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Weinstube und KneipeSo schließt die „Genussbude“ eine Lücke in der Hürther Gastro-Szene

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Gastwirt in seiner Gaststätte in Alt-Hürth.

Ein Quereinsteiger in der Gastronomie ist Marco Steinberg.

Ausgesuchte Getränke und Speisen stehen auf der Karte in der „Genussbude“. Die Inhaber wollen dort auch spezielle Events veranstalten.

Mit einem nachdenklichen Blick nach draußen empfiehlt Barmann Jonas Schäpers das passende Getränk für den warmen, sommerlichen Abend. Er wählt einen eiskalten, fruchtigen Cocktail namens Marillen Spritz aus hausgemachtem Thymiansirup mit Marillensaft, aufgefüllt mit Mineralwasser und Sekt, wahlweise alkoholfrei, dekoriert mit einem Thymianzweig. Als passende Speise empfiehlt Restaurantleiter Jonas Büsken den Flammkuchen mit geräuchertem Lachs, Dijonsenfsoße und Rucola.

Bei der Zusammenstellung der Getränke- und Speisenkarte setzen die Betreiber der „Genussbude“, einer „Fusion aus Weinstube und Kneipe“, an der Lindenstraße 19 auf Alleinstellungsmerkmale, erläutert Jonas Büsken. Bei den Cocktails finde sich der Klassiker Cosmopolitan, der heutzutage selten angeboten werde, bei den Speisen gebe es den Drilling, Käsestückchen mit Oliven und Salami oder Brot mit ausgesuchtem Olivenöl. Sonntags gibt es frischen Kuchen aus dem Ofen von Tanja Lackstetter, bekannt für ihr Stotzheimer Hofcafé, das sie erst kürzlich schließen musste.

Hürth: Inhaber sind Quereinsteiger in der Gastronomie

Leute vom Fach mit einschlägiger Erfahrung hätten sie sich den Betrieb der „Genussbude“ ausgewählt, sagt Marco Steinberg, geschäftsführender Gesellschafter. Denn er selbst, von Haus aus Bergbauingenieur, sei Quereinsteiger in die Gastronomiebranche, ebenso wie sein Mitgesellschafter Charly Zylajew als gelernter Industriekaufmann. Ihr Ziel sei es, die Lücke in der Kneipenlandschaft aufzufüllen, die mit der Schließung der letzten alteingesessenen Wirtschaft in Alt-Hürth, dem Adlerhof, nach Karneval entstanden sei.

In neuem Gewand zeige sich die „Genussbude“, ein Design des Gaststättengestalters Thomas Trommelschläger in dunklen Farbtönen, effektvollem Weindisplay an der Wand, überwiegend mit Hochtischen ausgestattet, davor Stühle in „Slimhöhe“ extra für Frauen. Im Unterschied zum Barhocker fühlten sich auf den geringfügig niedrigeren Stühlen auch Frauen mit kurzen Röcken noch sicher vor neugierigen Blicken. „Das musste ich auch erst lernen“, sagt Marco Steinberg.

Kulturangebote am Samstag

Schon während der Umbauphase in der Karnevalszeit war die Lokalität freitags und samstags als „Jode Lade“ zum Treffpunkt für durstige Jecken und allerlei Dreigestirne an der Gaffel-Rolltheke geworden. An das griechische Restaurant, das zuvor rund 25 Jahre lang in den Räumen ansässig war, erinnere nichts mehr. An dessen Vorläufer, ein Edelrestaurant, knüpfe man mit dem wieder gefundenen Ladenschild an der Wand zum Sälchen an: „Lindenhof“.

Hinter dem Begriff Sälchen verberge sich ein kleiner Raum hinter einer Glastür, der Platz für bis zu 20 Gästen biete, erläutert Marco Steinberg. Ein Ort für Vereins- und Karnevalsvorstände, für Geburtstage und Hochzeiten in kleinerem Rahmen. Unter dem Wahlspruch „Freude, Kultur und Austausch“ wolle man in der „Genussbude“ von Dienstag bis Freitag und am Sonntag ein Ort für „Netzwerkleute unterschiedlicher Couleur“ sein, sagt Marco Steinberg. Dazu zählten eigene Kulturangebote an ausgewählten Samstagen mit Livebands, Kleinkunst, Buchlesungen oder kulinarische Events.

An diesem Samstag, 24. Mai, heißt es abends in der Genussbude „Sip happens – Volume I“. Das Getränk Gin und was man draus machen könne, stehe im Vordergrund, dazu lege ein Live-DJ Platten auf. Am 31. Mai heißt es „Flying Diner“, da reiche man den Gästen Fingerfood, zubereitet von Anna, der Köchin im Hotel Alt-Hürth, auf Tabletts, außerdem Weine.

Andere kulinarische Konzepte seien in Arbeit, erzählt Restaurantleiter Jonas Büsken, wie „Spritz dich glücklich“, eine Hommage nicht allein an den Marillen Spritz oder „Rebenrotz 5“, die Verkostung fünf verschiedener Weine. Das Motto laute dann „Weine wie zur WG-Party, ausgesucht von Deinem Ex, nur superfreundlich serviert.“ Marco Steinberg bittet für die Events um Online-Buchungen.