Ein RVK-Sprecher begründete die Ausfälle mit einer „ungewöhnlichen Krankheitswelle“. Die Fahrgäste sollen künftig besser informiert werden.
Fahrer springen einStadtbusse in Hürth fahren seit Anfang der Woche wieder nach Fahrplan

Die Stadtbusse fahren seit Anfang der Woche wieder nach dem regulären Fahrplan.
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Nach zahlreichen Ausfällen im Hürther Stadtverkehr fahren die Busse seit Anfang der Woche wieder nach Fahrplan. Das bestätigte Jan Peter Fischer, Sprecher der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), die den Stadtbus im Auftrag der Hürther Stadtwerke betreibt. Der Fahrermangel habe sich auch durch Urlaubsrückkehrer und Personal, das aus anderen Niederlassungen nach Hürth abgeordnet wurde, deutlich entschärft.
In den vergangenen Wochen hatten Fahrgästen über massive Probleme geklagt. An den Haltestellen warteten sie vergeblich auf den Bus, auch die Fahrtstrecken waren zum Teil verkürzt. Die Stadtwerke räumten die Probleme ein und verwiesen auf personelle Engpässe beim Dienstleister RVK seit Ende Juli.
Bis zu 17 Fahrer der Niederlassung in Hürth waren krankgeschrieben
RVK-Sprecher Fischer sprach nun von einer „Ausnahmesituation“ und begründete die Fahrtausfälle mit einer „ungewöhnlichen und nicht absehbaren Krankheitswelle“ mitten in der Urlaubszeit. Bis zu 17 der knapp 120 Fahrerinnen und Fahrer in der Niederlassung Hürth seien gleichzeitig krankgeschrieben gewesen.
In der Spitze seien dadurch knapp 30 der zur Ferienzeit 469 Fahrten am Tag in Hürth ausgefallen. „Eine Fahrt gänzlich ausfallen zu lassen, ist dabei die letztmögliche Option“, so Fischer. Von Ausfällen betroffen gewesen seien darüber hinaus auch der Stadtverkehr in Brühl und Wesseling sowie Linien im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, die alle von der RVK-Niederlassung in Hürth aus abgewickelt würden.
Kollegen kehrten aus dem Urlaub zurück, um Ausfälle aufzufangen
Zur Ursache der Krankheitswelle könne er sich aus Datenschutzgründen nicht äußern, so RVK-Sprecher Fischer. Die Diagnosen würden dem Arbeitgeber aber ohnehin nicht mitgeteilt. Spekulationen in sozialen Medien, der hohe Krankenstand könne mit Arbeitsbedingungen oder Betriebsklima zusammenhängen könne, wies Fischer zurück.
„Allein schon vor dem Hintergrund, dass keinerlei solcher Fälle für die Vergangenheit belegt sind und auch die Tatsache, dass wir zeitnah wieder zum Regelbetrieb zurückgekehrt sind, widerlegen diese Darstellung“, so der Unternehmenssprecher. Zudem hätten Kolleginnen und Kollegen freiwillig ihren Urlaub beendet, um Ausfälle aufzufangen. Das spreche für eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen. Der Betriebsrat der RVK wollte sich auf Nachfrage nicht äußern.
Langfristig helfe gegen Personalengpässe nur die Anstellung von weiterem Fahrpersonal, betonte Fischer. Angesichts des Fachkräftemangels sei dies jedoch eine große Herausforderung. Die RVK setze daher auf Werbekampagnen, Bewerbertage und breit angelegte Ausbildungsprogramme.
Unterdessen kündigt RVK-Sprecher Fischer an, gemeinsam mit den Stadtwerken künftig besser über Ausfälle zu informieren. Hier habe es zuletzt „Versäumnisse“ gegeben. Wegen einer Systemumstellung seien Fahrplanänderungen nicht auf den digitalen Fahrplantafeln erschienen, die bis Ende August an allen 113 Haltestellen mit insgesamt 208 Haltepunkten installiert sein sollen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, so Fischer.