Deponie für GefahrstoffeShell will Abfall-Lager in Wesseling vergrößern

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Die Shell-Raffinerie erstreckt sich in Wesseling entlang des Rheins.

Im Süden des Shell Energy and Chemicals Parks Rheinland soll die Kapazität des Abfall-Lagers versechsfacht werden.

Shell will den zentralen Abfallbereitstellungsplatz im Werk Wesseling auf das fast sechsfache Lagervolumen vergrößern. 

Shell will sein Abfall-Lager im Süden des Chemieparks in Wesseling vergrößern. Dafür hat das Unternehmen einen Antrag bei der Bezirksregierung gestellt. Das Verfahren zur Genehmigung läuft.

Laut Antrag will Shell den zentralen Abfallbereitstellungsplatz im Werk Wesseling verändern. Abfälle, die im Werk anfallen, werden dort gesammelt, sortiert und für den Transport, die Verwertung oder Entsorgung gelagert. Shell hat beantragt, die Gesamtlagerkapazität von den bisher genehmigten 560 Tonnen auf 2900 Tonnen fast zu versechsfachen. Davon sollen 1130 Tonnen auf „gefährliche Abfälle“ entfallen. Die Abfälle dürfen auf dem Gelände bis zu einem Jahr lang zwischengelagert werden.

Gelagert wird der Müll vorwiegend in Containern und Fässern

Das Abfall-Lager in der Nähe von Urfeld hat eine Fläche von 5000 Quadratmetern. Davon sind 4100 Quadratmeter überdacht. Abfälle würden ausschließlich innerhalb des überdachten und ummauerten Bereichs gelagert, es handele sich laut Antragsunterlagen um „gefährliche und nicht gefährliche feste Abfälle“. Gelagert wird der Müll nach Auskunft von Shell als Schüttgut und vorwiegend in Containern und Fässern.

Unter den „gefährlichen Stoffen“ befinden sich etwa Glas, Holz und Kunststoffe, die möglicherweise durch gefährliche Stoffe verunreinigt sein können, belastete Böden und Steine, Dämmmaterial, Farb- und Lackabfälle oder ölhaltige Abfälle.

Die anfallende Abfallmenge ändert sich laut Shell nicht

Was die Erweiterung des Lagers für das Gelände und die Umgebung rund um den Chemiepark bedeutet, erklärte Shell-Sprecher Jörg Nielsen auf Anfrage. „Die anfallende Abfallmenge ändert sich nicht.“ Die Prozesse allerdings schon. „Gefährliche Stoffe werden bislang bis zur Entsorgung am Ort des Anfalls in den jeweiligen Prozessanlagen zwischengelagert“, sagt der Sprecher.

„Künftig sollen sie zentral auf dem Abfallbereitstellungsplatz (ABP) für das ganze Werk Wesseling zusammengestellt werden.“ Dafür sei jedoch eine Genehmigung erforderlich, die die Lagerung gefährlicher Abfälle auf dem Platz gestattet.

Bisher gibt es nur eine Umweltverträglichkeits-Vorprüfung

Sorgen müssten sich die Anwohnerinnen und Anwohner rund um das Shell-Gelände nicht. „Die Abfälle stellen keine Gefährdung für die Umgebung dar“, so Nielsen. Das sei auch das Ergebnis einer Umweltverträglichkeits-Vorprüfung. Demnach sei mit „keinen oder nur geringen Auswirkungen auf die Umwelt zu rechnen“.

Die Anlage aus dem Jahr 2008 entspreche nach wie vor den aktuellen Anforderungen zur Lagerung von Abfällen dieser Art. Weil der gesamte Bereich überdacht sei, sei er gegen Regen und Sonneneinstrahlung geschützt. „Nicht zuletzt ist er als Wanne gestaltet“, so Nielsen. „Es gibt Tiefpunkte, an denen sich zum Beispiel bei Starkregen Wasser sammelt und direkt abgesaugt werden kann.“ Es werde auch nicht zu einer stärkeren Geruchsentwicklung kommen. Allerdings werde durch An- und Abtransport des Mülls der Lkw-Verkehr steigen.

Anregungen und Einwände sind noch bis zum 15. Februar möglich

Der Genehmigungsantrag und die zugehörigen Unterlagen sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie liegen noch bis zum 16. Januar bei der Bezirksregierung Köln, Zeughausstraße 2-10, und im Wesselinger Rathaus aus. Ansprechpartner bei der Bezirksregierung ist Jürgen Rucman, bei der Stadt Wesseling ist es Matthias Otte.

Anregungen und Einwände sind bis zum 15. Februar möglich.

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