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Gastronomie Rhein-ErftIn diesen Restaurants dreht sich alles um Wild und Wintergemüse

Lesezeit 6 Minuten

Karin Will vom Restaurant Amtsgericht in Lechenich ist ausgebildete Sommelière. Aperitif und Digestif gehören zu ihren Spezialgebieten.

Köln – Wenn sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern, verlangen Körper und Seele nach wärmender Kost. Suppen, winterliche Gemüse, Feldsalat, Braten und Wildgerichte stehen daher im Januar auf den Tages- und Wochenkarten vieler Restaurants. Wir haben drei Küchen besucht, die sich auf die Zubereitung sehr gut verstehen.

Amtsgericht

Das Restaurant Amtsgericht in Lechenich ist zweifellos eine Konstante der einheimischen Gastronomie. Gastgeberin Karin Will führt das Restaurant auf der ersten Etage des historischen Gebäudes im Ortskern seit 15 Jahren.

Das 1896 im neugotischen Stil erbaute Backsteingebäude besticht nicht nur durch seine Fassade, sondern auch durch das attraktive Ambiente im Restaurant. 40 Sitzplätze verteilen sich über zwei Räume.

Karin Will ist seit 1995 in der Gastronomie tätig. Sie hat sowohl das Hotelfach erlernt als auch eine Ausbildung zur Sommelière abgeschlossen. Entsprechend versiert führt sie ihre Gäste durch den Abend. Ihre Expertise im Hinblick auf Wein und Spirituosen, für die sie ein besonderes Faible pflegt, sind ein Charakteristikum des Restaurants. Wer einen kulinarischen Abend von Aperitif und Digestif einrahmen möchte, ist hier an der richtigen Adresse.

Die Küche, die seit vielen Jahren von Heiko Kindermann geführt wird, gibt sich saisonal mit regionalen Akzenten. So stammt das Wild zum Beispiel von einheimischen Jägern aus der Eifel. Derzeit stehen Schmor- und Wildgerichte hoch im Kurs.

In der Kulisse in Wesseling serviert Stefanie Müncheberg unter anderem Wildgulasch, Kaninchenkeule und Entenbrust.

Als Vorspeise empfiehlt Karin Will unter anderem eine Apfel-Sellerie-Suppe mit Croutons (6,50 Euro), Feldsalat mit Kartoffel-Speck-Dressing und Croutons (8,50 Euro) oder Linsensalat mit gebratenen Scampi (9,90 Euro). Zu den angebotenen Hauptgängen zählen rosa gebratenes Roastbeef mit Remoulade, Bratkartoffeln und Salatbukett (14,90 Euro) oder Wildgulasch mit Rosenkohl und Kartoffelklößen (17,50 Euro).

Für Vegetarier und Veganer bietet man drei fleischlose Alternativen, darunter ein Sellerieschnitzel natur mit Tomaten-Gemüse-Soße (9,90 Euro).

Probieren sollte man unbedingt ein Dessert wie etwa Mohnparfait mit heißen Kirschen oder Mousse au Chocolat (je 6,90 Euro). Das Weinangebot bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas.

Im Weißweinbereich rangieren bei Karin Will die deutschen Erzeugnisse an erster Stelle, aber auch unter den Rotweinen entdecken wir deutsche Tropfen wie 2011er Merlot „Drei Trauben“ (Flasche 34 Euro) vom Weingut Drautz-Able aus dem württembergischen Heilbronn oder 2016er Caspar C Spätburgunder Barrique trocken (Flasche 39 Euro) vom Weingut Deutzerhof aus Mayschoß.

Das Restaurant Amtsgericht, Markt 20-22, 50374 Erftstadt-Lechenich, 02235/686933, ist montags und mittwochs bis samstags ab 18 Uhr geöffnet.

www.restaurant-amtsgericht.de

Die Kulisse

Beate und Karl-Heinz Hellwig sorgen seit 27 Jahren dafür, dass sowohl die Anhänger einer bodenständigen Küche als auch Feinschmecker in Wesseling ganztägig auf ihre Kosten kommen.

Unterstützt werden sie dabei von ihrer 27-jährigen Tochter Stefanie Müncheberg. Die Kulisse, nahe des Rheinparks und des Anliegers der Köln-Düsseldorfer gelegen, steht für ein Speiselokal mit breitem kulinarischen Angebot. Die deftige Kost genießt augenblicklich Vorfahrt.

Wild darf dabei nicht fehlen. So bereitet Chefkoch Marco Hamacher zum Beispiel Wildgulasch mit Preiselbeeren, Rotkohl und Kartoffelklößen (22,80 Euro). Weitere Gerichte, die aktuell häufig aufgetischt werden, sind unter anderem Kaninchenkeule in Kräutern aus dem Backofen mit Rotweinsoße, Schupfnudeln und Zimtwirsing (22,80 Euro) oder Entenbrust auf Balsamico-Kirschsoße mit Kartoffelgratin und Brokkoligemüse (24,80 Euro).

Das Team der Ewigen Lampe bereitet jedes Gericht frisch zu. Wild steht derzeit hoch im Kurs.

