Die Bürgermeister von Siegburg und Hennef kritisieren drohende Einschränkungen bei den S-Bahn-Verbindungen auf der Siegstrecke.
DB-SiegstreckeBürgermeister warnen vor Verschlechterungen beim S-Bahn-Angebot

Das S-Bahn-Angebot auf der viel befahrenen Siegstrecke könnte ab Ende 2026 zugunsten der neuen S-Bahn-Verbindung nach Bonn ausgedünnt werden. Dagegen regt sich Widerstand.
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Die Bürgermeister von Siegburg und Hennef, Stefan Rosemann und Mario Dahm (beide SPD), wenden sich gegen Überlegungen zu Änderungen am Betriebskonzept des S-Bahn-Angebotes auf der Siegstrecke. Sie befürchten ein Ausdünnen des Fahrplans für die Linien S 12 und S19, wenn Ende kommenden Jahres die neue S-Bahn-Strecke zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel in Betrieb genommen werden soll.
Unter anderem steht der Vorschlag im Raum, ab diesem Zeitpunkt Verbindungen auf der Siegstrecke zu streichen und ausgewählte S-Bahn-Fahrten statt derzeit bis Hennef zukünftig bis Troisdorf und dann weiter nach Bonn zu führen. Grund dafür sind fehlende Kapazitäten auf der Siegstrecke. Diese werden unter anderem dadurch verursacht, dass die Bahn das dringend benötigte Überwerfungsbauwerk bei Troisdorf – eine große Eisenbahnkreuzung in Form einer Brücke – bislang nicht gebaut hat.
Bürgermeister appellieren an Landtagsabgeordnete aus Rhein-Sieg
„Wir widersprechen den im Raum stehenden massiven Einschränkungen auf der Siegstrecke, insbesondere auch in den Schwachverkehrszeiten wie abends, frühmorgens und an Feiertagen. Diese würden die Menschen in unseren Städten hart treffen und die dringend notwendige Verkehrswende torpedieren“, heißt in einem gemeinsamen Brief der beiden Bürgermeister an den Geschäftsführer des Zweckverbandes Go Rheinland, die Fraktionen in der Verbandsversammlung sowie die Rhein-Sieg-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß, Björn Franken (beide CDU) und Martin Metz (Grüne).
Das Angebot auf der stark ausgelasteten Siegtalstrecke müsse nicht reduziert, sondern vielmehr gestärkt werden, um auch in Zukunft attraktiv und leistungsfähig zu sein, schreiben Rosemann und Dahm. Sie argumentieren zudem, dass sich der dichte S-Bahn-Takt auf der Siegstrecke in den vergangenen Jahren etabliert und stark dazu beigetragen habe, den Schienenpersonennahverkehr attraktiver zu machen.
Zu beachten seien dabei nicht nur „die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen der S-Bahn“, sondern auch andere ÖPNV-Verbindungen. So seien Hennef und Siegburg wichtige Busknoten für den Rhein-Sieg-Kreis. Der Bahnhof Siegburg/Bonn sei darüber hinaus Fernverkehrshalt und Verknüpfungspunkt mit der Stadtbahn.
„Wir fordern Sie daher eindringlich auf, sich im Sinne der betroffenen Kommunen und ihrer Bürgerinnen und Bürger gegen eine Angebotsreduzierung auf der Siegstrecke und für den Erhalt eines leistungsfähigen S-Bahn-Verkehrs einzusetzen“, schließen Rosemann und Dahm ihren Brief.