Volksbühne Bergisch NeukirchenGrimm'scher Märchenmix im Wald präsentiert

In einem Bachlauf wartet das Rumpelstilzchen auf die Zuschauer und bringt mit einem Zauberspruch den Fliegenpilz zum Erstarren.
Copyright: Britta Berg
Leverkusen – Wer an diesem Wochenende durch das Waldstück nahe der Grundermühle in Bergisch Neukirchen spazierte, mag kurzzeitig am eigenen Verstand zweifeln. Denn plötzlich treiben sich nicht mehr Eichhörnchen und Rehe umher, sondern Zauberinnen, sprechende Pilze und tanzende Elfen.
Der Grund: Für zwei Wochenenden verwandeln die Schauspielerinnen und Schauspieler der Volksbühne Bergisch Neukirchen den Wald für insgesamt acht Besuchergruppen in einen lebendigen Märchenwald.
Grimm-Experten gesucht
Bis zu zehn Kinder und drei Erwachsene gleichzeitig führen die beiden Spielfiguren Narr und Vogelscheuche (Anna Feldhoff und Leonie Weber) gleichzeitig durch das Stück. Welche Aufgabe den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern beim Besuch bevorsteht, wird schnell klar: Als Experten sollen sie die durcheinander geratenen Märchen der Gebrüder Grimm (gespielt von Manfred Siller und Karl-Heinz Leweke) wieder in Ordnung bringen.
So muss das Publikum auf seinem Weg etwa ganze Überzeugungsarbeit leisten, um Rosenrot und Schneeweißchen (Clara Fischer und Clara Siller) dazu zu bewegen, dem garstigen Zwerg (Mathias Kramer) den eingeklemmten Bart abzuschneiden. Die Märchensammler selbst waren sind keine große Hilfe. „Du musst ihm die Zehennägel schneiden“, schlägt der eine Grimm vor, der andere tippt auf die Haare.
„Dornröschen“ und „Schneewittchen“
An anderer Stelle galt es, die verzauberte Spindel aus „Dornröschen“ sowie den vergifteten Apfel aus „Schneewittchen“ dem richtigen Bösewicht zuzuordnen. Bei einer hitzigen Diskussion haben die 13. Fee und die böse Königin (Annika Siller und Manuela Weiss) ihre Mittel der Wahl zuvor versehentlich fallengelassen. Ein anderes Mal stehen die Märchenexperten vor der Aufgabe, Rotkäppchen (Frieda Fischer) den richtigen Weg zu zeigen – sie hat sich verirrt und fast am Knusperhäuschen aus „Hänsel und Gretel“ geklopft.
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An zwölf Stationen tauchen die mehr als 40 Mimen der Volksbühne in ihre Rollen. Auf Grund der Corona-Pandemie hatte die Volksbühne ihre Produktionen in den vergangenen zwei Jahren absagen müssen, darunter auch das alljährliche Märchenstück zur Weihnachtszeit. Mit dem neuen Konzept will das Ensemble zumindest einen kleinen kulturellen Beitrag für Kinder und Jugendliche leisten. „Wir sind nach der langen Pause alle voller Spielfreude“, sagt Dana Fischer, die unter anderem Umsetzung, Gestaltung und Ausarbeitung mitverantwortet.
Schnell ausgebucht
Die Idee dieser Aktion kommt bei den Leverkusenerinnen und Leverkusenern gut an: Innerhalb kürzester Zeit waren alle Termine ausgebucht. Grundsätzlich könne sich Fischer vorstellen, weitere Termine anzubieten. „Es ist nur nie so leicht, ein passendes Wochenende für das ganze Ensemble zu finden.“
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