Auch unter den Klassikern des Hauses finden wir reichlich deftige Gerichte, die von Hamacher nach traditionellen Rezepten gekocht werden, wie mit Hack gefüllte Kohlroulade an Speckrahmsoße und Salzkartoffeln (12,90 Euro) oder Sauerkraut mit Kasseler und Püree (14,90 Euro).

Mittags bietet man zusätzlich günstige Gerichte (6,90 bis 8,90 Euro) von einer wöchentlich wechselnden Karte, und sonntags lädt Familie Hellwig zwischen 11 und 14.30 Uhr zum Brunch.

Bemerkenswert ist die Auswahl an Fassbieren. Neben Sion Kölsch, Bitburger Pils und Benediktiner Weizenbier zapf man Köstritzer Schwarzbier und Belgisches Kirschbier.

Karl-Heinz Hellwig hat die Kulisse nach eigenen Vorstellungen gebaut. Entstanden ist ein urgemütliches Speiselokal mit vielen Sitzecken, gespickt mit Antiquitäten und einem großen Thekenbereich. Im Kontrast zum eher rustikalen Ambiente ist der Anbau im Stil eines modernen Wintergartens deutlich heller und offener gehalten.

In beiden Bereichen verfügt man über insgesamt 100 Sitzgelegenheiten. Im Sommer kommen auf der großen Sonnenterrasse weitere 120 Sitzplätze hinzu.

Geöffnet ist die Kulisse, Kölner Straße 16, 50389 Wesseling, 02236/42523, täglich von 11 bis 1 Uhr.

www.kulisse-wesseling.de

Ewige Lampe

Tafelspitz an Meerrettich-Mousse gehört zu den Winterspezialitäten in der Gaststätte „Zur Ewigen Lampe“.

Gastgeber Frank Wedow blickt auf eine mehr als 25-jährige gastronomische Laufbahn zurück. Als Koch und Sommelier hat sich Wedow reichlich Know-how in unterschiedlichen Bereichen erworben.

Er arbeitete unter anderem sechs Jahre als Oberkellner „Em Ahle Kohberg“ in Köln-Merheim und war drei Jahre Betriebsleiter auf der Burg Konradsheim in Erftstadt. Im November 2015 hat Wedow die Ewige Lampe in der Brühler Fußgängerzone übernommen.

Ihm zur Seite steht Mathias Schreiter als Küchenchef, der seine Ausbildung zum Koch im Golfclub Spessart absolvierte. Aus seiner hessischen Heimat kam er später ins Rheinland und kochte in mehreren Kölner Restaurants. Zu seinen Stationen in der Domstadt zählt das Brauhaus „Im Roten Ochsen“ und „Carls Restaurant“ in Neu-Ehrenfeld.

Die Vielfalt an Wildgerichten, die man aus der Eifel bezieht, ist vor allem im Winter sehr groß. Die Küche beschränkt sich nicht auf die Zubereitung von Hirsch- und Rehspezialitäten, Mathias Schreiter und sein Team überraschen ihre Gäste auch gerne mit Wildgerichten von Mufflon, Fasan oder Hase.

Auch beim Gemüse schöpft man in der kalten Jahreszeit gerne aus dem Vollen: Rosenkohl, Pastinaken, Steckrüben, Spitz- oder Rotkohl erscheinen in den kommenden Wochen immer wieder auf dem Speiseplan. Ein Gericht, das sich allmählich zum Klassiker des Hauses entwickelt hat, ist Sauerbraten vom Eifler Hirsch mit Rotkohl und Klößen (19 Euro). Zu den aktuellen Vorspeisen zählen Fasan-Consommé mit Klößchen und Gemüsebrunoise oder Steckrübensuppe (beide 6 Euro).

Appetit macht auch der Blick auf die Hauptgerichte. Mathias Schreiter bereitet rosa gebratenen Rücken vom Mufflon auf winterlichem Gemüse mit Döppekuchen und Schalottenjus (24 Euro) oder Dry Age Karree vom Duroc Schwein auf winterlichem Gemüse mit Serviettenknödel und Kräuterjus (19 Euro). Für Fischliebhaber gibt es Skrei-Rückenfilet auf Rahmsauerkraut mit Kartoffelpüree und Weißweinschaum (21 Euro)

Das Getränkeangebot umfasst ein üppiges Sortiment an offenen Weinen und Flaschenweinen. Darunter sind in unserer Region eher selten angebotene Tropfen aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut. Wedow schwört zum Beispiel auf die Erzeugnisse vom Weingut Pawis in Freyberg.

Beim Weißwein stehen deutsche Tropfen an erster Stelle, während die Roten auch aus Frankreich, Italien, Spanien oder Chile kommen dürfen. Wer lieber auf Bier zurückgreift, darf sich auf frisch gezapftes Sion Kölsch oder Radeberger Pils freuen.

Die Ewige Lampe, Uhlstraße 69, 50321 Brühl, 02232/9288080, können Sie dienstags bis donnerstags von 17.30 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 12 bis 15 Uhr sowie von 17.30 bis 22 Uhr besuchen.

www.ewige-lampe.eu