Wo Zukunft gemacht wirdDutzende Unternehmen kommen zur 1. Nacht der Technik

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Was ist in der Kugel in Wachtberg? Das Werthhovener Fraunhofer-Institut gewährt Einblicke.

Was ist in der Kugel in Wachtberg? Das Werthhovener Fraunhofer-Institut gewährt Einblicke.

  • Am 8. November findet die 1. Nacht der Technik in der Region statt.
  • Unternehmer und Wissenschaftler zeigen ihre neuesten Produkte und Forschungsergebnisse.

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Verstehen, Sehen, Erleben – unter diesem Motto kommt die „Nacht der Technik“ erstmals in den Rhein-Sieg-Kreis und nach Bonn. Am Freitag, 8. November, zwischen 18 Uhr und Mitternacht hebt sich der Vorhang. Die Kölner Bezirksvereine von VDI (Verein Deutscher Ingenieure) und VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) haben mehr als 30 Unternehmen, öffentliche Institutionen und Wissenschaftseinrichtungen gewonnen, neueste Forschung zu zeigen, Produkte, die erst morgen auf den Markt kommen und Alltagstechnik, die jeder nutzt, aber gar nicht weiß, was dahintersteckt. Zudem gibt es viel Unterhaltung mit Wissenschaftsshows. Über 3000 Besucher werden zu der Premiere insgesamt erwartet, künftig soll die Nacht der Technik alle zwei Jahre in der Region stattfinden. 

In Wachtberg-Werthhoven gewährt das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) einen seltenen Blick auf das Weltraumbeobachtungsradar TIRA, das sich unter der markanten weißen Kugel verbirgt. Das Rheinbacher Unternehmen deinSchrank.de zeigt die Digitalisierung seiner Produktion und die Sporttotal Venues GmbH, ebenfalls in Rheinbach, gibt Einblicke, wie mit modernster Elektronik Fußball- und Motorsportübertragungen aus aller Welt erstellt werden. Ein Highlight dürfte auch die nächtliche Fahrt mit der Drachenfelsbahn in Königswinter werden.

Buzzerten im Deutschen Museum Bonn für eine erfolgreiche Premiere: Sabine Wahl-Braun, Daniela Simon, Hubert Moritz, Andrea Niehaus, Horst Behr und Urban Plößl (v. r.).

Buzzerten im Deutschen Museum Bonn für eine erfolgreiche Premiere: Sabine Wahl-Braun, Daniela Simon, Hubert Moritz, Andrea Niehaus, Horst Behr und Urban Plößl (v. r.).

Projektleiterin Sabine Wahl-Braun, Ingenieurin aus Hennef, weiß: „Das Programmangebot stellt die Besucher vor die Qual der Wahl. Alles zu sehen, schafft man doch nicht.“

Nachhaltige Energie, Mobilität der Zukunft und ökologische Gebäudetechnik, Künstliche Intelligenz und zukunftsfähige digitale Netze, Industrie 4.0 und modernste Fertigungstechnik, selbstfahrende Roboter und öffentliche Versorgung, Sicherheit und Prüfung – die Themenfelder umfasse alle Zukunftsthemen der Gesellschaft, so Sabine Wahl-Braun.

„Ziel ist es, einem großen, interessierten Publikum zu zeigen, was es in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis an Interessantem und Spannendem gibt. Ziel ist es auch, jungen Menschen zu zeigen, welche Chancen und Möglichkeiten die Firmen bieten, entweder als Ausbildungsplatz, als Platz für ein duales Studium oder als neuer Arbeitgeber“, erläuterte Diplom-Ingenieur Horst Behr, Vorsitzender des Kölner Bezirksvereins des VDI, der mit dem VDE seit zehn Jahren ehrenamtlich die Nacht der Technik in Köln organisiert, und sich nun „in die Fläche wagt“. Oft sei gar nicht bekannt, was in der Region produziert werde, welche Dienstleistungen angeboten werden und welche Arbeitsplätze es gibt. Die Unternehmen stellten bei der Nacht der Technik immer wieder fest, dass junge Menschen wirklich begeistert sind und mit einem Gefühl nach Hause gehen, hier möchte ich einmal arbeiten. Die Veranstaltung trage dazu bei, den Übergang von der Schule zum Beruf zu erleichtern. Deshalb sei es gut, dass über 100 Schulen eingeladen wurden und ein spezielles Schülerticket (siehe Kasten) angeboten werde. VDI und VDE wollten darüber hinaus zeigen, dass die Unternehmen in der Region vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen und des Klimawandels dazu beitragen, die Lebensgrundlagen und den Wohlstand der Menschen zu erhalten.

So geht es bei der Leitstelle der Stadtwerke Troisdorf mitten hinein ins Herzstück der Energieversorgung. Wo fließt der Strom, was müssen die Mitarbeiter tun, wenn wirklich mal etwas passiert? Für die junge Zielgruppe hat das Unternehmen zudem die aus dem Fernsehen bekannten „Physikanten“ („Wer weiß den sowas?“) eingeladen. Organisatorin Daniela Simon: „Die Experimente wecken das Interesse für unsere Arbeitsfelder Strom, Gas und Wasser.“ In den Ausbildungswerkstätten der Stadtwerke könnten junge Leute zudem erfahren, was sie dort lernen können.

Drehkreuze:

Mit Stationen in zwölf links- und rechtsrheinischen Kommunen und in Bonn bedarf es zentraler Anlaufstellen. Ab 16 Uhr starten Shuttlebusse von drei zentralen Punkten aus in die „Nacht der Technik“. Für den Besuch der Unternehmen sei kein eigenes Auto erforderlich, betont Organisationsleiter Urban Plößl von der Kölner Agentur plan deluxe. Alle Shuttlebuskosten sind im Eintritt enthalten.

„Nachts im Museum“:

Als Drehkreuz im Bonner Süden macht das Deutsche Museum Bonn Technik lebendig. Die aktuelle Präsentation „Ist das möglich?“ verspricht Infotainment für junge und jung gebliebene Nachtschwärmer. Es geht um die Materialeigenschaften von Metall, Holz, Papier, und Textilien. „Für die Premieren-Nacht der Technik leisten wir eine besondere Starthilfe“, sagt Museumsleiterin Dr. Andrea Niehaus, „und bieten den Besuch kostenfrei an“. Das Museum hat während der Nacht der Technik zwei Schulen zu Gast: Die benachbarte Elisabeth-Selbert-Gesamtschule zeigt Forschungen zum Thema Wasserstoff und die Jugenddorf-Christopherus-Schule (CJD) aus Königswinter wird mit ihrer erfolgreichen Robotikgruppe dabei sein. Vom VDI Düsseldorf kommen „Professor Kawumm“ und „Professor Technikus“ mit einer Mitmachshow.

Der „Rhein-Sieg-Anzeiger“ lädt in Zusammenarbeit mit den Bezirksvereinen von VDI und VDE 16 Leser zu einer exklusiven Exkursion ein.

Der „Rhein-Sieg-Anzeiger“ lädt in Zusammenarbeit mit den Bezirksvereinen von VDI und VDE 16 Leser zu einer exklusiven Exkursion ein.

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