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SPD-Vorsitz im Rhein-Erft-KreisZum Kennenlernabend kamen nur 13 Zuhörer

Lesezeit 3 Minuten

Daniel Dobbelstein und Dagmar Andres führen künftig im Team die SPD an Rhein und Erft.

Brühl – Dagmar Andres nahm die bescheidene Resonanz mit Humor. „Angesichts der Teilnehmerzahl könnten wir eigentlich auch einen Gesprächskreis bilden“, sagte die 49-jährige Erftstädterin mit einem gewinnenden Lächeln. Neben dem Brühler SPD-Vorsitzenden Marcus Venghaus und Kreisgeschäftsführer Johannes Stracke als Gastgebern waren ganze 13 Zuhörer am Dienstagabend in den Saal des „Brühler Hofs“ gekommen, um Andres und ihren Kompagnon Daniel Dobbelstein im Bemühen um den Vorsitz im Kreisverband näher kennenzulernen und etwas über die Ambitionen des Duos zu erfahren.

Es wurde ein entspannter Abend. Man kannte sich. Schließlich waren offenkundig vor allem SPD-Mitglieder der Einladung gefolgt. Da gab es für das bislang einzige Bewerber-Team um die SPD-Führung an Rhein und Erft kein Eis zu brechen und auch keine harten Kontroversen auszutragen.

Gegenkandidaten wären wünschenswert gewesen

„Ich hätte mir durchaus Gegenkandidaten gewünscht, denn für die Mitglieder wäre es grundsätzlich besser, eine Wahl zu haben, und ich wäre auch für eine inhaltliche Diskussion zu haben gewesen“, sagte der 40-jährige Dobbelstein, der bislang dem Kerpener Stadtverband vorsteht. Zumal die bisherige stellvertretende Kreisvorsitzende Andres und er ja beide im eher linken Lager der SPD zu Hause seien.

Die Termine

Zwei weitere Vorstellrunden werden Dagmar Andres und Daniel Dobbelstein vor dem Kreisparteitag am 30. November noch absolvieren. Sie sind bisher die einzigen Bewerber um die Parteiführung im Rhein-Erft-Kreis und wollen die SPD als Team führen. Zu den Terminen können SPD-Mitglieder und auch Nichtmitglieder kommen, um die beiden kennenzulernen und ihnen Fragen zu stellen. Der zweite Kennenlernabend findet am Montag, 28. Oktober, 19 Uhr, im „Frechener Hof“, Johann-Schmitz-Platz 22, in Frechen statt. Die letzte Vorstellung ist für Mittwoch, 13. November, 18.30 Uhr, im Brauhaus „Zur Krone“, Hauptstraße 78, in Bergheim angesetzt. (wok)

Besonders vorbereitet habe er sich nicht auf den Abend. „Ich will ganz einfach ehrliche Antworten geben“, sagte er. Andres sagte vor Beginn der Veranstaltung, sie wolle die Mitglieder motivieren und der nach schlechten Wahl- und Umfrageergebnissen teils trüben Stimmung in den eigenen Reihen etwas entgegensetzen. Schließlich vertrete man nach wie vor die breite Mitte der Gesellschaft, dessen müsse man sich bewusst sein.

Der Strukturwandel als größte Herausforderung

Die größte Herausforderung, das machten die Fragen der Anwesenden klar, ist der Strukturwandel. Als jemand meinte, dieses Problem beträfe doch vornehmlich den Norden des Kreises, widersprach Dobbelstein. In Wesseling stehe auch die ölverarbeitende Industrie vor tiefgreifenden Veränderungen und der allmähliche Abschied vom Verbrennungsmotor werde sich auch im Brühler Eisenwerk bemerkbar machen. Man müsse den Ideen der ansässigen Industrie und deren Mitarbeitern beispielsweise mit einem Gründerzentrum eine Plattform bieten.

Klare Kante zeigen will er gegenüber der AfD. „Die wollen nur zerstören. Mit denen werde ich nicht reden“, sagte er. Parteiintern wolle man die ortsvereinsübergreifende Zusammenarbeit stärken, mehr Beteiligung ermöglichen und unterschiedliche Potenziale nutzen.

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