Moderne, kleine Wohnungen könnten an der alten Feuerwache entstehen. Die Gemeinde will ihr Grundstück an Investoren verkaufen.
Investoren gesuchtAn der alten Feuerwache in Neunkirchen soll Wohnraum entstehen

Für das Grundstück der alten Feuerwache im Zentrum startet die Gemeinde einen Investorenwettbewerb.
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Bei Thema Wohnungsbau herrscht im Rathaus Optimismus. Das zentral gelegene Grundstück an der alten Feuerwache eigne sich nicht nur bestens für ein modernes, ökologisches Wohnkonzept, hieß es im Ausschuss für Ortsentwicklung, Kultur und Sport, man rechnet offenbar mit großem Interesse seitens der Investoren.
Diese sollen sich und ihre Ideen in einem Wettbewerb präsentieren. Bis zu 20 Interessenten erwartet René Nürnberger von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft, die das Verfahren betreut. Man werde gezielt deutschlandweit suchen.
Zentrumsnah soll Wohnraum vor allem für Senioren entstehen
Unstrittig ist das Ziel, hier attraktive, kleine Wohnungen für Senioren und Familien zu schaffen, auf Kritik stieß allerdings die geplante Einbindung der Kommunalpolitik. Denn das in Bonn ansässige Büro will aus allen Einreichungen eine Vorauswahl treffen und nur geeignete Bewerber dem Ausschuss vorlegen.
Es gehe nicht nur um gute Ideen, sondern auch um das Potenzial, diese umzusetzen, erläuterte Nürnberger. Dann erst starte die Konzeptphase. Hans-Jürgen Parpart (CDU) äußerte die Befürchtung, dass nur renommierte Investoren zum Zuge kommen könnten, „Startups ohne Referenzen fallen doch durchs Raster“.
Parteifreund Timm Kloevekorn verwies auf den einstigen gemeinsamen Antrag von CDU und Grüne, das Grundstück zu entwickeln. Man sehe sich durchaus in der Lage 25 Bewerbungen zu sichten. Michael Unrath, sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion, war hingegen anderer Meinung: „Als selbständiger Architekt halte ich eine Vorauswahl für sinnvoll.“
Die Mehrheit stimmte für die Sichtung aller Vorschläge im Ausschuss. Ob Startups zum Zuge kommen, ist dennoch fraglich. Bei den Vergabekriterien spielt der zu erzielende Grundstückspreis eine wichtige Rolle.
Die finanziell klamme Gemeinde hat als Mindestwert 390 Euro pro Quadratmeter festgelegt, das Areal umfasst knapp 1900 Quadratmeter, macht mindestens 737.000 Euro, ohne Baukosten. Ein Investor muss außerdem den Abriss bezahlen, geschätzte 220.000 Euro.
Erste Überlegungen zur Bebauung des Grundstücks unweit des Rathauses gab es schon vor Jahren, der Antrag von CDU und Grünen wurde 2022 beschlossen. Erst kürzlich aber konnte die Feuerwehr das marode und längst zu klein gewordene Gebäude von 1955 verlassen und ins moderne und große Gerätehaus umziehen.
Die Bauarbeiten an der B 507 hatten sich nicht nur verzögert - sondern auch den vorgesehenen Kostenrahmen gesprengt. Statt der veranschlagten zehn standen 12,5 Millionen Euro auf der Schlussrechnung.