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WG-Haus für SeniorenIndividuell wohnen in Gemeinschaft

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Ein Seniorenwohnhaus entsteht neben dem Ober-/Niederaußemer Nahversorgungszentrum an der Peter-Achnitz-Straße. (Foto: Fratz)

Dietmar Fratz – An der Peter-Achnitz-Straße, neben den Super- und Discountmärkten zwischen Ober- und Niederaußem, wächst ein Gebäude auf dem Acker für eine Wohnform, die für Bergheim Neuland darstellt: Wohngemeinschaften und abgeschlossene Appartements will der Investor, der Kerpener Rechtsanwalt Oliver Vielgraf, unter ein Dach bringen.

Zurzeit arbeiten die Bauleute an den Kellermauern, in knapp zwei Monaten ist das Richtfest geplant, und schon zu Beginn des nächsten Jahres sollen die Senioren einziehen. Im Erdgeschoss sind acht Einzelappartements vorgesehen, dazu Gemeinschaftsräume, die ein Gruppenwohnen ermöglichen sollen. Im Ober- und im Staffelgeschoss sollen 14 herkömmliche Seniorenwohnungen entstehen.

„Ich sehe den steigenden Bedarf nach alternativen Wohnformen, die möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen sollen“, begründet Vielgraf sein Engagement, das er, wie er sagt, eng mit der städtischen Fachstelle „Älter werden“ abgestimmt habe. Auch bei der Stadt ist Euphorie bei dem Pilotprojekt herauszuhören. Britta Fuchs von der Fachstelle hat in einer Arbeitsgruppe, die sich um „Neue Wohnformen in Bergheim“ verdient machen will, davon erfahren: „Die meisten Menschen wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen. Das gemeinschaftliche Wohnen ist eine Möglichkeit, sich gegenseitig dabei zu unterstützen und der Vereinsamung vorzubeugen.

Alle 22 Wohnungen werden barrierefrei zugänglich sein, zu jeder Wohnung gehören Balkon oder Terrasse, die Gemeinschaftswohnungen im Erdgeschoss sollen zudem einen Sinnesgarten erhalten. Im Keller sind darüber hinaus Gemeinschaftsräume für alle Hausbewohner vorgesehen. Nicht vorgesehen ist eine Betreuung. Schließlich sollen die Bewohner so weit wie möglich selbst einander helfen. „Wir haben schon erste Anfragen. In den nächsten Wochen werden wir Gespräche mit Mietinteressenten suchen“ sagt Vielgraf, der selbst in Oberaußem aufgewachsen ist.

Das Baugrundstück habe er sich in Absprache mit der Stadt Bergheim ausgesucht. „Die Infrastruktur ist gut. Hier wird in der Zukunft die neue Ortsmitte entstehen“, ist Investor Oliver Vielgraf zuversichtlich, dass das Seniorenwohnhaus, das zurzeit jenseits der Peter-Achnitz-Straße „Im Euel“ noch allein auf weiter Flur und mit Blick auf das Kraftwerk steht, weitere Bebauung zur Seite bekommt.

Auch die Stadt Bergheimhält den gewählten Standort für günstig. „Das Mehrgenerationenhaus im Ort ist ein weiterer Grund für Senioren, dort wohnen zu wollen“, glaubt Britta Fuchs. Auch sie sieht in der Fläche „Entwicklungspotenzial“.

Seit Jahren versucht die Stadt vergeblich, das Gelände „Im Euel“ als Wohngebiet zu vermarkten.