Durch die Sperrung in Niederkassel-Lülsdorf befürchtet die Politik ein Verkehrschaos – und Rettungswagen, die nicht mehr durchkommen.
Angst vor VerkehrschaosPolitik kritisiert geplante Sperrung der Berliner Straße in Lülsdorf

Die Berliner Straße zwischen Markusstraße und Feldmühlenstraße wird in Niederkassel demnächst gesperrt.
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Die geplante etwa zweijährige Sperrung der Berliner Straße zwischen der Feldmühle- und der Markusstraße stößt bei der Niederkasseler Politik auf Widerstand. CDU und SPD im Stadtrat kritisieren, die Entscheidung sei von der Stadtverwaltung ohne formelle Beteiligung der zuständigen politischen Gremien getroffen worden.
„Die Maßnahme erscheint uns ohne vorherige Beratung ebenso unverhältnismäßig wie unzumutbar für die Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger. Sie wirft zahlreiche Fragen auf, die vorab nicht erörtert werden konnten“, sagt Dano Himmelrath, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und des Planungs- und Verkehrsausschusses. Die Fraktion hat inzwischen eine Sondersitzung des Ausschusses beantragt.
Die Stadt hatte angekündigt, die Berliner Straße vom 4. August bis zum Sommer 2025 wegen des erwarteten hohen Verkehrsaufkommens im Zusammenhang mit der Erweiterung des Schulzentrums Nord für den motorisierten Verkehr zu sperren. Das sei vor allem angesichts der Zunahme des Baustellen und Schwerlastverkehrs „zur Wahrung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ erforderlich. Freie Fahrt soll es nur für den Linienverkehr der RSVG geben.
CDU und SPD-Fraktionen rechnen mit Verkehrschaos durch Sperrungen
CDU und SPD gehen davon aus, dass die Sperrung zu großen Problemen auf der geplanten Umleitungsstrecke über die Feldmühlestraße und die Porzer Straße führen wird. „.Ein Verkehrschaos wie bei der Sanierung der Berliner Straße in Lülsdorf muss ausgeschlossen sein“, fordert Friedrich Reusch, der Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Wir hoffen, dass die Verwaltung entsprechende Maßnahmen rechtzeitig vor der Sperrung veranlasst.“ So müsse sichergestellt werden, dass das Feuerwehrgerätehaus für die Einsatzkräfte erreichbar bleibe und die Einhaltung der Sperrung „wirksam“ kontrolliert werde.
Vertreter der CDU stellen auch infrage, dass die Berliner Straße ganztägig und auch am Wochenende gesperrt werden müsse. „Baumaterialien werden üblicherweise nur im Zeitfenster von 7 bis 17 Uhr angeliefert. An den Wochenenden und Feiertagen ist ebenfalls kein Baubetrieb“, sagt Marcus Kitz, Sprecher der Christdemokraten im Ausschuss. Sie seien überzeugt, dass die Verkehrssicherheit auch mit weniger Einschränkungen sichergestellt werden könne.
„Insgesamt hätte ich erwartet, dass die Verkehrsplanung der Politik in den vorhandenen Gremien zumindest vorab vorgestellt wird, um diese Fragen zu stellen“, sagt Kitz.