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Turnier nach PandemiepauseGanz Rheindorf verwandelt sich in einen Reitplatz

Lesezeit 2 Minuten
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Großer Andrang und gutes Wetter beim Rheindorfer Reitturnier

Leverkusen – Durchfahrt verboten, Pferdeanhänger frei: Beim traditionellen Turnierwochenende „Champ de Lamp“ des Reitsportvereins Rheindorf (RSV) ging es für rund 600 Pferde mit ihren Reiterinnen und Reitern bei sommerlichen Temperaturen im Galopp über den heißen Sand. Da der Reitplatz im Stadtteilzentrum angesiedelt ist, verwandelten sich die umliegenden Straßen in Pferdezonen, in denen zahlreiche Teilnehmende mit ihren Pferdemobilen und Anhängern ihr Lager aufschlugen, bis sie bei ihren Dressur- und Springprüfungen antraten.

Letztes Jahr musste das Ganze pandemiebedingt ausfallen, dies sei in den letzten 50 Jahren – seit Bestehen des Turniers – aber auch das einzige Mal gewesen, erklärte Sabine Ingber, die mir ihrem Team federführend für die Organisation verantwortlich war. Auch dieses Jahr sei dies alles andere als einfach gewesen, da Planungssicherheit gefehlt habe. „Wir haben das wirklich vermisst“, so Ingber, „man merkt, wie froh und zufrieden alle sind, dieses Stück Normalität wieder zurück zu haben.“

Der erste Vorsitzende des RSV, Andreas Hackenbroich, der beim Springen unter dem Flutlicht am Samstagabend den vierten Platz belegte, gab ihr recht: „Das Sommerwetter rundet alles perfekt ab, mit solchen Temperaturen war ja wirklich schon nicht mehr zu rechnen.“

Viele neue Gesichter beim Turnier

Es seien viele neue Gesichter dabei, erklärten die beiden, da parallel die Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld liefen. Da viele Reitende aus dem Profibereich das Wochenende nur dort verbrachten, bekamen viele Amateure die Chance teilzunehmen. So war es für die vierzehnjährige Joyce Murawa also das erste Springen-Turnier. Mit ihrem Pferd „C'est La Vie“ konnte sie sich in ihrer Klasse durchsetzen und als Erstplatzierte überglücklich mit einer Schleife vom Platz reiten.

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Viele Nachwuchskräfte konnten sich beweisen.

Es nahmen Pferdefreunde aller Alters- und Könnensklassen teil. Die Führzügelklasse gewann die neunjährige Clara Herweg, die zum vielversprechenden Nachwuchs zählt.

"Die Richter bewerten die Reiter, nicht die Pferde"

Richterhelferin Gianna Ingber erklärte, dass es nicht nur auf die Zeit und die gerissenen Hindernisse des Parcours ankommt: „Viel mehr geht es uns Pferdemenschen darum, wie der Sitz ist, ob das Ganze harmonisch aussieht und alles in einer Bewegung ist.“ So könne es durchaus vorkommen, dass Reitende, die mehrere Hindernisse gerissen haben, mehr Punkte erhalten, als welche die keine Fehler gemacht haben. „Die Richter bewerten die Reiter und nicht die Pferde“, resümierte sie.

Handgemachtes Zubehör für Pferde gab es bei Susanne Maurer zu kaufen. Für den eigens entwickelten Sattel- und Stirnriemenstrass hat sie sogar einen EU-Designschutz angemeldet. Sabine Ingber resümierte: „Man darf nicht vergessen, dass der Sport nicht unserer Belustigung dient, sondern auch unabdingbar für den Gesundheitserhalt der Pferde ist.“