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WettereckeWarum die Sonne über dem Rhein-Sieg-Kreis gerade jetzt mit Vorsicht zu genießen ist

Lesezeit 2 Minuten
Eine Sonnencreme-Sonne ist auf einem Rücken zu sehen

Die Sonne scheint mit Wucht, im April wurden im Rhein-Sieg-Kreis bis zu 260 Sonnenstunden gemessen. Die Sonnenbrandgefahr ist hoch.

Meteorologe Dr. Karsten Brandt schreibt regelmäßig eine Kolumne über regionale Wetterverhältnisse im Rhein-Sieg-Kreis.

Von wegen launisch – in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis können wir in diesem Jahr auf einen ungewöhnlich sonnigen April zurückblicken. Verbreitet schien die Sonne im April an 240 Sonnenstunden (gemessen am Rotter See in Troisdorf), an einigen Stellen waren es sogar bis zu 260 Stunden. Sonniger war es bei uns zuletzt vor 18 Jahren: Im April 2007 verzeichneten wir knapp 300 Sonnenstunden.

In den Wonnemonat Mai starten wir ebenfalls mit einer ordentlichen Portion Sonne – auch wenn die Temperaturen nun massiv zurückgehen. Die vorgezogenen Eisheiligen zu Monatsbeginn dürften vor allem Nachtschwärmer zu spüren bekommen. In der Voreifel, den Tallagen des Siebengebirges und im östlichen Kreisgebiet ist bei 5 Grad Lufttemperatur auch lokaler Bodenfrost nicht ganz auszuschließen. In Troisdorf, Hennef, Siegburg, Meckenheim und Swisttal geht es in den Nächten nun auf Werte um 7 Grad herunter, tagsüber werden nur noch 13 bis 15 Grad erreicht.

UV-Index Stufe 5: In der Mittagszeit sollte man sich nur 20 bis 25 Minuten ungeschützt draußen aufhalten

Trotz kälterer Luft bleibt uns insgesamt recht freundliches und zeitweise sonniges Frühlingswetter (Ausnahme Samstag mit ein paar Gewittern) aber erhalten – und damit auch die mit der Sonnenstrahlung verbundenen Risiken – Stichwort Sonnenbrandgefahr.

Karsten Brandt

Karsten Brandt

Karsten Brandt, geboren 1973 in Bonn, interessierte sich schon als Kind für das Wetter: 1987 baute er bereits eine eigene Wetterstation auf. Nach Preisen bei „Jugend forscht“ machte er mit 17 Jahren s...

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Vor allem wer empfindliche Haut hat, sollte spätestens mit dem Mai Vorsicht walten lassen. Das Tückische: Die Temperaturen sind noch nicht auf Hochsommerniveau, das „Sonnenbrand-Temperaturwarnsignal“ wie im Juni oder Juli fehlt daher. Die Sonne hat aber dennoch schon hochsommerliche Kräfte - dementsprechend sollte vor allem in der Mittagszeit zwischen 11 und 14 Uhr an einen ausreichenden Sonnenschutz gedacht werden. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf Gesicht und Nase gelegt werden.

Ein Sonnenscheinautograph nach Campbell-Stokes an einer Wetterstation von donnerwetter.de

Ein Sonnenscheinautograph nach Campbell-Stokes an einer Wetterstation von donnerwetter.de

Momentan liegt der UV-Index bei Stufe 5 – das bedeutet, dass wir uns in den meisten Fällen in der Mittagszeit allenfalls 20 bis 25 Minuten draußen ungeschützt aufhalten sollten. Generell zeigt die Statistik, dass die durch UV-Strahlung verursachten Hautschäden in den letzten Jahren zugenommen haben. So lässt sich etwa einer massiver Anstieg an Hautkrebsfällen beobachten.

Zurückzuführen ist dies jedoch nicht allein auf die reine und vielleicht zunehmende UV-Strahlung; auch Nachlässigkeiten beim Eigenschutz in den letzten Jahrzehnten dürften die Zahlen zuletzt gesteigert haben - und natürlich werden Menschen immer älter und somit auch anfälliger für Krankheiten.