Der 1. FC Köln hat sein Testspiel gegen Vitesse Arnheim zwar gewonnen, 50 Minuten lang aber einige Schwächen offenbart.
1. FC KölnSchwächelnde Geißböcke siegen dank Blitz-Hattrick

Glückwünsche für Ragnar Ache (Mitte), dem im Testspiel gegen Vitesse Arnheim drei Treffer gelangen.
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Dem 1. FC Köln und seinem neuen Trainer Lukas Kwasniok bleiben in den 14 Tagen bis zum Saisonstart am 17. August im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg noch reichlich Arbeit. Der Bundesliga-Aufsteiger kam am Sonntag in seinem fünften Testspiel der Vorbereitung zwar zu einem 7:4 (3:3) gegen Vitesse Arnheim, zeigte aber 50 Minuten lang erhebliche Schwächen und lag 0:3 zurück. Auch dank eines Hattricks von Ragnar Ache konnte die Geißböcke die Partie drehen.
Lukas Kwasniok schickte in dem Test über zweimal 60 Minuten Spielzeit seine vermeintlich stärkste Elf in die erste Hälfte. Neuzugang Marius Bülter besetzte drei Tage nach seiner Verpflichtung im 3:4:3 gleich den linken Flügel, Jakub Kaminski rückte dafür nach rechts. Sebastian Sebulonsen gab erstmals das rechte Glied der Dreierkette mit Timo Hübers im Zentrum und Leart Pacarada links.
Die Geißböcke gerieten im Franz-Kremer-Stadion sofort in Schwierigkeiten. Die vom Ex-Wiesbadener Rüdiger Rehm gemanagten Niederländer, denen zum 31. Juli aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten als Zweitligist die Profilizenz entzogen wurde, pressten hoch und aggressiv, verwickelten die Kölner überall auf dem Feld in Zweikämpfe und schafften es, immer genug Spieler hinter den Ball zu bekommen.
Isak Johannesson mit großen Schwächen
Vor allem der bislang in der Vorbereitung überzeugende Isak Johannesson offenbarte auf der Doppelsechs neben Eric Martel Probleme mit der Spielweise Arnheims. Der erste Ballverlust des Isländers im Zentrum ging noch glimpflich aus (2.), der zweite und dritte nicht. Erst traf der Ex-Gladbacher Dillon Hoogewerf mit einem abgefälschten Schuss zum 0:1 (9.), dann nutzte Irakli Yegoian den nächsten Johannesson-Fehler und bezwang FC-Torwart Marvin Schwäbe aus 16 Metern zum 0:2 (23.).
Kwasniok hatte in der ersten kleinen Pause reichlich zu korrigieren, auch weil sein Team sich nicht in den offensiven Zweikämpfen durchsetzen konnte und ohne Torchance geblieben war. Es änderte sich aber wenig. Tim van der Ley erhöhte nach einem Ballverlust von Timo Hübers und einem verlorenen Zweikampf des indisponierten Johannesson auf 0:3 (40.).
Die Geißböcke kamen durch Martel (43.), Luca Waldschmidt und Bülter (51.) zu Chancen und dann gegen nachlassende Arnheimer sogar noch zum Ausgleich. Kaminski verkürzte mit einem Doppelschlag (53./54.) auf 2:3, ehe Linton Maina für das 3:3 nach 60 Minuten sorgte (60.).
Mark Uth steigt als Trainee beim FC an
Mark Uth musste nach der Aufholjagd sein Ex-Team in der Pause als Experte beim FC-Livestream nicht allzu hart kritisieren. Der 33-Jährige, der nach dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer seine Profi-Karriere beendete, steigt diese Woche übrigens als Trainee beim FC ein. Seine erste Station ist die Medienabteilung.
Kwasniok wechselte dann wie geplant komplett durch. Auch seine zweite Elf mit Florian Kainz, Said El Mala, Ragnar Ache und Tom Krauß erwischte einen schwachen Start und kassierte nach einer Ecke das 3:4 durch Marcus Steffen (62.). Der FC stabilisierte sich aber. Ache gelang nach einer Kainz-Ecke per Kopfball erst das 4:4 (74.) und dann nach Vorarbeit von Steffen Tigges die erste Kölner Führung (76.). Der Neuzugang aus Kaiserslautern machte schließlich mit dem 6:4 nach Kainz-Vorarbeit seinen Hattrick innerhalb von nur neun Minuten perfekt (83.). Drei Tore, die dem verbesserten Torjäger Auftrieb geben sollten.
Das Ende der Partie erlebte Ache allerdings mit einem dicken Eisbeutel um sein linkes Knie. Aufgrund der Verletzung endete der Test dann auch schon nach 112 Minuten. Imad Rondic (92.) hatte zuvor gegen den zweiten, deutlich schwächeren Anzug von Vitesse das Torfestival der Kölner mit einem schönen Kopfball zum 7:4 (92.) rund gemacht. Es bleibt aber noch viel Arbeit.
Statistik:
1. FC Köln (1. Mannschaft): Schwäbe; Sebulonsen, Hübers, Pacarada; Thielmann, Martel, Johannesson, Maina; Kaminski, Waldschmidt, Bülter. – (2. Mannschaft): Zieler; Schmied, Krauß, Heintz; Gazibegovic, Huseinbasic, Kainz, Tigges; El Mala, Ache, Rondic. – Tore: 0:1 Hoogewerf (9.), 0:2 Yegoian (23.), 0:3 van der Ley (40.), 1:3 und 2:3 Kaminski (53./54.), 3:3 Maina (60.), 3:4 Steffen (62.), 4:4, 5:4, 6:4 Ache (74./76./83.), 7:4 Rondic (92.),