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Spatenstich in HennefStartschuss für das Kultur- und Heimathaus Stadt Blankenberg

Lesezeit 3 Minuten
Beim wohl umstrittensten Bauprojekt Hennefs ist der Startschuss gefallen, der offizielle Spatenstich für das Kultur- und Heimathaus Stadt Blankenberg ist gemacht.

Beim wohl umstrittensten Bauprojekt Hennefs ist der Startschuss gefallen, der offizielle Spatenstich für das Kultur- und Heimathaus Stadt Blankenberg ist gemacht.

Das knapp 9,4 Millionen Euro teure Bauvorhaben soll bis Frühjahr 2027 fertig sein. Bürgermeister Mario Dahm (SPD) hatten zum Spatenstich eingeladen.

Erstaunlich viele Menschen standen vor der Baugrube für das Kultur- und Heimathaus in Hennef-Stadt Blankenberg. Sie wollten beim Spatenstich für eines der umstrittensten Vorhaben der vergangenen Jahre dabei sein. Vielleicht entsteht doch noch, was Bürgermeister Mario Dahm (SPD) bislang vermisst hatte und wofür er sich selbstkritisch mitverantwortlich machte: „Ich wünsche mir noch mehr Begeisterung für das Projekt.“

Hauptgebäude, halboffene Kulturscheune, Lehrgarten, grünes Klassenzimmer und Parkplatz sind ein Meilenstein des Integrierten Handlungskonzepts Stadt Blankenberg (InHK). Möglich geworden ist es durch den Abriss des alten und die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Das bildete die Kulisse für die Reden vor dem symbolischen Spatenstich.

Ich wünsche mir noch mehr Begeisterung für das Projekt.
Bürgermeister Mario Dahm (SPD)

Das mittelalterliche Städtchen war mit seiner Burg eines der mächtigsten Zentren der Region im Mittelalter. Auch damals kamen viele Menschen hierher. Heute sind es Touristinnen und Touristen, die den Charme und die Schönheit des Ortes genießen. Doch der Stadtteil ist kein Museum, sondern ein ganz besonderer Ort, in dem die Bewohner nicht zuletzt durch den erheblichen Parkdruck belastet werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festaktes hatten es bei der Anfahrt selbst erlebt.

Untersuchungen hatten in der Vergangenheit ergeben, dass die Stadtmauer irgendwann nicht mehr standfest sein wird. Eine Sanierung kostet immerhin 22 Millionen Euro. „Wir wollen bekannt sein für die Mauer, nicht für Bauzäune“, so Dahm. Also machten Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit sich in einem Prozess mit vielen Beteiligungsmöglichkeiten auf den Weg zum InHK, das 2017 beschlossen wurde.

Die Baugrube für das Bauvorhaben ist bereits ausgehoben.

Die Baugrube für das Bauvorhaben ist bereits ausgehoben.

Bei der Regionale 2025 kam das Projekt gut, wie Projektmanagerin der zuständigen Agentur, Anne Jentgens gerne bestätigte. Es erhielt als Erstes den A-Status, der Zutritt zu den Fördertöpfen ermöglicht. 70 Prozent sind für das Kultur- und Heimathaus schon zugesagt. Den Mitarbeitern der Stadtverwaltung dankte Dahm explizit: „Wir können große Projekte.“ Feuerwehrgerätehaus, das Kölner Tor, Hangspielplatz, Besucherweg, Siegtalhüpfer - es seien schon ein paar ansehnliche Bausteine, um Stadt Blankenberg fit für die Zukunft zu machen.

Das Kultur- und Heimathaus wird zentraler Anlaufpunkt für den Tourismus

Das Kultur- und Heimathaus soll ein Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und der Heimatbildung werden. „Ein Raum für Gemeinschaft, das ist mir ganz besonders wichtig. Nichts braucht unsere Gesellschaft derzeit mehr“, betonte Dahm. Für Besucherinnen und Besucher werde ein zentraler Anlaufpunkt geschaffen, um von dort aus zu starten ins Abenteuer Mittelalter. Derzeit entwirft die künftige Leiterin die Dauerausstellung, um die Geschichte erlebbar zu machen, bewusst nicht gegen die schon bestehenden Museen gesetzt.

Grünes Klassenzimmer und Lehrgarten, in dem historisches Gärtnern eine wichtige Rollen spielen wird, sollen moderne Bildungsorte werden. „Kultur und Bildung sind fundamental wichtig für unsere Gesellschaft“, so Dahm. Begeisterung, darauf kam er noch einmal zurück, hätten schließlich auch die Grafen von Sayn im 12. und 13. Jahrhundert geweckt. „Wir sollten uns eine kleine Scheibe abschneiden von der Vision von damals, hier eine große Burg hinzusetzen.“

Landrat Sebastian Schuster (CDU) benötigte keine 30 Sekunden, um bei seinem Lieblingsthema zu sein, dem Fußball. Er setzte ein FC-Käppi gegen die Sonne auf. Gerne war er beim Spatenstich dabei, konnte er doch so noch einmal das Präsentationsjahr der Regionale 2025 ankündigen. „Achten Sie auf das Logo“, forderte er das Publikum auf. Für Stadt Blankenberg freute er sich: „Es tut dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis gut, eine solche Veranstaltungslocation zu haben.“

Bürgermeister Mario Dahm (l.) und Landrat Sebastian Schuster (v.r.) sprachen beim Festakt an der Baugrube.

Bürgermeister Mario Dahm (l.) und Landrat Sebastian Schuster (v.r.) sprachen beim Festakt an der Baugrube.

Regionale-Projektmanagerin Jentgens spannte noch einmal den größeren Bogen: „Das hier bettet sich sehr gut ein in unsere Themen. Wie vermitteln wir Altstädte. Der Raum Siegtal wird positiv weiterentwickelt. Viele Kommunen beneiden Sie.“ Architekt Björn Osmann versprach: „Wir gehen sensibel mit den historischen Strukturen um.“ Und er verteilte ein Kompliment: „Es ist eine ganz, ganz tolle Projektentwicklung.“

Zusammen mit Landrat, Bürgermeister, Dolfen, der städtischen Projektleiterin Gertraud Wittmer, Jentgens und dem Bauprojektleiter Pascal Stangier warfen sie symbolisch die ersten Spaten Erde in Richtung der bereitstehenden Fotografen.