Das schwarze Schaf von KeldenichWesselinger Krippe bleibt ständig in Bewegung

Regelmäßig verändern Diakon Albert Merkel und Bernd Kux, Vorsitzender des Pfarrausschusses, das Szenenbild in der Krippe.
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Wesseling-Keldenich – Vorsichtig hebt Diakon Albert Merkel das Jesuskind aus dem Futtertrog. „Jetzt bekommt Maria das Kindlein auf den Arm“, sagt er und beschreibt so auch gleich das neue Szenenbild der Krippenlandschaft in der Kirche St. Andreas. Zusammen mit Bernd Kux, dem Vorsitzenden des Pfarrausschusses, und einigen ehrenamtlichen Helfern hat er die Krippe lange vor Weihnachten aufgebaut.
Wöchentlich änderten sie im Advent das Bild. So waren die Gottesdienstbesucher quasi live dabei, als sich Maria und Josef auf nach Bethlehem machten. „Wir hatten sogar eine schwangere Maria“, berichtet Merkel. Weihnachten lag dann das Jesuskind in der Krippe.

Die Heiligen Drei Könige sind schon auf dem Weg zur Krippe. Am heutigen Tag werden sie den Stall erreichen.
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Inzwischen haben sich die Heiligen Drei Könige dem Stern über der Krippe folgend auf den Weg gemacht. Noch stehen sie in der Kirche St. Andreas vor dem Altar einige Meter entfernt von der Krippe. „Doch am Dreikönigstag, am sechsten Januar, werden sie an der Krippe sein“, sagt der Diakon.
Erste Figuren aus Gips
Die Gliederfiguren sind gut einen Meter groß. „Die Gesichter und die Hände der Figuren sind aus Holz geschnitzt“, beschreibt Merkel die Kunstwerke. Die aus dem Rhein-Erft-Kreis stammende Künstlerin Marily Jansen habe die Figuren im Auftrag des Kirchenvorstands geschaffen. Auch die Gewänder der Hirten und der Heiligen Familie habe sie genäht.
„Die erste Ausführung der Krippe-Figuren aus dem Jahre 1993 war jedoch aus Gips“, erinnert sich Merkel. 2014 habe der Kirchenvorstand der Künstlerin dann den Auftrag erteilt, die Figuren nach und nach in Holz zu schaffen. Ebenfalls aus Holz geschnitzt sind der Ochse und der Esel. „Sie haben wir 2010 bei einem Krippenbauer bestellt.“

Dieser Engel stammt noch aus der alten Krippe von 1899.
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Die Krippenlandschaft in der Pfarrkirche steht auf einem etwa vier mal fünf Meter großen Podest. „Den Stall haben Mitglieder unserer Pfarrgemeinde gebaut“, berichtet Kux. Die Schafe habe man in Kevelaer gekauft.
Jesu Geburt im Film
Wie sich die Geschichte mit Maria, Josef und dem Jesuskind in Betlehem zugetragen hat, erzählen Pater Jürgen Ziemann zusammen mit Carola Lerch, Julia Bermel sowie Isolde, Anna und Sebastian Roth. Lange bevor die Krippe in der Kirche St. Andreas aufgebaut wurde, drehte Dr. Peter Stangier einen Film über die Ereignisse in Bethlehem. Darin haben die Krippenfiguren die Hauptrollen, die Ehrenamtler aus der Pfarrgemeinde übernahmen die verschiedenen Sprechrollen. Die Idee entstand im Team, weil in diesem Jahr wegen Corona kein Krippenspiel in der Kirche geübt und vorgeführt werden konnte. (mkl)
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„Das schwarze Schaf ist ein Zeichen dafür, dass alle Menschen zur Krippe eingeladen sind“, erklärt Albert Merkel eine Besonderheit der Krippe. Doch wer genau hinschaut, dem fallen auch die Leiter und das Kreuz an der Seite des Stalls auf. „Die Leiter symbolisiert, dass Gott vom Himmel herab zu uns Menschen kam“, so Merkel weiter.
Große Symbolkraft
Das Kreuz erinnere daran, dass Jesus für die Menschen am Kreuz gestorben sei. „Stall und Kreuz sind aus ein und demselben Holz geschnitzt“, sagt er. Eine große Symbolkraft schreibt er auch den Hirten zu. „Sie weisen darauf hin, dass es zuerst die einfachen Menschen waren, denen durch den Engel die Geburt des Herrn kundgetan wurde.“

Im Zentrum der Krippe stehen Maria und Josef mit dem Christuskind in der Wiege aus Stroh und Holz.
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Gott sei Mensch geworden für alle Menschen. Auch im 21. Jahrhundert vermittele die Geburt Jesu Hoffnung. „Erst recht in diesen Zeiten“, ist Merkel überzeugt.
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Gleiches bestätigt auch Pater Jürgen Ziemann. Für ihn drückt die Krippenszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind auch Zufriedenheit aus. „Man braucht keine großen Besitztümer, um zufrieden zu sein.“