„Resonanzen“Ukrainische Violinistin leitet Kammermusikreihe in Siegburg

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Tishchenko

Die ukrainische Violinistin Diana Tishchenko – hier mit Organisator Markus Bröhl – ist künstlerische Leiterin der „Resonanzen“.

Siegburg – Sarabande und Gigue aus Bachs Partita d-moll spielte Diana Tishchenko am Donnerstag im Stadtmuseum, gab damit eine Kostprobe ihrer Virtuosität und einen Ausblick auf die „Resonanzen“. Die junge ukrainische Geigerin hat die künstlerische Leitung der Siegburger Kammermusikreihe übernommen, die vom Konzertagenten Markus Bröhl organisiert wird.

Jetzt stellte das Duo das neue Programm der „Resonanzen“ vor; ein „Ringeltäubchen“ des Siegburger Kulturlebens, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer lobte. Möglich nur durch die Unterstützung der Sponsoren VR Bank Rhein-Sieg, Henrich Baustoffzentrum und Unternehmensgruppe Dr. Starck.

Hochkarätige Konzerte an fünf Abenden im Stadtmuseum

Denn an den fünf Abenden im Stadtmuseum stellen sich stets hochkarätige Musiker vor, wie eben Diana Tishchenko. Geknüpft wurde die Verbindung zwischen der Geigerin (Jahrgang 1990) und der Kreisstadt im vergangenen Herbst, als sie bei einem musikalisch-literarischen Abend Beethovens Kreutzersonate spielte.

Für Siegburg nutzt sie ihre zahlreichen Kontakte, etwa zum Klarinettisten Paul Meyer, der sich mit Diana Tishchenko und dem Pianisten José Gallardo zum Trio formiert (5. April). Oder zur Pianistin Anna Fedorova, die am 6. Mai einen Soloabend mit Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ geben wird. „Eine frühere Klassenkameradin, die ich seit meinem elften Lebensjahr kenne“, wie Tishchenko verriet.

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Klavierbegleiter Fabian Müller, der am 11. Dezember mit Bariton Benjamin Appl die „Winterreise“ von Franz Schubert gestalten wird, ist ebenfalls ein musikalischer Partner von Diana Tishchenko. Und mit der Russin Anna Vinnitskaya (6. Mai) ist ein weiterer Star in der Reihe zu Gast.

Musikerin spielt aktuell viele Benefiz-Konzerte

Mit einem Bach-Soloabend am 14. Oktober wird sich die neue künstlerische Leiterin dann selbst präsentieren, die in den internationalen Konzerthäusern gefragt ist. Zwischen Amsterdam, Brüssel, Bordeaux, Wien und Nizza machte sie in dieser Woche in Siegburg Station. „Fast alle Konzerte, die ich zurzeit gebe, sind Benefizauftritte für die Ukraine“, erzählte die Musikerin, die auf der Krim geboren wurde. Sie hat Angehörigen und Freunde dort. „Wir halten den Kontakt, telefonieren täglich.“

Noch in der vergangenen Woche hätte sie ein Konzert in Kiew geben sollen. Hier hat sie als Kind die Musikschule besucht. „Das Gebäude steht noch“, sagt Tishchenko, die als 19-Jährige zum Studium nach Berlin ging und seitdem dort lebt. „Mit dem Angriff Russlands auf mein Heimatland hat sich das Leben völlig verändert“, bekennt sie. „Am Anfang habe ich mich völlig hilflos gefühlt. Aber Musik machen – das ist, was ich tun kann und muss.“

Vorverkauf ab sofort im Stadtmuseum (02241/1027410) oder bei der Tourist Information im ICE-Bahnhof.

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