Der Bezirksvorsitzende Bruno Schöneberg und Bürgermeister Alexander Biber hissten mit Kreisbrandmeister Stefan Gandelau die Flagge an der Station.
Wachsaison beginntDie DLRG ist ab sofort an den Wochenenden am Rotter See in Troisdorf im Einsatz

Die DLRG Bezirk Rhein-Sieg hat am Samstag, 10. Mai, die Wachsaison 2025 am Rotter See begonnen.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Gerade mal 18 Grad Celsius hatte der Rotter See in Troisdorf an diesem Samstagnachmittag (10. Mai). Doch die ersten Schwimmer trauten sich schon ins Wasser. Passieren konnte ihnen nichts: Etwa 35 Einsatzkräfte der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) waren am Ufer und feierten die offizielle Eröffnung der Wachsaison. An den Wochenenden und Feiertage ist die Station am Strand bis zum 14. September von 10 bis 18 Uhr besetzt, an Brückentagen von 14 bis 18 Uhr.
„Der Dienstplan steht“, verriet der Bezirksvorsitzende der DLRG Rhein-Sieg, Bruno Schöneberg, beim kleinen Festakt unterm Pavillon. „Das kann nur funktionieren, wenn die Ehrenamtlichen mitziehen, alle Termine am See sind gesichert.“ Die Garage für Material und Boot ist neu gesprüht worden. Britta Bucher und Mike Emmerich hatten das Logo in Rot und Gelb an den vorangegangenen Tagen neu gemalt.

Die Garage für das Material am Rotter See ist neu bemalt worden.
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Frank Bucher, ihr Ehemann, hatte den ersten Wachtag übernommen. Beide kommen von der Ortsgruppe Sankt Augustin. Doch an diesem besonderen Tag kamen fast alle Ortsgruppen. Fast 6000 Mitglieder sind im Bezirk organisiert, rund 110 davon als Einsatzkräfte in der Gefahrenabwehr. Schönebergs Credo war deutlich: „Wir wollen Menschen retten und nicht bergen.“
Wir wollen Menschen retten und nicht bergen.
Bislang hat das an dieser Stelle gut funktioniert. 2021 war nach mehreren tödlichen Badeunfällen eine „Task force“ gebildet worden. Inzwischen geht die DLRG in die fünfte Wachsaison. „Seit wir hier sind, hat es keine tödlichen Unfälle mehr gegeben“, sagte Stephan Halm, Schönebergs Stellvertreter. Es gab eine Vermisstensuche und eine Aktion wegen einer herrenlosen Luftmatratze. Ertrunken ist niemand mehr.
Andere Vorkommnisse habe es schon gegeben, die Versorgung von Insektenstichen etwa oder von Kreislauferkrankungen. Die Rettungsschwimmer sind in Erster Hilfe ausgebildet, können zudem schnell einen Rettungswagen rufen. Für die Stunden außerhalb der Wachzeiten gibt es eine Notrufsäule. „Da gab es auch schon Alarmierungen drüber“, so Halm.

Helfer der DLRG-Ortsgruppe Lülsdorf demonstrierten verschiedene Rettungsszenarien.
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Schon für diese Saison ist die Anschaffung einer Drohne geplant, zur Personensuche genauso wie zur Koordinierung der Einsatzkräfte aus der Luft in unwegsamem Gelände. Gerade eben hat der Wasserrettungszug Eitorf mit Sitz in Eitorf ein Katastrophenschutzfahrzeug vom Bund erhalten. Standardmaterial für den See aber sind Schlauchboote, Rettungsbrett und Stand-up-paddle (SUP)-Brett.
Die Ortsgruppe Lülsdorf hatte mehrere Übungen vorbereitet, die den Gästen präsentiert wurden. Marvin Faust etwa demonstrierte, wie eine erschöpfte Schwimmerin einfach durch das Umdrehen des Rettungsbretts aus dem Wasser gehoben und an Land gebracht werden kann. Andere Helfer zeigten, wie koordiniertes Handeln mit einem Schlauchboot ohne Motorkraft zur Personenrettung funktioniert.
Maximilian Faust und Marc Oelsner schließlich führten eine schnelle Rettung mit dem motorbetriebenen Schlauchboot vor. Durch die Schwimmerzone ganz langsam fahrend, gaben sie hinter den Bojen ordentlich Gas, benötigten nur wenige Sekunden bis zu der Schwimmerin, die sie wohlbehalten ans Ufer brachten. Sie luden anschließend Bürgermeister Alexander Biber zu einer kleinen Kurvenfahrt mit Spritzwasser ein.
Schöneberg begrüßte neben seinen eigenen Kräften zahlreiche Vertreter aus der Politik, vom Ordnungsamt, Kreisbrandmeister Stefan Gandelau und Markus Eich, der als Projektsteuerer und Bauunternehmer den Bau der Station vorangetrieben und realisiert hatte, mit Unterstützung durch die Stadt. Biber betonte noch einmal die Bedeutung des Ehrenamts: „Es steht und fällt mit den Menschen, die sich engagieren.“ Die Stadt hat die Aufwandsentschädigung noch einmal angepasst, es gibt elf Euro die Stunde. Müsste die Kommune das hauptamtlich stemmen, könnte sie das kaum bezahlen.

Bürgermeister Alexander Biber nutzte die Gelegenheit zu einer Kurvenfahrt mit Spritzwasser auf dem Rotter See.
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Der Bürgermeister sagte, er wisse dabei sehr wohl um die hohe Anziehungskraft des Gewässers, um so dankbarer sei er für den Einsatz der DLRG, die in diesem Jahr ohne die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes auskommen müsse. Diese ist mit anderen Aufgaben befasst. Gern möchte er den Bezirksverband nach Troisdorf holen. Zum Schluss wünschte er: „Passt auch alle auf euch selber auf.“ Mit Eich, Schöneberg und Gandelau hisste er dann zur offiziellen Eröffnung die DLRG-Fahnen an der Wachstation.