Endenich, der quirlige Stadtteil im Bonner Westen, beherbergt Bühnen und Lokale auf kleinem Raum und überzeugt dabei kulinarisch durch eine große Bandbreite.
Gastro-SzeneImpulse für ein vitales Viertel im Bonner Westen

Edison Gjokla führt mit seinem Bruder Klodjan das neue Restaurant „Saporium“.
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Dank des neuen Restaurants „Al Assiel“ verfügt Endenich nun auch über eine Anlaufstelle für Liebhaber der orientalischen Küche. Verantwortlich ist Heval Kour Masto. Der erfahrene Gastronom hat die Räumlichkeiten des früheren Restaurants „Bonnette“ übernommen und über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten gründlich renovieren lassen. Den Eingang erreicht man über einen kleinen Treppenaufgang auf der Endenicher Straße. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Ebenen. Im Innenbereich finden bis zu 80 Gäste einen Sitzplatz. Auf der Terrasse vor dem Lokal, die in den kommenden Monaten hergerichtet wird, können ab dem Frühjahr weitere 40 Personen verweilen.
Kour Masto setzt atmosphärisch auf eine Mischung aus traditionell-orientalischen und modernen Akzenten. Ein prägnantes Beispiel ist die Beleuchtung. Während im unteren Bereich Lampen im Industrial Style für Stimmung sorgen, wird der obere Raum mit Deckenlampen eher klassisch ausgeleuchtet. Optische Highlights sind die mit Holzarbeiten geschmückten Wände sowie zwei tragende Säulen in der Mitte des unteren Raums, die mit Mosaikfliesen verziert wurden. Dazu passt die kulinarische Ausrichtung.

Orientalisch mit modernem Touch ist die Einrichtung im „Al Assiel“.
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„Wir bevorzugen eine orientalische Küche, die wir aber zuweilen auch gerne modern interpretieren“, sagt der Gastgeber. Meze, die in warme und kalte Vorspeisen unterteilt werden, sind nicht nur in Syrien, der früheren Heimat des Gastgebers, sondern im gesamten Nahen Osten an jeder Tafel unverzichtbar. Zu den warmen Appetitanregern gehören zum Beispiel Kibbeh, frittierte Bällchen aus Bulgur, die mit Fleisch kombiniert und orientalisch gewürzt werden (drei Stück für 9 Euro) oder Kartoffelwürfel mit Paprika und Kräutern (7 Euro).
Unter den kalten Vorspeisen finden wir mehrere Pasten wie Hummus, Muhammara, eine pikante Paprikapaste mit Walnüssen, oder Baba Ghanousch (je 7 Euro), zubereitet aus gegrillter Auberginenpaste mit Tomaten, Zwiebeln und Kräutern. Beliebt sind zudem Salate wie Taboulé, Petersilien-Salat mit Tomaten, Zitrone und Bulgur (8 Euro) oder Oktopus-Salat (14 Euro). Speisen vom Holzkohlegrill dominieren den Reigen der Hauptgerichte. Es gibt etwa gegrillte Lammstücke (20 Euro) oder Auberginen-Kebab, eine Kombination aus Hackfleisch und Auberginen (19 Euro).
Sonntags Frühstücksbuffet
Sämtliche Grillgerichte werden mit Kartoffeln, hausgemachten Saucen, gegrillten Tomaten und Paprika sowie Zwiebeln serviert. Dabei werden die Zwiebeln mit Sumach verfeinert, einem beliebten Gewürz aus der orientalischen Küche. Abgerundet wird das Speisesortiment von Meeresfrüchten, Pasta und Burgern sowie Steaks und Hähnchengerichten wie Cordon bleu aus panierter Hähnchenbrust gefüllt mit Käse und Putenschinken (16 Euro). Sonntags lädt Kour Masto die Gäste zudem ab 10 Uhr zu einem Frühstücksbuffet.Das Getränkesortiment verzichtet aktuell noch auf Alkohol. Dafür werden hinter der Theke unter anderem alkoholfreie Cocktails und Säfte wie zum Beispiel Blaubeer-Slush (6 Euro) oder ein Jamaika (7 Euro) ausgeschenkt.
