Die wichtigsten AntwortenSo geht es jetzt mit den Geflüchteten-Unterkünften in Pulheim weiter

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Im Vordergrund ein brachliegendes, bewachsenes Grundstück, im Hintergrund Häuser.

Auf dem Grundstück an der Christophstraße/Ecke Hedwigstraße in Sinnersdorf wird eine Wohnanlage für Geflüchtete entstehen.

In Pulheim sollen auf städtischen Grundstücken neue Unterkünfte für Geflüchtete gebaut werden. So sehen die aktuellen Pläne aus.

In einer Sondersitzung des Stadtrates haben CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP und WfP (Wir für Pulheim) zuletzt beschlossen, dass auf städtischen Grundstücken neue Unterkünfte für Geflüchtete gebaut werden. Der Beschluss basiert auf der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Variante zwei, die Anregungen aus der Bevölkerung enthält.

Auch ein gemeinsamer Änderungsantrag von CDU, FDP und WfP (Wir für Pulheim) sowie Anregungen der Grünen und der SPD, auf die sich die Fraktionen in einer Sitzungspause verständigt hatten, sind eingeflossen. Wie es nach der Entscheidung des Stadtrates weitergeht, erläutert die Stadtsprecherin Ruth Henn auf Nachfrage der Redaktion.

Wann könnten die Bauarbeiten auf dem Bolzplatz hinter der Turnhalle An der Kopfbuche in Stommeln beginnen? Der Bauantrag ist gestellt, aber noch nicht genehmigt. Es sind noch Detailfragen mit den Genehmigungsbehörden abzustimmen. Auf der Grundlage der Baugenehmigung wird ein Leistungsverzeichnis erstellt, und das Bauvorhaben wird ausgeschrieben. Sobald ein Anbieter beauftragt ist, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden, voraussichtlich im dritten Quartal 2024. Wenn alles optimal läuft, könnte die Unterkunft zum Ende des zweiten Quartals 2025 fertiggestellt sein.

Wie sieht es mit dem zeitlichen Ablauf für den Aschenplatz zwischen Bernhardstraße und Laurentiusweg in Brauweiler aus? Im Auftrag des Stadtrates wird die Stadtverwaltung prüfen, ob eine lockerere Bebauung möglich ist. Dann folgen die weiteren Planungen. Ein Bauantrag wurde noch nicht gestellt, da noch nicht geklärt ist, wie das Gelände bebaut werden soll. Der Planung wird ein Ausschreibungsverfahren folgen. Sobald ein Anbieter beauftragt ist, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Wenn alles optimal läuft, könnte die Unterkunft zum Jahresende 2024 fertig sein.

Das Gelände steht nur bis 2030 zur Verfügung, da es für den Interimsbau der Richezaschule benötigt wird. Was würde dann aus den Geflüchteten? Die Verwaltung prüft zahlreiche weitere Flächen und wird diesen Aspekt in die Planungen einbeziehen.

Wie sieht es mit dem zeitlichen Ablauf für das Grundstück Christophstraße in Sinnersdorf aus? Im absoluten Idealfall könnte auch diese Unterkunft Ende 2024 fertiggestellt sein.

Auf Anregung eines Sinnersdorfer Bürgers will die Stadt nun prüfen, ob der Bolzplatz am Randkanal, Stommelner Straße, als Standort genutzt werden könnte. Welche Haken gibt es genau? Der Bolzplatz ist nicht geeignet, um hier eine schnelle Lösung umzusetzen. Vielmehr müssen Fragen der Zuwegung, der Anschlüsse und Weiteres geklärt werden. Da die den Bolzplatz umgebenden Flächen teilweise für die Stadt nicht verfügbar sind, sind Gespräche mit den aktuellen Nutzerinnen und Nutzern notwendig. Die Verwaltung wird diese Fragen bearbeiten und den politischen Gremien die Ergebnisse mitteilen.

In der Bürgerversammlung wurde angeregt, die Stadt solle Ackerflächen oder Gewerbehallen anmieten, um dort Geflüchtete unterzubringen. Warum kommt das nicht infrage? Ackerflächen sind in der Regel nicht erschlossen, Zufahrten für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge nicht vorhanden. Darüber hinaus besteht kein Bezug zur bebauten Ortslage. Eine Unterbringung in Gewerbehallen ist für die Geflüchteten sehr belastend und mit erheblichen Einschränkungen verbunden. So ist ein höherer Betreuungsaufwand notwendig. Zudem verfügen Gewerbehallen, anders als Turnhallen, in der Regel nicht über ausreichende Sanitäreinrichtungen sowie Heizungen und sind nicht isoliert.

Wäre es möglich, wie von der SPD angeregt, das leerstehende Hotel in der Abteipassage in Brauweiler wiederzubeleben, damit dort Geflüchtete einziehen können? Diese Option hat die Verwaltung bereits vor einiger Zeit geprüft. Im Ergebnis waren insbesondere technische Gründe ausschlaggebend für eine Ablehnung. Unter anderem hätte das seit geraumer Zeit ungenutzte Gebäude vollständig mit einem neuen Wasserleitungsnetz ausgestattet werden müssen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Geflüchteten hoch bleibt. Ist es nicht absehbar, dass die Stadt eine vierte und fünfte Turnhalle wird belegen müssen? Die Verwaltung hat deutlich gemacht, dass dies nicht ausgeschlossen ist. Ziel ist und bleibt es aber, so schnell wie möglich die Turnhallen wieder freizugeben.

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