Unheimliche DenkmälerDie gruseligsten Statuen der Welt

Der Kindlifresserbrunnen in der Berner Altstadt stammt aus dem 16. Jahrhundert.
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Es gibt Statuen, die lassen den Betrachter erstarren. Wer durch hübsche Städte wie Prag, Bern oder Nürnberg streift, wird sich wundern, was für Exemplare einem dort am Wegesrand begegnen. Sie zeigen: Berühmte Statuen sind nicht immer schön, manche sind einfach nur zum Fürchten.
Der Kindlifresserbrunnen sollte Kinder einschüchtern
Bestes Beispiel dafür ist der Kindlifresserbrunnen auf dem Berner Kornhausplatz. Er zeigt einen Riesen, der ein Kind verschlingt. Und in einem Sack hält die überdimensionale Figur schon den Nachschlag bereit: sich vor Angst windende weitere „Kindli“.
Das Werk von Hans Gieng stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist einer von elf historischen Figuren-Brunnen in der Berner Altstadt. Die Bedeutung der schauererregenden Figur ist nicht ganz geklärt: Womöglich erinnert sie an den Gott Kronos aus der griechischen Mythologie, der seine Kinder aß, damit sie seinen Thron nicht besteigen. Sie könnte aber auch eine Fastnachtsfigur darstellen, die ungehorsame Kinder einschüchtern sollte. Den Zweck hat sie zweifelsohne über Jahrhunderte erfüllt.
Babys ohne Gesicht
Die Hochburg der furchteinflößenden Statuen scheint Prag zu sein. Nicht zuletzt durch den tschechischen Künstler David Cerny, der mit seinen Werken oft provoziert. Seine „Miminka“, Babys ohne Gesicht, krabbeln unter anderem den Prager Fernsehturm in Žižkov empor. Außerdem Teil seines Werkes: Zwei Männer am Eingang des Franz-Kafka-Museums, die auf die Umrisse von Tschechien urinieren.
Der Tugendbrunnen in Nürnberg ist mit den weiblichen Allegorien der sechs Haupttugenden verziert: der Glaube mit Kreuz und Kelch, die Hoffnung mit einem Anker, die Liebe mit zwei Kindern, die Tapferkeit mit einem Löwen, die Mäßigung mit einem Krug und die Geduld mit einem Lamm. Irritierend dabei: Das Wasser ergießt sich aus den Brüsten der jungfräulichen Figuren. Das Spätrenaissance-Kunstwerk, das zwischen 1584 und 1589 von Benedikt Wurzelbauer erschaffen wurde, wirkt daher etwas bizarr.
Ein Monument in Brasilien wirkt wie ein Fäkalie
In die Kategorie „unfreiwillig komisch“ fällt ein Monument in Ponta Grossa, Brasilien. Die Statue soll einen regionalen Baum darstellen, die Araucaria-Pinie. Sie erinnert allerdings eher an eine Fäkalie. Das Bild eines Flickr-Users zeigt aber, dass man auch das Hässliche schön darstellen kann: der Titel seines Fotos der Statue: „Big Shit in the sunset“. (rer)
Diese und noch mehr schaurige Denkmäler zeigen wir in unserer Bildergalerie.