Al Assiel, Endenicher Straße 282, 53121 Bonn-Endenich, Telefon (02 28) 96 75 35 25, sonntags ab 10 Uhr, montags bis samstags ab 12 Uhr. alassiel.de
Etwa 300 Meter entfernt hat sich auch an der Euskirchener Straße gastronomisch etwas bewegt. Über mehr als vier Jahrzehnte hatte dort Raffaele Benevis seine Gäste im Ristorante La Gondola mit italienischen Speisen verwöhnt. Nach Benevis Abschied im Frühjahr haben die Brüder Klodjan und Edison Gjokla die Nachfolge angetreten und das Restaurant umbenannt. Es heißt nun „Saporium“, angelehnt an sapore, das italienische Wort für Geschmack.
Edison, der den Service leitet, hatte bereits mehrere Jahre im La Gondola mitgearbeitet. Das hat den Neustart erleichtert. Klodjan ist für die Küche verantwortlich. Die Brüder stammen aus Albanien, kamen aber schon im Kindesalter mit ihren Eltern nach Florenz, wo sie aufwuchsen und zur Schule gingen. Klodjan hat dort auch seine allgemeine Ausbildung im Restaurantfach absolviert und sich später auf die Küche spezialisiert. Seine Freundin Sevi Amin verstärkt das Team im Service.
An die Zeit in der toskanischen Kulturmetropole erinnern die Brüder mit mehreren Fotos an den in Beige gestrichenen Wänden. Die beiden Gasträume wurden komplett umgestaltet. Die ehemals rustikal gestalteten Räume haben jetzt mehr Transparenz. Die Gäste verweilen an hellen Holztischen und sitzen auf hellbraun bezogenen Sitzbänken sowie mit Samt gepolsterten Stühlen in den Farben Grau, Weiß und Schwarz. Ein Trumpf ist der weitläufige Garten, in dem ab dem Frühjahr bis zu 100 Gäste essen und trinken können.
Nicht nur italienische Gerichte
Das Speiseangebot beschränkt sich nicht auf italienische Spezialitäten. „Wir haben festgestellt, dass manche Gäste gerne Bowls, Burger oder Flammkuchen speisen möchten. Diesen Wünschen begegnen wir mit einem breiten Angebot“, sagt Klodjan Gjokla. Unter den Bowls finden wir zum Beispiel eine Veggie Bowl mit Avocado, Kichererbsen, Feldsalat, Feta, Tomaten, Edamame, Sesam und Avocado Dressing (13,70 Euro). Ein Burger kann auch auf italienische Art mit Pecorino, Zwiebeln, Rucola und Capocollo Salami zubereitet werden. Er heißt entsprechend Burger Firenze und kostet 15,50 Euro.
Zu den Antipasti zählen klassische Bruschetta (6,50 Euro) oder Caprese (10,50 Euro). Auf Pizza und Pasta muss niemand verzichten. Aus dem Offen kommt zum Beispiel Pizza Tricolore mit Pesto, Mozzarella, Cherrytomaten und Basilikum (12,60 Euro). Eine Portion Spaghetti Carbonara gibt es für 12,10 Euro. Hinzu kommen Fisch- und Fleischgerichte. Aus den Zapfhähnen fließen Früh Kölsch und Krombacher Pils. Das Weinsortiment vertraut sowohl auf Weißburgunder aus Kallstadt in der Pfalz als auch auf Barolo Il Pozzo DOCG aus dem Piemont.
„Saporium“, Euskirchener Straße 12, 53121 Bonn-Endenich, Telefon (0228) 24 37 11 94, montags bis samstags 11.30 bis 14 Uhr und 17 bis 23 Uhr, sonntags 12 bis 22 Uhr. saporium-bonn.de