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Städte-Hopping auf den Spuren der Hanse

Lesezeit 3 Minuten

Lübeck – Das imposante Holstentor zeigt bis heute die alte Macht Lübecks. Die Stadt schwang sich ab Mitte des 12. Jahrhunderts zur Königin der Hanse auf. 200 Jahre später hielt Lübeck, damals die bevölkerungsreichste Stadt an der Ostsee, die Zügel des Städtebundes fest in der Hand.

wieder aufleben ließ. Bis heute haben sich 193 Städte aus 15 Ländern mit Hansevergangenheit dem Bund angeschlossen. Manche von ihnen verwundern Reisende zunächst.

Buxtehude: Apfelblüte und Backsteingotik

oder bei einem Bummel durch mittelalterliche Gassen, geprägt durch Fachwerk und die für die Hansezeit typische Backsteingotik. Überragt wird das Städtchen von der eindrucksvollen Kirche St. Petri.

Buxtehudes Lage - unweit der Elbe und vor den Toren der großen Hanseschwester Hamburg - machte die Stadt einst zum idealen Umschlagplatz, besonders für Getreide. Seit dem Jahr 2014 trägt sie wieder ihren verdienten Namen: Hansestadt Buxtehude.

Herford: Leinwand bis nach London

Werre und Aa mäandern durch die einst bedeutsame Hansestadt Herford in Ostwestfalen, die sich seinerzeit einen Namen im Leinwandhandel machte. Seit in Herford 1983 der neue Westfälische Hansebund gegründet wurde, lebte die Geschichte in den über 40 Mitgliedsstädten wieder auf. Wer sich in Herfords gotischer Jakobi-Kirche umsieht, wird auf etwas für diese Region Eigenartiges stoßen: eine mehr als zwei Meter lange Walrippe. Sie stammt von einem Wal, gestrandet vor der Nordseeinsel Juist. Die Rippe ziert den Sakralbau seit Ende des 16. Jahrhunderts als Symbol des Hansebündnisses.

Halle: Salz an der Saale

Sie gilt als eine der südlichsten Hansestädte Deutschlands. Ihr „weißes Gold” brachte frühen Wohlstand. Halle blickt auf eine jahrhundertelange Hansebeziehung zurück. Hier hat sich eine bemerkenswerte Tradition aus der Hansezeit erhalten: die Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle.

geschafft.

Köln: Weinhaus der Hanse

Stromabwärts über die Niederlande bis zur Nordsee war der Weg nach London nicht mehr weit. Bereits im 12. Jahrhundert, lange vor dem ersten offiziellen Hansetag im Jahr 1358, gründeten Kölner Kaufmannspioniere ihr Handelskontor Stalhof an der Themse. Sowohl sie selbst, als auch ihre Waren standen damals unter dem Schutz des Königs Heinrich II. Ihr Exportschlager: Wein.

Köln, um 1430 mit rund 40.000 Einwohnern die größte deutsche Stadt, wurde reich durch Reben. Das Marktrecht für den Weinhandel machte Köln zum größten Stapelplatz für edle Tropfen.

So verwundert es nicht, dass in dieser Rheinstadt noch heute der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands liegt. Übrigens: Das rot-weiße Kölner Wappen reicht ebenfalls zurück bis zur Hansezeit und darüber hinaus. Schon damals flatterten an den Mastenden deutscher Handelsschiffe längliche Wimpel in Rot und Weiß, in den Farben des Heiligen Römischen Reiches.

Korbach: Die Spur des Goldes

Eine doppelte Stadtmauer umgibt schützend das beschauliche Korbach im Waldecker Land. Kein Wunder: Hier in Hessens einziger Stadt mit Hansevergangenheit wurde bereits im 11. Jahrhundert nach einem edlen Gut geschürft: Gold. In den Tiefen des Goldbergs meißelten sich Bergbauer in Schweißarbeit durchs Gestein - und wurden fündig. Korbach gilt als eine der größten Goldlagerstätten Deutschlands.

Korbach war keine klassische Hansestadt, aber unterhielt dennoch Beziehungen zur Hanse. Dies lag unter anderem an zwei alten Fernhandelsstraßen, die sich hier kreuzen.

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© dpa-infocom, dpa:210330-99-29785/3 (dpa/tmn)