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100 Feuerwehrleute im EinsatzEntwarnung für Bevölkerung nach Waldbrand am Otto-Maigler-See in Hürth

Lesezeit 3 Minuten
Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Feuer im Wald am Otto-Maigler-See zu löschen.

Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Feuer im Wald am Otto-Maigler-See zu löschen.

Rund 100 Feuerwehrleute aus Hürth und angrenzenden Städten bekämpften die Feuer. Immer wieder flammten Brandnester auf.

Um 22.41 Uhr gab die Feuerwehr Hürth Entwarnung, unter anderem über die Nina-WarnApp: Die Gefahr durch Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag, nachdem ein 2,5 Hektar großes Waldstück am Otto-Maigler-See in Brand geraten war, besteht nicht mehr. Nach einem mehrere Stunden langen Einsatz hatten die Feuerwehrleute die Feuer unter Kontrolle. 

Nachdem der Brand sich am Freitagnachmittag (23. Mai) in Windeseile ausgebreitet hatte, hatte die Feuerwehr vor möglichen gesundheitlichen Schäden gewarnt.  Sie appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: „Verlassen Sie das Waldgebiet rund um den Otto-Maigler-See und betreten diesen nicht!“ Wer sich in dem Bereich aufhielt, sollte sich umgehend in geschlossene Räume begeben. Zudem sollten Fenster und Türen vorsorglich geschlossen und Klima- und Lüftungsanlagen abgeschaltet werden. 

Lagebesprechung: Feuerwehrleute sondieren das Einsatzgebiet und die Zuwegungen in den Wald.

Lagebesprechung: Feuerwehrleute sondieren das Einsatzgebiet und die Zuwegungen in den Wald.

Mithilfe von Drohnen hat sich die Feuerwehr ein Bild davon gemacht, wo die Feuer wüteten.

Mithilfe von Drohnen hat sich die Feuerwehr ein Bild davon gemacht, wo die Feuer wüteten.

Laut der Feuerwehr Hürth gab es in dem 2,5 Hektar großen Waldgebiet mehrere Brandnester. Es waren rund 100 Einsatzkräfte aus Frechen, Kerpen und Hürth im Einsatz. Sie untersuchten das gesamte Gebiet mit einer Wärmebilddrohne und zu Fuß.

Die Trockenheit macht Natur und Feuerwehren zu schaffen

Zudem hatte die Feuerwehr Hürth dazu aufgerufen, auf Durchsagen im Radio zu achten und bei Bedarf Nachbarn zu benachrichtigen. Zudem sollten die Bürgerinnen und Bürger die Notrufnummern von Feuerwehr und Polizei für Notrufe freihalten. Hürther und Anwohner in Nachbarstädten waren auch über die Nina-WarnApp über den Brand am Otto-Maigler-See verständigt worden.

Erst vor wenigen Tagen war die Feuerwehr Hürth am späten Abend zu einem Waldbrand ausgerückt. In Alt-Hürth war durch Pollenflug und trockenes Unterholz ein Waldstück in Brand geraten. Die Pollen der Pappeln liegen derzeit überall auf dem Boden und sind leicht entzündlich. Sie verteilen sich brennend unkontrolliert mit dem Wind. Einsätze wegen der Trockenheit gab es in den vergangenen Tagen auch in Bergheim und Kerpen.

Revierförster Frank Mayer lässt trockenes Laub durch seine Hände rieseln.

Revierförster Frank Mayer lässt trockenes Laub durch seine Hände rieseln.

Revierförster Frank Mayer vom Forstamt Rhein-Erft-Sieg, der für 1900 Hektar Wald an den Villeseen zwischen Brühl, Hürth und Erftstadt zuständig ist, hatte schon Mitte April nach einer längeren regenarmen Phase zur besonderen Vorsicht gemahnt. In den Wäldern liege viel trockenes Laub aus dem vergangenen Herbst, das sich wegen der anhaltenden Trockenheit nicht zersetzt habe und wie Zunder brennen könne.

Wenn es danach zwei, drei Tage wieder trocken ist, haben wir wieder den gleichen Zustand wie heute
Frank Mayer

Unter den Villeseen hat der Förster gerade den Otto-Maigler-See in Hürth besonders im Blick. Denn das Naherholungsgebiet ist beliebt, das trockene und sonnige Wetter lockt viele Besucherinnen und Besucher aus der Region an. Nicht alle verhielten sich dabei vorbildlich. So konnte Mayer am Seeufer schon im April mehrere frische Feuerstellen mit verkohlten Holzresten zeigen. „Die Leute bringen zum Teil Einweggrills mit und werfen die restliche Kohle hinterher einfach ins Gebüsch“, beklagt Mayer. „Das ist absolut unverantwortlich.“

Leicht entflammbar: Pollen von Pappeln.

Leicht entflammbar: Pollen von Pappeln.

Was Meyer vor Wochen sagte, dürfte auch jetzt Bestand haben:  Jeder Regen mindere zwar die Waldbrandgefahr,„ aber wenn es danach zwei, drei Tage wieder trocken ist, haben wir wieder den gleichen Zustand wie heute“. Er sollte recht behalten.