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An der B 56Investor will in Seelscheid ein Pflege-Quartier schaffen

Lesezeit 2 Minuten
Eine breite Straße, Ortsrandbebauung und freies Feld

Am Ortseingang von Seelscheid soll an der B 56 ein Quartier für Pflege, Seniorenwohnen und Gewerbe entstehen. 

Am Ortsrand von Seelscheid soll ein Pflegequartier entstehen. Der Planungsausschuss gab grünes Licht für die Aufstellung des Bebauungsplans.

Noch befinden sich zwischen Oberheister und Seelscheid Wiesen und Felder. Dennoch stieß ein örtlicher Investor, der hier ein Pflegequartier bauen will, bei der Kommunalpolitik auf offene Ohren. Denn laut Verwaltung weist der Flächennutzungsplan für diese beiden – rund 7600 Quadratmeter großen Parzellen – Mischgebiet und Gewerbefläche aus.

Der Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen votierte einstimmig für die Aufstellung des nötigen Bebauungsplans. Investor ist die II Raum GmbH mit Sitz nahe dem Hallenbad Aquarena. Die Gesellschaft hatte kürzlich ihr Seelscheider Bauprojekt „Vielfalt in der Krautbitze“ vorgestellt, 36 preisgebundene Wohnungen sollen auf dem ehemaligen Gärtnerei-Gelände entstehen, Spatenstich war im November.

Investor kommt aus Neunkirchen-Seelscheid, Partner ist ebenfalls in der Region aktiv

Partner beim Pflegequartier ist das Aachener Planungsbüro MWM, in der Region ebenfalls nicht unbekannt. Es war in die Neugestaltung des Mucher Kirchplatzes eingebunden und wurde aktuell mit der Bauleitplanung für die geplante Flächen-Solaranlage Müllerhof in Much betraut, ein Projekt der Genossenschaft Bürgerenergie Rhein-Sieg.

Das Gelände liegt an der Bundesstraße 56 am Ortseingang von Seelscheid aus Richtung Oberheister/Much, gegenüber der Abbiegespur zu den Ortsteilen Stein und Scherpemich. Vorgesehen sind zwei Baukörper mit Gründächern und Photovoltaik.

In dem eingeschossigen auf dem unteren Geländeteil sollen eine Wohngemeinschaft für Senioren sowie eine Wohngemeinschaft für intensivpflegebedürftige Patienten Platz finden, der Antrag nennt als Beispiel „Menschen mit Beatmungserfordernis oder mit Multipler Sklerose“. Der Bedarf an barrierefreiem und altersgerechten Wohnraum in zentraler Lage sei deutlich gestiegen, erläutert der Investor, wie auch der Wunsch, im vertrauten, sozialen Umfeld zu bleiben. 

Im zweiten, zweigeschossigen Gebäude wird eine Halle der Unterstellung von Wohnmobilen und Wohnwagen dienen, im Obergeschoss werden Büros für die flexible, gewerbliche Nutzung eingerichtet.

In der Bürgerfragestunde am Anfang der Sitzung hatte eine Bürgerin Zweifel geäußert, ob die Grünfläche überhaupt bebaut werden dürfe. Und sie fragte nach, wie teuer die Gemeinde das Grundstück verkauft habe: „Zum Grünland- oder zum Baulandpreis?“

Thomas Maffei, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung, musste passen: „Ich weiß noch nicht einmal, ob wir jemals im Besitz waren, und kann daher auch nichts zum Preis sagen.“ Eines aber wisse er sicher: Der Flächennutzungsplan erlaube eine Bebauung.