„Weihnachtskrieg“Dreharbeiten in Stotzheim mit Oliver Pocher

Wie er Stotzheim in eine Winterlandschaft verwandeln will, erklärte Volker Lorig (M.) Ortsvorsteher Otto Winkelhag (r.) und Bürgermeister Walther Boecker beim Ortstermin. (Foto: Rosenbaum)
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Hürth – Es wird Schnee geben „Am Abtshof“ in Stotzheim und das schon ab 2. September – das ist nicht die gewagte Wettervorhersage eines übereifrigen Propheten, sondern die ernstgemeinte Mitteilung der Kölner Filmproduktionsfirma „Zeitsprung“. Das Team um die Produzenten Michael Souvignier und Dominik Frankowski drehen in der Hürther Nebenstraße eine Komödie unter dem Arbeitstitel „Der Weihnachtskrieg“, die noch in diesem Jahr vor den winterlichen Feiertagen im Fernsehprogramm von Sat 1 laufen soll.
Die Story: In der Rolle als neuer Kindergartenleiter Johannes Herder zieht Oliver Pocher in die beschauliche Stotzheimer Straße ein. Die Kita, die er leiten soll, hat aber nur noch einen einzigen Platz für „Unter Dreijährige“ für das neue Jahr anzubieten.
Das sorgt für Begehrlichkeiten bei den Nachbarn – zwei Familien, die den Platz dringend benötigen. Weil der Kita-Leiter als bekennender Weihnachtsfan gilt, beginnt ein absurder Wettlauf: Wer hat den schöneren Schneemann, wer hat mehr Adventssterne im Fenster? „Das alles spitzt sich auf ein dramatisches Finale am Weihnachtsabend zu“, erzählt Produktionsleiter Peter Faber schmunzelnd, will aber noch nicht mehr verraten.
Das Kernproblem: Wie wird Stotzheim im September weiß? Da sich die Filmemacher nicht auf winterliche Überraschungen verlassen können, haben sie die Firma „CFX Spezialeffekte“ um Volker Lorig engagiert. „Der Schnee besteht aus Cellulose – wie Klopapier in flockiger Form“, erzählt Lorig. Ein entscheidender Vorteil dieses „Schnees“: Er taut nicht und ist laut Lorig biologisch komplett abbaubar. „Wir hatten noch nie einen verstopften Abfluss“, sagt er.
Besonders schwierig sei es, jeden Hinweis auf den nicht vorhandenen Winter verschwinden zu lassen, sagt Produktionsleiter Faber. Blumen dürfen nicht mehr blühen und müssen unter dem besonders künstlichen „Schnee“ verschwinden. Die Blätter einiger sollen fallen – ein paar Wochen, bevor der Herbst ihnen ohnehin zu Leibe gerückt wäre.
Weihnachtlich winterlich – ganz so einfach war es nicht, im September einen Platz für solche Dreharbeiten zu finden. In einem Pulheimer Straßenzug war die Produktionsfirma noch abgeblitzt, „Am Abtshof“ in Stotzheim stießen die Filmleute auf mehr Verständnis. Gedreht wird vor allem in zwei Häusern. Eine der Familien wäre ohnehin in Urlaub gefahren, die andere räume jetzt auch das Feld. „Wir haben uns mit allen Betroffenen über die Vergütung geeinigt“, erklärt Produzent Frankowski.
Auch die Dorfgemeinschaft soll profitieren. „Wir erhalten eine Spende von 500 Euro“, erzählt Ortsvorsteher Otto Winkelhag, der vermeiden will, dass die Dreharbeiten bei weiter weg wohnenden Anwohnern für Verunsicherung sorgt. „Ich merke, dass an vieles gedacht wurde“, sagte Winkelhag beim Ortstermin mit Bürgermeister Walther Boecker.