Umfrage für den „Leverkusener Anzeiger“Die Kunden sind zufrieden mit Leverkusen

Die Einkaufsstadt Leverkusen steht durchaus hoch im Kurs bei den Kunden, zeigt unsere Umfrage. Das gilt für Wiesdorf, aber auch für Opladen.
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Leverkusen – Die Fußgängerzonen sind gar nicht so schlecht, die Einkaufsmöglichkeiten in Ordnung. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom „Leverkusener Anzeiger / Kölner Stadt-Anzeiger“ in Auftrag gegebene Studie. Knapp die Hälfte der Teilnehmer bekennt sich zu den Innenstädten, wenn es ums Einkaufen geht, nämlich 49 Prozent. Damit liegt Leverkusen nur einen Hauch schlechter als der regionale Durchschnitt. Befragt wurden die Leser im Netz zwischen dem 3. Januar und dem 2. Februar, 13 706 Personen beteiligten sich an der Umfrage. In Leverkusen machten 683 mit, im Rheinisch-Bergischen Kreis 1218.
Passend zur eher guten Bewertung der Zentren liegt der Anteil derer, die regelmäßig im Netz einkaufen und nicht im Geschäft, um drei Prozent unter dem Schnitt in der Region, nämlich bei 17 Prozent. Diese drei Prozent reihen sich bei den „verkappten Online-Shoppern“ ein, deren Anteil mit 29 Prozent ebenfalls um drei Prozent vom regionalen Schnitt abweicht.
Online-Shopper und Innenstadtliebhaber
Als „bekennender Online-Shopper“ gilt dabei jemand, der die Bequemlichkeit des Einkaufs zu jeder Zeit von daheim aus dem Erlebnis in der Innenstadt vorzieht. Er ist auch davon überzeugt, im Netz günstiger einkaufen zu können. In der Konsequenz hat er – natürlich vor den Lockdowns – rund die Hälfte seiner wöchentlichen Einkäufe im Netz erledigt. Was die Umfrage-Daten ebenfalls hergeben, ist ein persönliches Profil: Das Alter liegt bei 42 Jahren, und mit 57 Prozent sind Männer in der Überzahl. Um diesen Käufertypus wieder öfter in ein Geschäft zu bekommen, müsste die Auswahl größer und die Abholmöglichkeiten flexibler werden. Rabatt-Aktionen würden den Netz-Einkäufer auch locken.
Mehr Unabhängigkeit von den Öffnungszeiten wünschen sich aber auch die Kunden, die sich von der Innenstadt überzeugt geben, aber trotzdem ein Gutteil ihrer Einkäufe im Netz erledigen, nämlich um die 40 Prozent. Der „verkappte Online-Shopper“ schaut nur weniger auf Rabatte in den Geschäften, betrachtet die Innenstadt als wertvoll, erliegt aber häufig den Reizen des Einkaufs im Netz.

Die Wiesdorfer City könnte etwas mehr Auswahl vertragen. Auch das legen die Ergebnisse der Umfrage nahe.
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Das lässt sich vom „Innenstadtliebhaber“ nicht sagen. Für ihn kommt es vor allem auf die Beratung im Fachgeschäft an. Dafür nimmt er zur Not auch höhere Preise in Kauf. Denn er weiß, dass der stationäre Einzelhandel Kosten hat, die ein Netz-Versender ohne Ladenlokal natürlich nicht aufbringen muss. Bei dieser Gruppe, die laut Umfrage in Leverkusen immer noch rund die Hälfte der Kundschaft stellt, steht das Einkaufserlebnis klar an erster Stelle. Die Zentren werden so geschätzt, wie sie sind. Diese Gruppe ist mit durchschnittlich 52 Jahren deutlich älter als die der „bekennenden Online-Shopper“, hat mehr Einkommen zur Verfügung, und Frauen sind mit 53 Prozent leicht in der Überzahl.
Recherche gegen Beratung
Dass Beratung im Geschäft geschätzt wird, heißt aber nicht, dass man sich nicht vorher im Netz informiert. Das gilt in Leverkusen für 63 Prozent der Kunden und entspricht dem regionalen Durchschnitt. Etwas darüber liegt der Anteil derer, die ihre eigene Recherche besser fanden als die Beratung im Geschäft – oder dies schon einmal erlebt haben. Das sind 72 Prozent.
Die eigenen Zentren kommen – verglichen mit dem Durchschnitt der Region – gut weg. Zwar finden nur 13 Prozent die City „sehr gut“, was drei Prozent unter dem Schnitt liegt. Aber 56 Prozent vergeben ein „gut“, was wiederum sechs Prozent mehr sind als im regionalen Schnitt. Richtig schlecht finden nur sechs Prozent der Leverkusener die Einkaufsstruktur in der Stadt.
Es dürfte attraktiver sein
Was besser sein könnte, geht aus unserer Studie klar hervor. Auf dem ersten Platz steht mehr Attraktivität der Einkaufsstraßen insgesamt. 45 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Vielfalt bei den Geschäften, eine bessere Gastronomie oder auch mehr Flair. 90 Prozent der Befragten finden das wichtig.
Einen Tick besser als im regionalen Durchschnitt liegt Leverkusen in Sachen Online-Präsenz des Handels. 37 Prozent sehen dort Verbesserungsbedarf als „sehr wichtig“ an. Im regionalen Durchschnitt liegt dieses Quote bei 41 Prozent. Bessere Beratung in den Geschäften wiederum empfinden 86 Prozent der Leverkusener Kundschaft als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ an. Das sind vier Prozent mehr als im Schnitt. Auch bei der Auswahl deuten sich aus Leverkusener Sicht Defizite an. Mehr finden insgesamt 84 Prozent wichtig – fünf Prozent mehr als im regionalen Durchschnitt.
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Der Stand der Digitalisierung wird einen Hauch kritischer gesehen. Mit sieben vergaben drei Prozent weniger als im Durchschnitt ein „sehr gut“. Insgesamt zeigt sich, dass Leverkusen bei flexiblen Abholmöglichkeiten und Feinheiten wie kontaktlosem Bezahlen noch besser werden kann. Längere Öffnungszeiten spielen dagegen ebenso eine untergeordnete Rolle wie Rabattaktionen oder Kundenkarten.