Neubürger sollen sich einmischenBewegende Einbürgerungsfeier im Brühler Rathaus

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Bürgermeister Freytag

Ein herzliches Willkommen in Brühl wünschte Bürgermeister Freytag den frisch gebackenen Staatsbürgern.

Eine bewegende Einbürgerungsfeier im Brühler Rathaus. Bürgermeister Arbrim Thaci war selbst in einem Asylbewerberheim untergekommen.

Nicht zum ersten Mal stoße er auf die deutsche Nationalhymne, sagte Arbrim Thaci mit einem Schmunzeln, nachdem er das Blatt mit Text und Noten von der Sitzfläche seines Stuhls in die Hand genommen hatte.

Denn er habe die hierzulande übliche Laufbahn zunächst als Vierjähriger vom Kindergarten über Grundschule und Abitur an der weiterführenden Schule bis zum Studium genommen. 1994 sei er mit den Eltern und seinem Bruder aus dem Kosovo vor dem drohenden Krieg nach abenteuerlicher Flucht in einem deutschen Asylbewerberheim untergekommen.

Einladung zur Einbürgerungsfeier

30 von insgesamt 303 Menschen, die zwischen 1. Juli 2021 und 30. Juni 2022 eingebürgert worden sind, waren der Einladung von Bürgermeister Dieter Freytag zur Einbürgerungsfeier ins Rathaus gefolgt. Allen drückte der SPD-Mann mit einem „Herzlich willkommen“ die Hand.

Unter ihnen fand er alte Bekannte wie den Engländer aus der Nachbarschaft, der sich zur deutschen Staatsbürgerschaft entschlossen habe, genervt vom Brexit. Oder den Griechen Georgius Korais, den Freytag als „feste Größe“ im kulturellen Leben Brühls schon seit 1975 kennt.

Integration durch ehrenamtliche Paten

Erstmals seien auch Syrer dabei, zwei junge Männer und ein Ehepaar mit Kindern, die 2015 nach Deutschland gekommen seien, sagte die Integrationsbeauftragte Daniela Kilian. Deren Integration sei vor allem der Betreuung ehrenamtlicher Paten zu verdanken, die beim Erlernen der Sprache, dem Verständnis für hiesige Gepflogenheiten und dem Überwinden bürokratischer Hürden geholfen hätten.

Eines verbinde alle Neubürgerinnen und Neubürger, sagte Freytag: „Sie haben Brühl zu ihrer Heimatstadt erklärt.“ Er ermunterte sie, wählen zu gehen, politische Ämter zu bekleiden, als Beamte Aufgaben in Polizei und Justiz zu übernehmen, sich in die Pflicht nehmen zu lassen, in der Nachbarschaft, bei der Arbeit oder in Vereinen: „Mischen Sie sich ein.“ Denn eine vielfältige Gesellschaft brauche vielfältige Blickwinkel.

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