Polizei zieht JahresbilanzBeamte im Rhein-Sieg-Kreis pro Tag mit 150 Einsätzen

Zu den größten Polizeieinsätzen im vergangenen Jahr zählte der Großbrand im Siegburger Stadtteil Brückberg an der ICE-Strecke.
Copyright: Ralf Rohrmoser
- Die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis hat ihre Polizei-Statistik veröffentlicht.
- Im Jahr kommen über 61.000 Einsätze zusammen.
- Besonders viel müssen die Beamten in Siegburg leisten. Sie werden am häufigsten zu Einsätzen gerufen.
Rhein-Sieg-Kreis – Der Abteilungsleiter Polizei, der Leitende Polizeidirektor Günter Brodeßer, und der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsätze, Polizeidirektor Uwe Pasternak, stellten die Einsatzbilanz für das vergangene Jahr vor.
Was ist das Besondere an der Jahresbilanz Gefahrenabwehr/Einsätze (GE)?
In diesem Zahlenwerk werden alle Einsätze erfasst, die die Beamten der fünf Wachen und der Leitstelle abarbeiten. Das waren 2018 insgesamt 61 252, ein Plus von knapp 1,4 Prozent und durchschnittlich 156 pro Tag. Die Kreispolizei Rhein-Sieg ist die einzige in NRW, die eine solche Bilanz vorlegt. Brodeßer begründete dies mit der Würdigung der Arbeit der rund 250 Polizisten in Uniform, die rund um die Uhr für die Sicherheit der 370 000 Bewohner des rechtsrheinischen Kreisgebiets ohne Bad Honnef und Königswinter zuständig sind.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wie haben sich die Einsatzzahlen entwickelt?
Langfristig liegen die Zahlen auf stabilem Niveau bei etwa 60 000 Einsätzen jährlich. Lediglich 2016 waren es fast 70 000. Damals kamen fast 11 700 sogenannte Aufklärungseinsätze dazu, vor allem durch polizeiliche Präsenz an Unterkünften für Zuwanderer. 2017 und 2018 haben sich diese Maßnahmen, zu denen auch Objektschutz zählt, bei rund 4000 jährlich eingependelt.
Was sind die fünf häufigsten Anlässe für Einsätze?
Verkehrsunfälle stehen mit 16 Prozent auf Platz eins, insbesondere jene mit Sachschaden, Das sind allein 7262. Hilfeersuchen und verdächtige Wahrnehmungen zu Personen, Gegenständen und Fahrzeugen liegen mit zwölf Prozent auf Platz zwei. Es folgen Gewaltdelikte, Eigentumsdelikte und Aufklärung. Erfreulich ist der Rückgang bei den Einbrüchen. Waren es 2016 noch 1796, so lag die jüngste Zahl bei 1195. Das größte Stück vom Kuchen machen die sonstigen Einsätze aus, von der Ruhestörung über die Schulwegsicherung, von der Alarmauslösung über Objektschutz bis zu Bränden und Verfolgungsfahrten.
Und wie verteilen sich die Einsätze nach Kommunen?
Absolut hat Siegburg mit 10 285 Einsätzen die Nase vorn. Auch bei der Einsatzhäufigkeitszahl, umgerechnet also auf 100 000 Einwohner, liegt Siegburg mit 24 887 auf Platz 1. Es folgt Ruppichteroth mit 19 179, in absoluten Zahlen 2004 Einsätze. Den geringsten Wert hat Niederkassel (11 435) vor Much (12 773), Lohmar (13 839) und Neunkirchen-Seelscheid (13 959).
Wie sieht es mit dem Widerstand gegen Polizeibeamte aus?
Die Statistik weist 92 Widerstandshandlungen aus, ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2017, als es noch 80 waren. Werden die angezeigten Bedrohungen, Beleidigungen und Nötigungen hinzugezählt, gibt es 207 Vorfälle, ein Plus von 24 Prozent. 51 Polizisten wurden verletzt, sechs waren vorübergehend dienstunfähig. Brodeßer forderte Respekt gegenüber Uniformierten und verwies auf die sehr viel höhere Dunkelziffer. Gemeinsam mit Feuerwehren, Rettungs- und Ordnungsdiensten sowie dem Technischen Hilfswerk wurde die Respekt-Kampagne aufgesetzt. Außer Aufklebern sind Veranstaltungen mit Prominenten aus Politik und Kultur geplant, unter anderem mit Tom Gerhardt.