Der 1. FC Köln verfügt nach dem Bundesliga-Aufstieg auch dank der TV-Gelder wieder über mehr Mittel, die er in seinen Kader investieren kann.
1. FC KölnGeißböcke stehen auf Platz 15

Können angesichts der wirtschaftlichen Gesundung des 1. FC Köln gut lachen: Geschäftsführer Philipp Türoff (l.) und Vizepräsident Eckhard Sauren.
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Philipp Türoff musste sich im Sommer 2025 vielleicht schon das ein oder andere Mal kneifen, um wirklich zu spüren, dass die finanzielle Situation des 1. FC Köln in eine andere Dimension vorgedrungen ist. Aus dem ehemaligen „Sanierungsfall“ ist ein Klub geworden, der wieder richtig in seinen sportlichen Erfolg investieren kann. Der Geschäftsführer Finanzen des Fußball-Bundesligisten drückte es kürzlich in einem Interview mit dem „kicker“ so aus: „Wir wollen nicht nur mit Schnäppchen vorankommen.“
Was auch daran liegt, dass der FC durch den Wiederaufstieg nach nur einem Jahr in der TV-Geld-Rangliste aller 36 DFL-Klubs direkt wieder auf Platz 15 steht und dadurch rund 17 Millionen Euro mehr kassiert als in der vergangenen Saison. Die Kölner erhielten 2024/25 knapp 25 Millionen Euro und dürfen sich für 2025/26 auf gut 42 Millionen Euro freuen. Der FC rangiert damit vor Mitaufsteiger Hamburger SV, dem FC St. Pauli und Heidenheim und liegt nur knapp hinter dem FC Augsburg und Werder Bremen.
Für die Neuzugänge Ragnar Ache (3,5 Millionen Euro) und Isak Johannesson (knapp 5,5 Millionen Euro) hat Türoff bereits neun Millionen Euro an Ablöse freigegeben. Womit der Etat von Sportdirektor Thomas Kessler für Neuverpflichtungen noch nicht ausgeschöpft war. Durch die Abgänge von Max Finkgräfe (Leipzig) und Damion Downs (Southampton) erhöht sich dieser Etat wieder um zwölf Millionen Euro.
Zusätzliche Einnahmen durch Transferbeteiligungen
Türoff und der FC dürfen sich zudem über Geld aus Transferbeteiligungen an ehemaligen Spielern freuen. Im Fall von Jens Castrop, der für 4,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg zu Borussia Mönchengladbach gewechselt ist, sind es 450.000 Euro. Bei Ismael Jakobs sind die Kölner neben einer Ausbildungsentschädigung mit zehn Prozent am Gewinn beteiligt, den AS Monaco mit dem Transfer des 2021 vom FC ins Fürstentum gewechselten Jakobs zu Galatasaray Istanbul gemacht hat. 7,3 Millionen Euro musste Monaco laut transfermarkt.de vor vier Jahren an den FC bezahlen, acht Millionen bekommen die Franzosen nun aus Istanbul.
Während die Kölner als Ausbildungsverein von Florian Wirtz mit mindestens zwei Millionen Euro an dessen 140 Millionen Euro-Rekordtransfer von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool beteiligt werden, gehen sie bei Sebastiaan Bornauw leer aus. Die Geißböcke hätten nur profitiert, wenn der VfL Wolfsburg den Innenverteidiger mit Gewinn weiterverkauft hätte. Bornauw hatte die Wölfe im Sommer 2021 bei seinem Transfer aus Köln rund 14 Millionen Euro gekostet. Der soeben erfolgte Wechsel des Belgiers zu Leeds United hat dem VfL aber nur etwa sechs Millionen Euro eingebracht.