Vier TippsBerlin abseits der ausgetretenen Pfade

Dämmerung über den Dächern von Berlin vom Panoramapunkt aus gesehen
Copyright: Panoramapunkt Lizenz
Fast jeder, der nicht selbst in Berlin wohnt, kennt jemanden, der in der Stadt lebt. Und diejenigen ohne Kontakte in die Hauptstadt waren meist schon als Touristen dort. Für alle, die der Großstadt in diesem Frühjahr oder Sommer wieder einen Besuch abstatten wollen, haben wir vier Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die nicht zum Standard-Programm für Touristen zählen. Viel Spaß.
Deutsches Currywurst Museum
Das Deutsche Currywurst Museum inszeniert die vielfältigen Aspekte des beliebten Snacks. Als urbaner Imbiss mit Kultcharakter hat die Currywurst unzählige Fans. In Deutschland wird sie rund 800 Millionen Mal pro Jahr verspeist, allein in Berlin liegt der Verzehr bei 70 Millionen Currywürsten pro Jahr. In deutschen Kantinen ist Currywurst mit Pommes das beliebteste Gericht.
Die Ausstellung ist als interaktives und begehbares Raumerlebnis angelegt. Besucher orientieren sich entlang eines Soßenstroms, alles Wissenswerte ist in Bild, Schrift und Ton aufbereitet. Zwischendurch können sich Besucher auf einem Wurstsofa entspannen oder sich beim eigens für das Museum kreierten Spiel „Curry Up!“ als Imbissbuden-Koch beweisen. Für Kinder gibt es eine eigene Kinderspur auf Augenhöhe, alle Besucher können im Imbisswagen hinter die Kulissen sehen.
Informationen für Besucher
Adresse: Schützenstr. 70, 10117 Berlin, Haltestelle: Stadtmitte
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro, ermäßigt 8,50 Euro, Kinder (6 – 13 Jahre) 7 Euro, unter 6 Jahren frei
Webseite: www.currywurstmuseum.com
Die Mauer – Asisi-Panometer Berlin
Das Panorama von Yadegar Asisi bietet Besuchern eine Alternative zum üblichen Besuch im Museum am Checkpoint Charlie. Es thematisiert die deutsch-deutsche Teilung in Berlin mithilfe eines 60 Meter langen und 15 Meter hohen Rundbilds über die 1961 gebaute und 1989 überwundene Berliner Mauer. Das Panoramakunstwerk zeigt Asisis persönliche Sicht auf die Zeit des geteilten Berlin mit Blick von Kreuzberg im Westteil nach Mitte im Ostteil der Stadt.
Zu entdecken sind an einem fiktiven Herbsttag in den 1980ern die Menschen in ihrem Alltag: Beim Kreuzberger Wohnungsumzug, als Graffiti-Maler an der Mauer, als Gäste am Imbiss oder als Betrunkene, die aus einer Eckkneipe kommen. Auf den grauen Fassaden im Osten sind DDR-Parolen in Weiß auf rotem Grund zu sehen, während auf den grauen Kreuzberger Fassaden bunte West-Reklamen leuchten. Nicht zu übersehen sind die Grenzer in ihren Wachtürmen im Ostteil, die über den Todesstreifen hinweg das Leben im Westteil beobachten.
Begleitet wird das Panorama von dokumentarischen Privatfotografien aus dem geteilten Berlin, die ein Stück weit den Umgang mit der Teilung der Stadt zeigen. Dazu werden Ausschnitte aus der Filmdokumentation „Bis an die Grenze – Der private Blick auf die Mauer“ von Claus Oppermann und Gerald Grote gezeigt. 2014 wurden private Aufnahmen vom Mauerfall 1989 ergänzend gegenüber gestellt, die die Freude über das Ereignis widerspiegeln.
Informationen für Besucher
Adresse: Friedrichstr. 205, 10117 Berlin, Eingang: Zimmerstraße, Haltestelle: Kochstraße
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Kinder (6 – 16 Jahre) 4 Euro, unter 6 Jahren frei
Webseite: www.asisi.de
Gärten der Welt
Die heutigen Gärten der Welt bestehen seit 1987, als sie anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins im Rahmen der Berliner Gartenschau auf ehemalig landwirtschaftlich genutzten Flächen eröffnet wurden. Der Park war damals ein Geschenk der Gärtner an die Hauptstadt der DDR.
Nach der Wende wurde die Anlage zunächst zum Erholungspark Marzahn erweitert. Der Park erhielt anstelle kleinteiliger Gartenthemen große Spiel- und Liegewiesen, Spielplätze und es wurden neue Bäume gepflanzt. So entstand eine 21 Hektar große Erholungslandschaft für die 300.000 Bewohner der umliegenden Großsiedlungen.
Zu einer touristischen Attraktion, die Besuchern eine Auszeit vom Großstadt-Rummel bietet, haben sich die Gärten der Welt aber erst in den vergangenen Jahren entwickelt. Mit der Eröffnung des Chinesischen Gartens im Oktober 2000 begann ein erneuter Wandel: Der Park stellt sich nun mit den Gärten der Welt als überregional bekannter Wallfahrtsort für Gartenenthusiasten dar. Nach dem Chinesischen Garten folgten der Japanische Garten, der Balinesische Garten und der Orientalische Garten. Als Geschenk der Stadt Seoul an Berlin folgte der koreanische Seouler Garten. Außerdem kamen ein Irrgarten und ein Bodenlabyrinth hinzu.
Informationen für Besucher
Adresse: Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, Haltestelle: Cottbusser Platz
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 20 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, Kinder (6 – 14 Jahre) 1,50 Euro, unter 6 Jahren frei
Webseite: www.gaerten-der-welt.de
Panoramapunkt
In 20 Sekunden können Besucher mit dem schnellsten Aufzug Europas auf 100 Meter Höhe hinaufsausen. Von hier aus können Berlin-Gäste als Alternative zum Fernsehturm am Alexanderplatz einen atemberaubenden Blick auf die Hauptstadt werfen: Von keinem anderen Aussichtspunkt können fast alle baulichen und historischen Highlights der Hauptstadt, wie Brandenburger Tor, Siegessäule und Schloss Bellevue mit bloßem Auge erkannt werden. An klaren Tagen reicht die Sicht bis zum Teufelsberg und den Windrädern an der Grenze zu Brandenburg.
Beim Rundgang durch die Freiluftausstellung „Berliner Blicke auf den Potsdamer Platz“ können Besucher die Veränderungen des Potsdamer Platzes im Laufe der Jahrhunderte nachempfinden: Von der grünen Wiese zum Weltstadtplatz, vom Luxus zum Trümmerfeld, vom Niemandsland zur neuen Mitte Berlins.In der 24. Etage befindet sich ein verglastes Panoramacafé, in der 25. Etage steht Besuchern ein Sonnendeck zur Verfügung. Insidern gilt die Aussichtsplattform als Geheimtipp für den schönsten Sonnenuntergang Berlins.
Informationen für Besucher
Adresse: Potsdamer Platz 1, 10785 Berlin, Haltestelle: Potsdamer Platz
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr, letzte Auffahrt 19.30 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 6,50 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder unter 6 Jahren frei
Webseite: www.panoramapunkt.de
(kkl)