StadtplanungDer alte Bahnhof in Wesseling ist immer noch eine Baustelle

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist eine Baustelle zu sehen.

Die Außenhülle mitsamt dem kastenähnlichen Anbau sind bereits so gut wie fertig. Schön sieht der historische Bahnhof und die Baustelle drumherum zurzeit wirklich nicht aus.

Die Arbeiten am alten Bahnhof laufen schon lange. Viele Wesselinger ärgern sich aktuell über den Anblick der Baustelle. 

Immer noch ist auch das historische Bahnhofsgebäude eine einzige große Baustelle. Schon 2019 begannen dort die Bauarbeiten. Der 1905 errichtete Bahnhof soll zum Bürgerbahnhof aus- und umgebaut werden. „Im Bürgerbahnhof werden die Wesselinger städtische Informations- und Beratungsstellen finden“, berichtet Bürgermeister Ralph Manzke und ergänzt: „So hauchen wir dem alten Gebäude neues Leben ein.“

Auch vor dem Bürgerbahnhof seien Veränderungen geplant. Dort soll es einen Platz mit Sitzgelegenheiten und einer kleinen Gastronomie geben. „Wesseling gewinnt damit einen ganz neuen Platz mit Aufenthaltsqualität“, ist Manzke sicher. Doch noch ist diese neue Aufenthaltsqualität nicht zu sehen und zu spüren.

Auf dem Bild ist eine historische Ansicht des Bahnhofs zu sehen.

Der historische Bahnhof wurde 1905 errichtet.

Hohe Baugerüste stehen um das historische Baudenkmal und darüber flattert eine teils sogar schon zerrissene schäbige Staubhülle. Die gesamte Baustelle ist weiträumig abgesperrt und bietet erst recht mit der unmittelbar benachbarten Großbaustelle der Unterführung wirklich kein schönes Bild.

Nach Informationen aus dem Rathaus soll zwar die Außenhülle des künftigen Bürgerbahnhofs inklusive des kastenähnlichen Anbaus so gut wie fertig sein. Doch sehen können die vorbeilaufenden Menschen davon zurzeit nichts.  In den sozialen Medien wird insbesondere die Tunnelbaustelle inzwischen schon als „Drecksloch“ und als „grauenhaft“ beschrieben.

Müll flattert über die Baustelle

Das liegt sicherlich zum einen daran, dass Baustellen nie besonders schön aussehen. Bei der Tunnelbaustelle kommt jetzt aber auch noch dazu, dass bereits eine der neuen Leuchtmodule an der Rampe mit dunkler Farbe besprüht wurde und einige der vorbeilaufenden Menschen dort ihren Müll einfach über den Bauzaun in die mit jungen Bäumen bepflanzten Beete entlang der Rampe werfen. 

Weggeworfener Verpackungsmüll aber auch Papiertaschentücher flattern allerdings auch nebenan über die abgesicherte Baustelle des Bürgerbahnhofs. Rein äußerlich hat sich schon seit Monaten nichts an der Baustelle verändert.

Ein neues Planungsbüro wurde gefunden

Doch der Schein trügt: Nachdem die Stadt sich im vergangenen Jahr von ihrem ursprünglichen Planungsbüro getrennt und zunächst, auch um im Zeitplan zu bleiben, die weiteren Planungen erst einmal selber in die Hand genommen hat, ist nach der Ausschreibung im Herbst 2023 jetzt ein neues Planungsbüro gefunden. „Dieses überplant aktuell den Innenausbau“, berichtet die Sprecherin der Stadtverwaltung, Andrea Kanonenberg, auf Anfrage.

Danach starte der Innenausbau. Alles müsse, angefangen vom Estrich, den Zwischenwänden, der Elektrik bis zur Heizung überplant, dann ausgeschrieben und noch ausgeführt werden.

Die Kosten sind auf 3,7 Millionen Euro gestiegen 

Gleichwohl hält die Stadt weiter an ihrem neu gesetzten Zeitplan fest, den Bürgerbahnhof 2025 einzuweihen. War allerdings bei Baubeginn 2019 noch die Rede von einem 2,9 Millionen Euro teuren Projekt, so rechnet die Stadt nun für den Umbau des Bahnhofs inklusive Umgestaltung des Vorplatzes mit gestiegenen Kosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro.

Rundschau abonnieren