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Erhebliche MängelVerwaltung in Frechen empfiehlt Abbruch und Neubau des Rathauses

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild sind zwei Gebäude zu sehen, das alte und neue Rathaus in Frechen.

Das alte und neue Rathaus aus Frechen sind miteinander baulich verbunden, der historische Teil soll bestehen bleiben.

Das Gebäude weise technische und bauliche Mängel auf, insbesondere bei Brandschutz, Statik, Betonsubstanz, Heizung, Lüftung und Strom.

Ein düsteres Bild zeichnet die Stadtverwaltung vom Zustand des Rathauses am Johann-Schmitz-Platz: „Das in den 1970er-Jahren errichtete Rathaus weist erhebliche bauliche und technische Mängel auf — insbesondere bei Brandschutz, Statik, Erdbebensicherheit, Betonsubstanz und der technischen Gebäudeausrüstung (Heizung, Lüftung, Strom, Brandschutztechnik etc.).“

Die Anforderungen an moderne Arbeitsplätze, Energieeffizienz und Sicherheit werden nicht mehr erfüllt
Stadtverwaltung Frechen zum Rathaus

Die Anforderungen an moderne Arbeitsplätze, Energieeffizienz und Sicherheit würden nicht mehr erfüllt. Zudem sei eine Sanierung im laufenden Betrieb wegen Schadstoffbelastung und umfangreicher Eingriffe ausgeschlossen. Sie empfiehlt nun den Abbruch des Gebäudes und einen Neubau an gleicher Stelle.

Die Aussagen finden sich in der Vorlage für die nächste Ratssitzung am Dienstag, 27. Mai, und sind Antworten auf einen alarmierten und besorgten Antrag der SPD. Sie hatte aufgeführt, dass dringender Handlungs- und Klärungsbedarf zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie zum Zustand der Rathauses bestehe und Auskünfte eingefordert. Die Studie war den Ratsmitgliedern erst kürzlich auf Nachfrage der Sozialdemokraten zugänglich gemacht worden, obwohl das Papier der Verwaltung spätestens Ende Dezember vorlag. Auch dies bemängelt die SPD. Öffentlich wurde sie noch nicht gemacht.

Die maroden Betonbauteile und die erheblichen Brandschutzmängel erfordern sofortige Maßnahmen, da sie die Sicherheit der Gebäudenutzer erheblich gefährden
Zitat der SPD aus der Machbarkeitsstudie zum Rathaus

In der Studie sei aufgeführt, dass die Ergebnisse „eine sofortige und umfassende Sanierung der Tiefgarage erforderten, um die Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten und weitere Schäden zu vermeiden“, teilt die SPD in ihrem Antrag mit. Und zitiert weiter aus der Studie: „Die maroden Betonbauteile und die erheblichen Brandschutzmängel erfordern sofortige Maßnahmen, da sie die Sicherheit der Gebäudenutzer erheblich gefährden.“ Sie fragt nun unter anderem , ob bereits Maßnahmen ergriffen worden seien, wie ein Sanierungs- oder Neubauplan aussieht und ob es ein Interimskonzept gebe.

Frechen: Die Kosten für Abbruch und Neubau des Rathauses müssen noch kalkuliert werden

Auf einige der Fragen gibt die Verwaltung nun Antwort, andere sind laut Stadt noch in Bearbeitung. In der Ratsvorlage werden drei Varianten geprüft: eine Kernsanierung sowie ein Neubau an einem anderen oder am derzeitigen Standort. Nach der Bewertung in der Ratsvorlage sollen nun weitere Schritte für die Variante Abbruch und Neubau sowohl des Gebäudes als auch der Tiefgarage am alten Standort geplant werden.

Dabei solle die Fläche um 20 Prozent erweitert werden und weiter mit dem historischen Rathaus verbunden sein. Es wird von einer Nutzungsdauer des Neubaus von rund 60 Jahren ausgegangen. Diese Variante mache einen Interimsbetrieb der Verwaltung von 42 Monaten notwendig.

Angedacht ist dafür, die Verwaltung beispielsweise in leerstehende Bürogebäude oder in Containern auf städtischen Grundstücken unterzubringen. Bis zu einer Eröffnung des Neubaus könne es fünf bis sechs Jahre nach Start dauern. Der Kostenrahmen, auch eine grobe Schätzung, müsse noch kalkuliert werden, so die Stadt. Frühere Schätzungen beliefen sich auf 42 bis 55 Millionen Euro.