschein enthalten, der in der Zeit vom 24. Mai bis zum 1. Juni zum ermäßigten Eintritt in das Keramion berechtigt.
Vier Fragen an Keramikerin Sabine Puschmann-Diegel
Wann haben Sie das erste Mal auf dem Töpfermarkt ausgestellt und was hat sich seitdem verändert?
Ich habe 1998 das erste Mal, damals noch zusammen mit Elisabeth Vix, ausgestellt. Seitdem habe ich den Stand auf dem Johann Schmitz-Platz. Früher standen dort viele keramische Preisträger, und am frühen Samstagmorgen kamen die Sammler, um sich die besten Stücke zu sichern. Das ist heute nicht mehr so.
Wie wichtig ist für Keramikerinnen und Keramiker die Teilnahme an einem Markt?
Die Älteren gehen gerne auf die Märkte, die Jüngeren haben durch das Internet inzwischen andere Möglichkeiten, um ihre Werke zu verkaufen. Ich glaube, dass die Bedeutung der Töpfermärkte insgesamt abgenommen hat.
Was zeichnet den Frechener Töpfermarkt aus?
Für mich ist das hier ein Heimspiel, bei dem ich Kunden treffe, die jedes Jahr wiederkommen. Der Frechener Töpfermarkt ist sehr bekannt, die Leute kommen gezielt hierher. Die Stimmung ist immer gut, besonders natürlich, wenn man verkauft. Die Stadt richtet am Samstag ein Abendessen und am Sonntagvormittag ein Frühstück für die Teilnehmer aus. Das ist eine schöne Möglichkeit, mit den Kollegen ins Gespräch zu kommen, die von allen sehr geschätzt wird.
Wie ist es um die Verkäufe bestellt?
Früher war es leichter, hochwertige Dinge auf dem Markt zu verkaufen. Das Interesse an keramischen Erzeugnissen ist mal mehr, mal weniger groß. Jetzt ist gerade wieder ein Aufschwung zu beobachten.