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Siegburger RudervereinWassersportler wollen das Para-Rudern etablieren

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Gemeinsamer Sport von Menschen mit und ohne Handicap – das ist Para-Rudern. 

Siegburg – Heiner Schwartz (34), Sportwissenschaftler und A-Diplomtrainer, ist seit dem Jahr 2013 hauptberuflicher Rudertrainer beim Siegburger RV. Als Rennsportler errang er Titel und Medaillen bei Deutschen Meisterschaften. Nun versucht er, das Para-Rudern in seinem Verein zu etablieren.Wie sind Sie auf die Idee für einen Aktionstag zum Para-Rudern in Siegburg gekommen?Heiner Schwartz: Über die Neugründung des Landesstützpunktes haben wir Berührungen mit den Ruderern der Para-Nationalmannschaft und ich habe auch schon bei einigen Lehrgängen und Trainingsmaßnahmen mitgearbeitet. Diese Zusammenarbeit war sehr angenehm, und in Köln laufen die Sportler in einer gemeinsamen Trainingsgruppe mit den regulären Rudern.

Rudern mit und ohne Handicap

Beim „inklusiven Tag der offenen Tür“ des Siegburger Rudervereins am Samstag, 28. Mai, können Jugendliche mit einem Handicap ab 11 Uhr den Rudersport für sich entdecken. Zunächst erfolgt auf dem Gelände des Vereins eine Einführung in den Bewegungsablauf des Ruderns auf Ergometern. Danach werden Material und Abläufe auf dem Wasser vorgestellt. Im Anschluss können alle Teilnehmer eine Ausfahrt auf der Sieg unternehmen. Allen, die dann Spaß an der Sportart gefunden haben, könne man zwei Mal pro Woche inklusive Angebote unterbreiten, teilt der Verein mit. Anmeldungen und weitere Informationen per E-Mail. (opo)

Auch die nationalen und internationalen Wettkämpfe finden inzwischen im Rudern gemeinsam statt. Das finde ich sehr positiv und wäre auch meine Vorstellung für Siegburg. In Leverkusen gab es schon mehrere reine Para-Schnuppertage mit positiver Resonanz.

Gab es in der Vergangenheit bereits interessierte Sportlerinnen und Sportler, die sich bei Ihnen gemeldet haben?

Ja, aber das war bisher eher zufällig. Wir wollen jetzt einen aktiven Schritt gehen. Es ist eine Premiere bei uns. Grundsätzlich wäre meine Idealvorstellung, dass wir unabhängig von Einschränkungen gemeinsam in die Boote steigen. Hier sind aber vermutlich noch einige Hürden, insbesondere beim Material, zu nehmen.

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Heiner Schwartz

Ich möchte auch unsere Betreuer nicht überfordern. Darum wendet sich das Projekt im ersten Schritt insbesondere an Menschen mit körperlichen und motorischen Einschränkungen.

Erklären Sie bitte das Motto „Gemeinsam im Boot“.

Schauen Sie sich das Foto an, mit dem wir für die Aktion werben. Da sind ein Para-Ruderer und ein Ruderer ohne Handicap gemeinsam in einem Boot zu sehen. Die beiden sind ihre erste Trainingseinheit im Achter bei einem „normalen“ Stützpunkttraining gefahren. Das fanden sie großartig. Ich ebenfalls, und auch die anderen Athleten waren hierfür mehr als offen.

Im Rudern gibt es drei Para-Klassen. Diejenigen, die ausschließlich die Arme verwenden können, diejenigen, die Arme und Oberkörper nutzen, und die Gruppe, die die gesamte Bewegung ausführen können. Grundsätzlich sind diese drei Abstufungen in entsprechenden Booten auch in Kombinationen mit Ruderern ohne Einschränkungen möglich.