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WIR GmbHGut erhaltene Möbel für wenig Geld

Lesezeit 2 Minuten

Kräftig zupacken können WIR-Geschäftsführer Werner Padberg und die Mitarbeiter Christoph Robertz, Alexander Lux, Andreas Zaake und Justin Schaffrath (v.l.) im neuen Möbelladen.

Hürth – Das Ledersofa für 170 Euro, die Schrankwand für 90 Euro, ein Couchtisch für 25 Euro - die gebrauchten Einrichtungsgegenstände im Möbelladen der WIR GmbH können sich auch Menschen mit geringem Einkommen leisten. Und die Nachfrage ist groß. Schon bevor der Träger einer Werkstatt für geistig Behinderte den Laden in Hermülheim am Mittwoch offiziell eröffnete, waren Möbel für mehrere tausend Euro verkauft.

Längst hatte sich herumgesprochen, was die WIR GmbH in den Räumen ihrer früheren Werkstatt an der Dieselstraße plante. Deshalb waren auch der Ausstellungsraum und das Hochregallager - insgesamt rund 550 Quadratmeter Fläche - bei der Eröffnung des Möbelladens bereits gut gefüllt.

"Der Bedarf für einen solchen Möbelladen ist groß", sagt WIR-Geschäftsführer Werner Padberg. "Immer mehr Menschen können es sich nicht leisten, ihre Wohnungseinrichtung in normalen Möbelläden zu kaufen", berichtet Padberg von seinen Erfahrungen aus der täglichen sozialen Arbeit. Das hätten ihm auch andere Träger sozialer Dienste und Mitarbeiter der Sozialämter im Kreis bestätigt und deshalb nachgefragt, ob die WIR GmbH nicht in der Lage wäre, eine solche Möbelkammer einzurichten.

Qualifizierte Arbeit für behinderte Beschäftigte

WIR griff den Wunsch schließlich auf. Werner Padberg ist davon überzeugt, dass von dem Möbelladen alle Beteiligten profitieren können. Die Spender müssen sich nicht darum kümmern, wie sie ihre gebrauchten Möbelstücke loswerden. Die WIR GmbH kann einige ihrer psychisch kranken Mitarbeiter mit qualifizierten Aufgaben im Transport, in der Aufbereitung und im Verkauf der Möbel beschäftigen. Und die Kunden mit geringem Einkommen können für kleines Geld dringend benötigte Möbelstücke einkaufen. Nicht zuletzt sei der Möbelladen auch ein Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften. Padberg: "Die meisten Möbelstücke wären ohne uns auf dem Sperrmüll gelandet."

Die Mitarbeiter des Möbelladens holen gut erhaltene Einrichtungsgegenstände kostenlos bei den Spendern in der Region ab - etwa bei Haushaltsauflösungen - und liefern sie im Bedarfsfall auch im Umkreis aus. Ganz umsonst bekommen die finanzschwachen Kunden die Möbel allerdings in der Regel nicht. "Wir wollen nicht in den Ruf kommen, dass wir hier nur Ramsch haben", begründet Padberg den Obolus. Außerdem sollen aus den Verkaufserlösen die Kosten für Räume und Energie gedeckt werden.

Ihre Bedürftigkeit müssen die Kunden übrigens nicht eigens nachweisen. Da wollen sich der Leiter des Möbelladens, Christoph Robertz, und seine drei Mitarbeiter, alle geübte Handwerker, auf ihre Menschenkenntnis verlassen.